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Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Titel: Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Weigel
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halt wieder einmal versagt hat, dass man einfach nichts kann.

    Der „Papst“ der Positiven Psychologie, Martin Seligman, prangert an, dass man oft darauf fokussiert ist, Menschen zu fördern, indem man sie in Bereichen von -5 auf -2 bringt, statt sich darum zu bemühen, sie von +3 auf +7 zu hieven. Ich weiß nicht, ob dies eher eine amerikanische Haltung ist „Yes, you can“ und glaube, dass wir Deutsche uns diesem Denken annähern sollten. Allein aus psychologischer Sicht sollte man dazu tendieren, Kinder nicht als defizitäre Wesen zu sehen. Sie sind lernwillig, kompetenter und sozialer als wir denken.

22 Liebevolle Eltern als Vorbilder: Fachfrau, Fachmann in Sachen Positiver Erziehung.

    Von Erziehung halte ich nicht viel. Ich schließe mich da ganz der Haltung Jesper Juuls an, dass in Deutschland sehr viel Hype, vor allem unnötiger Aktionismus in der Erziehung von Kindern betrieben wird (siehe 11. Müssen deutsche Eltern so viel erziehen S. 45). Dies gilt für das Verhalten vieler Eltern und das moralisierende Belehrungsgehabe an so mancher Schule. Dies stürzt mich in meinem Lehrerleben in so manchen Konflikt. Die Selbstverständlichkeit, mit der man Regeln und Hausordnungen mit Sanktionen aufstellt, ist mir suspekt. Ich überlege dann immer, ob wir mit unseren eigenen Kindern auch so umgegangen sind. Gab es im Leben Vorgaben und haben wir je nach Verhalten mit Lob und Anerkennung oder Strafen reagiert? Das war nicht so.

    Interessant ist Jesper Juuls Haltung zu Kindern und ihrem Bedarf an Erziehung: Auf der Homepage seiner Organisation familylab schreibt Elisabeth C. Gründler in dem Beitrag „ Das kompetente Kind: Grundprinzipien der Pädagogik“ über Jesper Juuls Bild von Kindern:

    „Juul geht davon aus, dass das Kind von Geburt an sozial und emotional ebenso kompetent ist wie ein Erwachsener. Diese Kompetenz, die sich entsprechend der kindlichen Reife äußert, muss ihm nicht erst durch Erziehung, d.h. durch die Eltern oder durch Institutionen, beigebracht werden. Traditionelle Erziehung, so Juul, benutzt überwiegend verbale Strategien. Damit wird ignoriert, dass Kinder Verhalten durch Imitation lernen. Kinder müssen beobachten und experimentieren dürfen, dann fügen sie sich durch Nachahmung in die Kultur ein. So kooperieren Kinder. Ein ständiger Strom von Ermahnungen und Erklärungen bewirkt, dass das Kind sich dumm fühlt oder falsch. Auch wenn der Umgangston eher freundlich und verständnisvoll ist, wird dennoch die Botschaft gesendet: "Du bist nicht gut genug". Damit wird dem Selbstbild und der Selbstachtung des Kindes großer Schaden zugefügt. Ein Kind kann sich dagegen nicht wehren.“

    Erziehung durch Loben und Bestrafen:

    Alle Erzieher werden zustimmen, dass Loben ungemein wichtig ist und, wenn es sein muss, Kinder auch zu bestrafen sind, wenn sie ein Fehlverhalten zeigen und einen Denkzettel brauchen. Ich muss zugeben, dass ich mich regelmäßig unbeliebt mache, wenn ich bei entsprechenden Diskussionen die Position von Jesper Juul vertrete. Ich bin der Meinung, dass man mit Loben nicht zu inflationär umgehen sollte und Strafmaßnahmen hinterfrage ich oft nach ihrem Sinn. Entsprechende Disziplinmaßnahmen an meiner Schule hinterlassen bei mir oft Kopfschütteln. Daher gebe ich folgende Argumentation von Jesper Juul zu bedenken (in „Zeit-Magazin“ vom 22. September 2001, Seite 20)

    „Bestrafen: Oft glauben Eltern, Strafen erteilen zu müssen, weil sie sich nicht anders zu helfen wissen. Man sollte sich klarmachen, was man erreichen möchte. Soll das Kind lernen, einen selbst, die Grenzen, die Richtlinien der Familie und ihre Werte zu respektieren? Nur dann wird es die Fähigkeiten erlangen, mit anderen Menschen auf respektvolle Art und Weise umzugehen. Oder soll das Kind Angst vor Bestrafung haben? Dann wird es lernen, diejenigen zu fürchten, die mehr Macht als es selbst haben. Beides zusammen geht nicht.
     
    Ich bin gegen die Bestrafung von Kindern – egal, welchen Alters – weil ich gegenseitigen Respekt bevorzuge, aber vor allem, weil ich nicht will, dass Eltern das Verhältnis zu ihren Kindern beschädigen.

    Loben: Kinder für manche Leistungen zu loben ist völlig in Ordnung. Es macht sie glücklich, was vor allem bedeutet, dass Endorphine in ihrem Gehirn ausgeschüttet werden und ihnen kurzeitig ein Wohlgefühl geben. Ich würde davon abraten, Kinder für etwas zu loben, das ganz normal ist. Vor allem soll man ein Lob aber nicht als Instrument missbrauchen, um das

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