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Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Titel: Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Weigel
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(Hoffmann und Campe, 2007) die große Bedeutung von Eltern und erläutert den neurologischen Hintergrund der Eltern-Kind-Beziehung.

    Im Grunde besitzen Eltern ein biologisches Programm, welche die notwendige „Brutpflege“ und emotionale Bindung garantiert. Ihre Bedeutung habe ich dargelegt, ebenso wie die Funktion der Eltern als Vorbild und den Wert des liebevollen Umgangs mit dem Kind. Joachim Bauer beschreibt den neurologischen Background dieser Beziehung, wonach Liebe und Zuneigung zwischen Menschen durch das Funken der Spiegelneuronen erfolgt. (siehe S. 92)

    Bauer betont, ebenso wie Winterhoff (S. 32f.), dass die Beziehung zu den Kindern niemals gleichberechtigt ist. Ich denke auch, dass Eltern für alle Zeiten Eltern sind und niemals Freunde oder sogar Partnerersatz. Grundsätzlich geht man zu ihnen eine tiefe emotionale Beziehung ein, aber es ist meiner Ansicht auch wichtig, Wissen zu sammeln, wie dieses Zusammenleben optimal ablaufen kann. Dazu gehört ein gewisses Maß an pädagogischem und psychologischem Know-how über förderliche Erziehungsmaßnahmen, zum Beispiel zu wissen, wie wichtig Loben und positives Verstärken sind, oder zu wissen, dass Kinder Absprachen und Grenzen brauchen. Daher ist es nach Bauer immer wieder wichtig, dass Eltern ihren Kindern als Wissende eigene Ideen, Vorschläge, Pläne unterbreiten, wie man Dinge angeht. Und man soll in einen Dialog mit ihnen eintreten. Bauer meint:

    „Eine Beziehung gestalten heißt immer Vorschläge, Vorstellungen zu unterbreiten und das Kind veranlassen diese auszuprobieren.“

    Er betont weiterhin, dass Kinder Orientierung brauchen: „Das Kind kann sich die Welt nicht allein erschließen, es kann vor allem keine Entscheidungen über Dinge treffen, die es noch gar nicht kennt.“

    Das Gleichnis von den Eltern als Sonne und den Kindern, die wie Pflanzen gedeihen und erblühen.

    Mit einem Gleichnis beschreibt Joachim Bauer Eltern als Sonne und Kinder als Pflanzen: Ohne Sonne gäbe es kein Leben, was die enorme Bedeutung der Eltern für die hilflosen Babys unterstreicht. Dank der Eltern wachsen die Kinder.

    Was trägt aber zum Wachstum der Pflanzen, dem Gedeihen der Kinder bei? Was brauchen die kleinen Pflanzen noch für ihr Wachstum? Welche Einflussgrößen sind bedeutsam?

    Ich habe schon betont, dass ich der Überzeugung bin, dass Kinder für ihren Reifeprozess ein biologisch, neurologisches Programm in sich tragen, welches initialisiert werden muss. Dieses sehe ich in den Wurzeln der Pflanzen zugrunde gelegt. Pflanzen gedeihen auf einem fruchtbaren Boden. Der Boden, die Erde, stellt die Umwelt des Kindes dar, aber auch im weiteren Sinne unser Land mit all seinen Strukturen und den Gegebenheiten unserer Gesellschaft. Damit die Pflanze besonders gut wachsen kann, braucht sie regelmäßigen Dünger. Diesen sehe ich in förderlichen Anregungen, jeglicher Form von Lernen und Weiterentwicklung. Und was brauchen Pflanzen, damit sie nicht vertrocknen? Natürlich Wasser in Form von Menschen, die dem Kind Gutes tun, die Familie, Geschwister, später Freunde, vielleicht sogar Lehrer. Daher möchte ich das Bild Bauers dahingehend ergänzen, dass für mich die Eltern nicht nur die Sonne im Leben ihrer Kinder darstellen, sondern in jungen Jahren auch das Wasser, das so dringend notwendig ist für das Wachstum.

    Kein Wasser, mangelnder Dünger beziehungsweise Überdüngung:

    Es ist nicht förderlich, wenn ständig die Sonne scheint und ständig gegossen wird. Dann vertrocknen oder verfaulen die Wurzeln. So werden Kinder nicht optimal gedeihen, wenn man sie überbehütet oder fortlaufend einen Riesenhype um sie veranstaltet. Und wer gar nicht gießt, wer sich gar nicht um seine Kinder kümmert, dem gehen die Pflanzen regelrecht ein, sie vertrocknen. Es kommt beim Gießen auf ein gewisses Timing an. Und wer mit ständigen Fördermaßnahmen überdüngt, wird sein blaues Wunder erleben. Es kommt auf die richtige Dosierung an. Gefährdet wird dieser Prozess durch Erosion, dem Abtragen des Bodens durch Wind oder Überschwemmungen. Diese Gefahr sehe ich in negativen Auswüchsen unserer Gesellschaft, zum Beispiel dem Medienwahn und Konsumhype, denen es zu trotzen gilt.

    Jede Pflanze braucht etwas anderes: So ist jedes Kind ein einmaliges Wesen und es ist die Kunst der Erziehung herauszufinden, was jedes Kind für sich braucht. Mal mehr, mal weniger Zuwendung, mal mehr, mal weniger Kontrolle. Es ist ein Irrdenken, dass man alle Kinder gleich behandeln

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