Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt
Studium, entscheide dich jetzt!“
Sie konterte natürlich: „Mei Papa, was meinst du denn, ich bin doch schon groß.“
Dies war für mich ein wirklicher Now-Moment. Darunter versteht man eine Situation, in der sich etwas radikal verändert. Es war ein Augenblick, der Sorgen in Vertrauen ummünzte – geradezu magisch.
Die Geschichte zeigt außerdem drei Dinge, die für mich im Leben mit Kindern bedeutsam sind. Zum einen, dass Humor über so manche Hürde hilft, dass man gar nicht genug Humor in das gemeinsame Leben bringen kann. Darüber hinaus, dass es in der Beziehung zu den Kindern vor allem um Vertrauen geht und der Schlüssel dazu offene Kommunikation ist.
Ich ging nach diesem Gespräch wirklich gelassener mit der Frage der Verhütung und der Sexualität unserer Tochter um. Es ging in der ganzen Sache mehr um meine Verunsicherung und meine Ängste als um den Zweifel, dass sie das nicht im Griff haben könnte. Also: Die Probleme mit Kindern sind oft die eigenen und nicht die der Kinder. Deshalb sollte man immer mal wieder eine „Nabelschau“ betreiben und sich fragen, wo das Problem liegt und wer es eigentlich hat.
Später studierte meine Tochter Germanistik. Freunde äußerten sich immer wieder skeptisch: „Auf was läuft das hinaus? Was wird man damit? … arbeitslos?“ Das war nervend und hat mich verunsichert. Eines Tages äußerten wir ihr diese Bedenken. Sie erwiderte: „ Ich weiß das. Mir geht es dabei auch nicht besonders gut, aber ich bin mir sicher, das wird schon werden.“
Mir war klar, es ist ihr sehr wohl alles bewusst. In einem Praktikum konnte sie mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Engagement punkten und bekam einen tollen Job, den sie mit Leidenschaft ausfüllt und der sie glücklich macht.
Ohne Vertrauen geht es nicht.
5. Kapitel: Was können Eltern wirklich tun damit ihre Kinder stark werden und glücklich leben
32 TO-Dos für Eltern – eine Auflistung
Am Ende von Vorträgen fasse ich die wesentlichen acht Punkte für ein Leben mit Kindern zusammen:
1. Was starke Kinder kennzeichnet:
Starke Kinder
Þ …sind gut gebunden.
Þ …sind unbekümmert, vital, begeisterungsfähig, lachen viel.
Þ …sind kompetent: „Checker“, Experten
Þ … sind voller Entdeckerfreude: Sie wollen etwas können. Sie lernen durch Bewältigung von Herausforderungen und Problemen.
Þ … besitzen Persönlichkeit : Sie werden getragen von einem gesunden Selbstwertgefühl und verfolgen eigene Interessen.
Þ …leben Glück : Sie sind sozial eingestellt und „können gut“ mit anderen Menschen. Sie fühlen sich mit anderen Menschen verbunden, stecken sich Ziele und wachsen an Herausforderungen.
2. Kindern das geben, was sie brauchen
Eltern könnten Kindern das geben, was sie brauchen: Die sieben B-Faktoren: Bindung, Beziehung, Bewegung, Begeisterung, Bildung, Bewusstsein und viel Bullerbü im Leben. (nähere Erläuterungen siehe S. 123f.)
Ansonsten brauchen Kinder Eltern, die ihnen Führung und Orientierung gewährleisten. Kinder lernen durch Nachahmung. Eltern sollten positive Modelle sein, die nachhaltig wirken. Eltern sollten ihre Kinder als gleichwürdige Personen sehen, die kompetent und kooperativ sind. Die stabile Stellung der Kinder im Leben hängt davon ab, wie Eltern die Beziehung zu ihren Kindern gestalten und wie sie mit der ihnen obliegenden Macht umgehen. Daraus resultiert, wie Kinder sich entwickeln: wie offen, begeisterungsfähig, wie selbstbewusst und sich selbst wertschätzend sie werden. Kinder brauchen vor allem eins: emotionale Sicherheit im Kreise ihrer Familie als Grundlage eines gelingenden Lebens, im Grunde ganz einfach: Liebe.
Und Kinder brauchen Herausforderungen, die in Erfahrungen münden, an denen sie wachsen können. Eltern müssen ihre Kinder rechtzeitig loslassen, damit sie entsprechende Erfahrungen sammeln können. Kinder sind voller Entdeckerfreude und Begeisterungsfähigkeit. Diese müssen sie ausleben können. Ihr Hirn wächst, formt sich aus mit allem, das es mit Begeisterung tut , wie Gerald Hüther betont. Und unser Hirn ist ein Sozialorgan . Kinder begeistern sich vor allem für andere Menschen, für Freunde, Familienmitglieder, mit denen sie sich verbunden fühlen wollen.
3. Erziehung – im Grunde eine einfache Sache
Erziehung ist eigentlich nicht kompliziert und bedarf der liebevollen Zuwendung der Eltern und anderer Personen, die Beziehungen zum Kind leben. Und Opa, Oma, ein Netzwerk an gleichgesinnten Freunden mit oder
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