Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Titel: Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Weigel
Vom Netzwerk:
Lehrer versuche ich meinen Schülern auf ihrem Weg zu helfen: durch viele lustige, von Humor und Lebensfreude getragene Momente, durch das harmonische Leben in der Klassengemeinschaft, durch „Spiegeln“, dass sie sich auf einem guten Weg befinden. Meine Schüler sollen erfahren, dass sie auch allen Grund haben, mit sich zufrieden zu sein und es ihnen hilft, das Leben mit Optimismus und Offenheit anzugehen.

    Glücksfördernde Tugenden wie Humor, Optimismus, Gemeinsinn, Neugier, Lebensfreude und Interesse an anderen Menschen, von Eltern (oder auch Lehrern) vorgelebt, bewirken über das Phänomen der Spiegelneuronen glückliche Kinder. Davon bin ich überzeugt.
     
    Das heißt aber nicht, dass nur positive Empfindungen dienlich sind. Trauer, Angst, das Verarbeiten von Misserfolgen, von Versagen gehören genauso zum Leben. Wir müssen dies mit ihnen gemeinsam tragen und reife Abwehrmechanismen entwickeln, welche den Kindern helfen, damit sie lernen, mit ihnen zu leben.

    30 Eltern „verfolgen“ uns ein Leben lang

    In der Pause eines Vortrags kam ein Vater zu mir und erzählte mir seine persönliche Leidensgeschichte: Er meinte, dass ich völlig Recht hätte, wie bedeutsam die Liebe der Eltern für das eigene Leben sei. Sein Vater sei ein Tyrann gewesen, ein unnahbarer Mensch, den er hassen würde. Als Kind konnte er ihm nichts Recht machen. Wenn er Schwierigkeiten bereitete, gab es wüste Beschimpfungen und auch Hiebe. Er hielt es zuhause kaum aus. Mit 18 Jahren hatte er seine Sachen gepackt und war ausgezogen. Seitdem pflege er im Grunde keinen Kontakt mehr. Er habe sich aber nach dem Auszug voll reingehängt, wohl auch um seinem Vater etwas zu beweisen, wie er meinte. Nach seiner Berufsausbildung hatte er über das Abendkolleg die Fachhochschulreife absolviert, um dann zu studieren. Mit dem Abschlussdiplom in der Tasche hatte er seine Eltern besucht, es dem Vater auf den Tisch gelegt und sei dann kommentarlos auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Er war eigentlich über sich selbst entsetzt, dass ihm die Reaktion des Vaters völlig egal war. Für sein Leben mit seinen Kindern hat er sich fest vorgenommen, es besser zu machen.

    Wenn ich mit Freunden oder Familienmitgliedern spreche, höre ich ähnliche Selbstoffenbarungen, wie sehr Eltern das eigene Leben prägen, im Positiven, aber leider auch im Negativen. Da hört man Sätze wie „Mein Vater hat mich noch nie gemocht“, garniert mit galligen Beschreibungen seiner Charakterschwächen. Vorwürfe werden laut, dass die Mutter sich nie richtig um einen gekümmert habe und die eigenen Leistungen seien nicht richtig wahrgenommen oder gar nicht gewürdigt worden, nach dem Motto: „Nicht geschimpft ist gelobt genug!“ So werde ich den Eindruck nicht los, dass unsere Eltern uns tatsächlich ein Leben lang im Hinblick auf unsere Selbstwahrnehmung „verfolgen“ und einen enormen Anteil an unserem Selbstwertgefühl tragen.

    Ich empfinde mich diesbezüglich geradezu als privilegiert. Meine Mutter kümmerte sich liebevoll um uns. Ich betrachte mich als geliebtes Kind, das in der Pubertät viel „Rückenwind“ und Selbstvertrauen erfuhr durch den Stolz meines Vaters, den ich sehr wohl registrierte. Diese bedingungslose Akzeptanz und die Erfolge, vor allem im Sport, waren für meine Persönlichkeitsentwicklung in jungen Jahren extrem wichtig.

    Tatsache ist wohl, dass sich viele Eltern ihrer nachhaltigen Wirkung gar nicht so bewusst sind. Es ist die Kunst von Eltern, ihren Kindern zu vermitteln, dass man sie als Person respektiert, sie anerkannt, sie liebt, und man grenzenlos stolz auf sie ist, so wie sie sind. Es ist nie zu spät diese Botschaft seinen Kindern zu vermitteln. Wenn man sich dabei wiederholt, kann das auch nicht schaden.

    31 Das Beste für das Kind ist das Beste von einem selbst

    Es ist die zentrale Frage für viele Eltern: Was ist das Beste für mein Kind? Ich denke, in der Superlativform „das Beste“ steckt schon das Problem. Das Anspruchsdenken, Kindern das Beste zuzufügen, damit sie zu den Besten werden. Dieser Ehrgeiz, diese Erwartungen sind Gift für Kinderseelen.

    Mir gefiel das Statement einer Schauspielerin in einer Talkshow. Es ging in der Diskussion darum, welche Erwartungen manche Eltern in unserer verrückten Welt an ihre Kinder hätten. Sie meinte nur ganz ruhig:

    „Ich habe nur eine Erwartung an mein Kind: ATME!“

    Was dient einer gesunden Entwicklung von Kindern? Was hilft Kindern, stark zu werden und glücklich zu leben? Eine

Weitere Kostenlose Bücher