Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt
der Papa sich einbringt als „Nachtschwester“, Mitspielender beziehungsweise Tobender. Das kann aber auch ganz anders aussehen. Papa/Kinder-Zeiten sind anders als Mama/Kinder-Zeiten. Es ist so wohltuend und nachhaltig fördernd, dass heutige Kinder die Generation sind, deren Väter da sein wollen und auch da sind. Joachim Bauer schreibt dazu in seinem Buch „Lob der Schule“ (Hoffmann und Campe, 2007): „Es ist erstaunlich, wie schwer Väter sich damit tun, zu erkennen, dass ihre Kinder (insbesondere ihre Söhne) sie brauchen – mehr noch, dass sie Selbst die Bindung zu ihren Söhnen brauchen, dass sie diese bereichern und ihnen mehr geben können, als sie vermuten“ (S. 101). Die „modernen“ Männer täten gut daran, die familiäre Fürsorge und Verantwortung als Teil ihrer männlichen Identität zu begreifen. Das Problem ist, dass Intuition, Einfühlungsvermögen und emotionale Resonanz nicht zu den starken Seiten von Männern gehören und, dass sie für diese erweiterte männliche Rolle keine adäquaten Vorbilder besitzen.
Familie leben bedeutet außerdem, Unternehmungen anzugehen, zum Beispiel in Form von gemeinsamen Freizeitaktivitäten: schwimmen gehen, Kanu- oder Rad fahren, Bergtouren unternehmen, basteln, kochen, in den Urlaub fahren, ein Baumhaus bauen oder einfach nur spielen. Zu Familie leben gehört natürlich auch der Besuch bei Verwandten und die Pflege des Kontakts zu Opa und Oma , die man ruhig in Sachen Kinderbetreuung einspannen kann. Zum Familienleben gehören weiterhin die gemeinsame Planung und Organisation von Familienfesten . Daran darf man Kinder sofort mit einbeziehen: Gemeint sind Tätigkeiten wie Kochen, den Tisch decken, Speisen verteilen.
Es versteht sich von selbst, dass bei diesen Essenzeiten Medien wie Fernsehen, Handy und Computer ausgeschaltet sein sollten. Aber was ist heute noch selbstverständlich? Außerdem sollten diese Essenzeiten als Zeiten des familiären Friedens „heilig“ sein. Bemühen Sie sich wirklich diese Momente nicht für Gespräche über schlechte Noten, Schulversagen, Nachlässigkeiten der Kinder zu missbrauchen. Das verdirbt einem nur den Appetit; Kindern wie Eltern. Vereinbaren Sie lieber mit ihren Kindern eigene Zeiten für (Krisen)-Gespräche, um in Ruhe schwierige Dinge zu klären und Vereinbarungen zu treffen. Abendstunden sind dafür gut geeignet. Selbst fast erwachsene Kinder werden es genießen, vor dem Zubettgehen ein vertrauensvolles Gespräch mit Mama oder Papa zu führen.
Ansonsten muss man natürlich seine Vorbildwirkung bedenken. Bemühen Sie sich wirklich um Ausgelassenheit, Lebensfreude in ihrer Familie. Lachen Sie, wann immer es etwas zu lachen gibt und nehmen Sie Dinge mit Humor. Familiäres Glück ist das, was Eltern vorleben. Einige glückfördernde Tugenden seien nochmals aufgezählt: Optimismus, für andere da sein, sie unterstützen, ihnen helfen, anderen Nettes geben, aufmerksam sein, einen höflichen Umgang pflegen, Komplimente machen, Dankbarkeit zeigen, nicht egoistisch, sondern altruistisch leben.
Mir gefallen diesbezüglich folgende Zeilen eines unbekannten Verfassers. Nach einem meiner Vorträge wollte eine Mutter sie unbedingt haben, um sie als „Denkzettel“ an den Kühlschrank zu hängen.
Zum Nachdenken:
Wächst ein Kind mit Kritik auf – lernt es zu verurteilen!
Wächst ein Kind mit Hass auf – lernt es zu kämpfen!
Wächst ein Kind mit Spott auf – lernt es, scheu zu sein!
Wächst ein Kind mit Schmach auf – lernt es, sich schuldig zu fühlen!
Wächst ein Kind mit Toleranz auf – lernt es, geduldig zu sein!
Wächst ein Kind mit Ermutigung auf – lernt es, selbstsicher zu sein!
Wächst ein Kind mit Lob auf – lernt es, dankbar zu sein!
Wächst ein Kind mit Aufrichtigkeit auf – lernt es, gerecht zu sein!
Wächst ein Kind mit Sicherheit auf – lernt es, zuversichtlich zu sein!
Wächst ein Kind mit Anerkennung auf – lernt es, sich selber zu schätzen!
Wächst ein Kind mit Güte und Freundlichkeit auf – lernt es, die Welt zu
lieben!
35 Zuhören, im Gespräch bleiben: Entwicklung einer persönlichen Sprache
Vom ersten Tag an ist die Kommunikation das verbindende Element mit dem Kind. An der Art der Kommunikation erkennt man die Qualität der Beziehung: wie empathisch, wie verständnisvoll, im Grunde wie liebevoll Eltern mit ihrem Kind umgehen. Kommunikation ist ein spannendes Wissensgebiet. Dabei ist insbesondere interessant, dass 80 Prozent der
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