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Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Titel: Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Weigel
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Kommunikation nonverbal, das heißt ohne den Austausch von Worten erfolgt: Blicke, das Auftreten, das Aussehnen, die Körpersprache, die Körperhaltung, Ausstrahlung, Persönlichkeit, unser Gesichtsausdruck, Lächeln, kleine Berührungen, so etwas, wie der erste Eindruck sind extrem bedeutsam. Und wir kommunizieren ständig, immer . Der Kommunikationsforscher Paul Watzlawick stellt fest: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Ich habe ihn schon mit seiner Erkenntnis zitiert, dass es keine objektive Wahrheit gibt. Wir denken viel zu sehr, dass Menschen oder unsere Kinder ihr Verhalten ändern, weil wir ihnen Ratschläge geben oder ihnen Belehrungen erteilen. Diese bringen aber oft nichts, weil in der Regel nur Einsichten, beziehungsweise selbst entwickelte Erkenntnisse und Überzeugungen ihr Verhalten steuern. Ich persönlich bevorzuge es, dass Schüler etwas aus Einsicht tun und nicht deshalb, weil ich es als „Chef“ anordne. Das Gleiche gilt im Umgang mit meinen eigenen Kindern. Es geht nicht um Befehl und Gehorsam. Kinder gehorchen dann, wenn sie gut gebunden sind und die Beziehung stimmt.

    Ich erinnere mich noch an die Zeiten der Pubertät unserer Kinder. Es wurde ein regelrechtes Hobby, sich mit Freunden auszutauschen und entsprechend über das Verhalten der Kinder zu lästern. Da konnte jeder Storys beitragen und wir suhlten uns regelrecht in unserem Leidensdruck. Irgendwann bekam ich ein schlechtes Gewissen. Ich dachte mir: „Was machen wir hier eigentlich, wir mobben unsere eigenen Kinder.“

    Seit Längerem unterlasse ich Lästern über andere. Provozierend sage ich manchmal:

    „Was Hans über Hänschen sagt, sagt mehr über Hans als über Hänschen.“

    Es gehört zu einem der größten Fehler, dass Menschen viel zu viel über andere reden.

    Man sollte mehr mit Menschen sprechen als über sie.
     
    Überhaupt bauen wir enorme Kommunikationsblockaden auf. Dazu gehören:

1. Moralische Urteile und Klischees , Sätze wie „Peter ist dumm und faul.“ oder „Hauptschüler taugen nichts.“

2. Vergleiche und Bewertungen wie „Schüler in Bayern sind viel klüger als die in NRW.“ oder „Der ältere Bruder ist viel intelligenter.“ Der weise Pestalozzi behauptet:

3. „Vergleiche nie ein Kind mit einem anderen.“

4. Wir neigen dazu Verantwortung zu leugnen , indem wir Forderungen stellen, zum Beispiel: „Wenn du nichts tust, brauchst du dich nicht wundern“ oder bei Lehrern recht beliebt: „Wenn du nichts lernt, musst du die Konsequenzen tragen. Dann fällst du durch.“ Damit wird gedroht und es werden Ängste geschürt. Solche Wenn-dann Botschaften sind fragwürdig.

5. Richtige Beziehungskiller: Sätze mit „du“ und „nie“ oder „immer“: „Das wirst du nie kapieren!“ – „Du machst nie, was ich dir sage!“ – „Warum musst du immer alles falsch machen?“

    Besonders spannend finde ich es, wie aus „Nichts“ Beleidigungen, Rückzugsverhalten und Streitereien entstehen. Das läuft regelmäßig nach dem gleichen Strickmuster ab. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass wir auf vier Ohren hören . Ein Beispiel:
     
    Ich gehe in das Zimmer meines Sohnes und sage nur: „Da schaut es ja aus“. Diese Aussage kann als sachliche Kritik verstanden werden, nach dem Motto: „Ich habe schon besser aufgeräumte Zimmer gesehen“. Das wäre das erste Ohr, das Sachohr.

    Man kann es auch als Aufforderung betrachten: „Räume (bitte) auf!“ (Aufforderungs-Aspekt).
     
    Drittens steckt dahinter eine Kritik: „Mir gefällt das Zimmer so nicht. Ich möchte, dass es schöner aussieht.“ Dahinter steckt eine Selbstoffenbarung in Form einer sogenannten Ich-Botschaft.

    Problematisch wird es – und damit wird die Aussage oft zum Motiv für Irritationen und Streit – wenn man das vierte Ohr, den Beziehungsaspekt betrachtet: „Wir haben vereinbart, dass das Zimmer aufgeräumt werden muss. Ich habe dich darum gebeten. Warum befolgst du das nicht? Und mein Sohn im Grunde denkt und auch sagt: „Immer hast du was zu meckern, lass mich in Ruhe. Das ist mein Zimmer. Ich mache hier, was ich will.“

    Das Problem ist, dass viele dazu neigen, vor allem diesen letzten Aspekt zu sehen. Oft sind Aussagen gar nicht so gemeint. Spüre ich das, sage ich oft: „Das ist kein Vorwurf, das ist nur eine Feststellung“.

    Damit kommen wir zu dem Punkt, welche Form der Kommunikation beziehungsfördernd sein kann. Das ist natürlich die über das dritte Ohr, die Selbstoffenbarung. Indem man sich mit

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