Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt
Erziehung der Kinder seinem Bauchgefühl zu vertrauen und meint, Gefühle seien in der Erziehung ein schlechter Ratgeber. Er führt in Anlehnung an Eugen Roth aus, dass Gefühle unseren Verstand beherrschen und daher steht er ihnen sehr skeptisch gegenüber. Er vertraut weder dem Bauchgefühl noch Emotionen in der Erziehung. Andererseits bestätigt er, dass man emotionale Intelligenz, Empathie lernen kann.
Meine Meinung ist, dass Erziehung vor allem mit Gefühlen zu tun hat. Es ist gerade das Problem vieler Eltern, dass sie entweder zu „verkopft“ an die Sache herangehen oder sehr emotional, mitunter sehr verunsichert und verängstigt sind. Ich meine, viele sollten ihrem natürliches Bauchgefühl und ihrem gesunden Menschenverstand vertrauen. Fast alles, was im Zusammenleben mit den Kindern wertvoll und bedeutsam ist, ist zutiefst mit Gefühlen verbunden ist: eine liebevolle Beziehung, gegenseitiges Vertrauen, gemeinsame Erlebnisse in der Familie, Spielen, Humor, Lachen, gemeinsames Trauern, Streit, Konflikte, das Überwinden von Krisen. Eltern müssen eben lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen im Wissen, welche Auswirkungen das für ihre Kinder haben kann, wie schädlich zum Beispiel überzogene Angst ist.
Aussagen der Positiven Psychologie zu einer „Positiven Erziehung“
In dem Zusammenhang sind die Ausführungen von Martin Seligman, dem Mitbegründer der Positiven Psychologie, aus seinem Buch „Warum Optimisten länger leben“ spannend. In dem Kapitel „Kinder erziehen“ geht er auf die Bedeutung positiver Emotionen ein und gibt wertvolle Tipps für ein Leben mit Kindern. Seligman meint, positive Emotionen seien wie eine Leuchtschrift, die eine Gewinn-Situation für das Kind und auch für die Eltern anzeigt.
(Martin Seligman: Der Glücks-Faktor – Warum Optimisten länger leben, Bastei Lübbe Taschenbücher und Ehrenwirth Verlag, 2005, S. 331).
Mit drei Erziehungsprinzipien beschreibt er den Wert positiver Emotionen:
1) Positive Emotionen stärken die geistigen, sozialen und körperlichen Ressourcen der Kinder, sie sind gewissermaßen „Bankkonten“, von denen Kinder in späteren Jahren etwas abheben können. Seligman betont ebenfalls die Bedeutung der frühkindlichen Bindung an die Eltern.
2) Seligman beschreibt eine Aufwärtsspirale positiver Emotionen: „Menschen, die positive Emotionen spüren, werden in eine andere Art des Denkens versetzt. Ihr Denken wird kreativ und großzügig, ihr Verhalten wird unternehmungslustig und exploratorisch. Dieses erweiterte Repertoire ermöglicht das erfolgreiche Meistern von Herausforderungen, was wiederum mehr positive Emotionen erzeugt, die Aus- und Aufbau im Denken und Verhalten fördern, und so weiter.“ (S. 333) So beschreibt er am Beispiel seiner älteren Tochter eine derartige Spirale nach oben. Diese wurde in die Betreuung der neugeborenen Schwester als „wichtige Krankenschwester und Helferin“ integriert. Durch diese verantwortungsvolle Position fühlte sie sich wichtig genommen, weil man ihr etwas zutraute, und es wurde ihr Gefühl gestärkt, geborgen und unersetzbar zu sein, eine bewusste Maßnahme der Familie Seligman zur Vorbeugung vor leidvollen Geschwisterrivalität. Mit Interesse stellte Seligman fest, „dass sich nicht nur die Stimmung der älteren Tochter dadurch aufhellte, auch ihr Gefühl des Könnens drang nach außen durch. Ihre Schularbeiten verbesserten sich deutlich, und ganz überraschend entwickelte sie eine gute Rückhand im Tennis“ (S. 353).
Andererseits beobachten kognitive Psychotherapeuten eine „Abwärtsspirale“ der negativen Emotionen bei ihren depressiven Patienten.
3) Seligmans drittes Erziehungsprinzip lautet, „die positiven Emotionen eines Kindes“ genauso ernst zu nehmen wie die negativen. Zusammenfassend stellt er fest:
„Die erfreulichste unserer Aufgaben als Eltern ist, positive Emotionen und Eigenschaften in unseren Kindern aufzubauen – statt einfach nur die Kinder von negativen Emotionen zu befreien und negative Eigenschaften auszulöschen.“
Leitideen für gelingende Erziehung
Im Grunde ist Erziehung eine ganz einfache Sache, die Pestalozzi auf eine Formel brachte:
„Erziehung ist Liebe und Vorbild, sonst nichts.“
Einige werden sich an dem „sonst nichts“ stoßen, insbesondere diejenigen, welche bewusst förderliche Erziehungsmaßnahmen anwenden und von ihrer Wirksamkeit überzeugt sind. Das gilt insbesondere für Erzieherinnen, die bewusst loben oder an Strenge
Weitere Kostenlose Bücher