Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt
Leidenschaft und Begeisterung betriebenen Hobbys. Auch schulische Erfolgserlebnisse können helfen, sich seiner Wirksamkeit bewusst zu werden. Im Wesentlichen geht es darum, dass Kinder ihre Stärken finden. Ich bedauere sehr, dass wir oft viel zu sehr auf die Defizite von Kindern fokussiert sind. Eltern fördern Stärken ihrer Kinder durch entsprechende Anerkennung beziehungsweise Lob, in der Psychologie spricht man von positivem Verstärken. All dies steht in engem Zusammenhang mit der Entwicklung von Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein.
3. Zur Bildung eines starken Selbst gehört außerdem die Bildung von gesunden Abwehrmechanismen. Das Kind muss lernen mit Rückschlägen, auch mit eigenen Schwächen, zurechtzukommen. Es sollte Resilienz gegen Gefahren der heutigen Zeit entwickeln. Ich denke dabei an den überzogenen Leistungsdruck, den übertriebenen Förderwahn, der zurzeit en vogue ist, oder negative Auswüchse unserer Konsum- und Mediengesellschaft.
4. Einen weiteren wichtigen Aspekt sehe ich in der positiven Wirkung dessen, was Eltern ihren Kindern durch „Spiegelung“ mit auf den Weg geben. Kinder verinnerlichen ganz automatisch das, was ihnen Eltern vorleben: die Tugenden, die sie zeigen, die Werte, welche ihnen wichtig sind. Pädagogen heben in diesem Sinne immer die Vorbildwirkung der Eltern hervor. Eltern können ihren Kindern ganz bewusst den Spiegel vorhalten. Optimistische Botschaften wie „Du bist gut!“, „Du schaffst das schon!“, „Ich vertraue dir!“ helfen Kinder sicherlich ungemein in dem Bewusstsein , auf einem guten Weg zu sein. Ich behaupte, Eltern verhelfen ihren Kindern zu ihrem Glück, indem sie ihnen Glück vorleben.
5. Aus all diesen Punkten erwächst das Bedürfnis der Kinder, in ihrem Leben ihren eigenen Weg zu suchen, zu finden und letztlich zu gehen. Bis zu einem Alter von etwa 16 Jahren lernen sie für Mama, Papa oder die Lehrer, erst danach entwickeln sie die Eigenmotivation , sich selbst Ziele zu stecken und diese anzugehen. Das übersehen viele und letztlich kommt es darauf an, den Kindern bis dahin so viel auf den Weg mitzugeben, dass sie zu einem autonomen, selbstbestimmten Leben befähigt werden. Kinder und Jugendliche durchlaufen einen Prozess der Selbstbildung, den Eltern durch ihr Einwirken positiv beeinflussen.
Bei all diesen Schritten können Eltern Hilfe erfahren und auch beanspruchen. Kinder finden zum Beispiel Unterstützung durch die liebevolle Zuwendung der Großeltern , welche Kinder enorm stärken kann und zur Entwicklung einer gesunden Psyche und eines positiven Selbstbildes beitragen. Umgekehrt ist es bei weitem nicht so, dass ein Elternhaus, welches die Grundlagen nicht legt, sich verheerend auf die Entwicklung junger Menschen auswirken muss. So können Pflegeeltern beziehungsweise andere Personen, die Kinder oder Jugendliche positiv verstärken, sie fördern und ihnen Perspektiven aufzeigen, ihre Entwicklung nachhaltig positiv beeinflussen. Voraussetzung ist, dass eine entsprechende Beziehung entwickelt wird. Ich möchte solche dem Kind, bzw. Jugendlichen positiv zugewandte Personen als „Engel“ bezeichnen. Mich hat die Geschichte eines Hamburger Arztes sehr beeindruckt. Der jetzt 38-jährige Mann aus Ghana kam als Waisenkind nach Deutschland. Er fand in einem Lehrer einen Ziehvater, bzw. „Engel“, der ihn aufnahm und erzog, so dass er sich, trotz aller Widrigkeiten in seiner Jugend, zu einem kompetenten, lebenslustigen Mann entwickelte. Narben aus der Kindheit können bei liebevoller Bindung heilen.
6. Viel Bullerbü heißt viel Kontakt zur Natur, ein Leben in Gärten und Parks, auf Wiesen, Feldern, Wäldern, in Seen und im Meer schwimmen, Berge besteigen, Flusstäler entlang radeln, und Kontakt zu Tieren. Es bedeutet für Eltern Loslassen zu lernen, damit Kinder auf eigene Faust natürliche Umgebungen erkunden und erobern können.
Mehr Bullerbü heißt aber auch, einen natürlichen Umgang mit Kindern zu pflegen. Kinder sind keine Partner und müssen nicht den Erwartungen, Hoffnungen und Ansprüchen ihrer Eltern gerecht werden. Sie entwickeln sich zu dem, was in ihnen angelegt ist und was sich unter den Rahmenbedingungen und mit den Beziehungserfahrungen, die Kinder sammeln, entfaltet. Jede Art der Einflussnahme in Form von Drill und Frühförderaktionismus wird der kindlichen natürlichen Entwicklung nicht gerecht.
Die Bedeutung der Eltern
Der Gehirnforscher Joachim Bauer beschreibt in seinem Buch „Lob der Schule“
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