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Gelb-Phase: Mein Pöstchen bei der Post - Geschichten aus dem Intimleben des Gelben Riesen

Gelb-Phase: Mein Pöstchen bei der Post - Geschichten aus dem Intimleben des Gelben Riesen

Titel: Gelb-Phase: Mein Pöstchen bei der Post - Geschichten aus dem Intimleben des Gelben Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Wissen
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mit ihrem Angetrauten. Aber im Dienst, ja! Da hatte er nun doch wieder die heißesten Bräute! Also warum war er so sauer? Wie gesagt, ich konnte Wibbels schlechte Laune gar nicht nachvollziehen …
    Wie war das noch mit dem Schwein sein? Hähähäääää !!!

Hinweise, dass dein Hund schon einige Briefträger auf dem Gewissen hat:
     
    1. Die Frolic-Werbung lässt ihn kalt, aber bei jeder Werbung der Post AG flippt er schier aus.
    2. Immer wenn der Briefträger da war, braucht dein Hund den ganzen Tag nichts mehr zu fressen.
    3. Seine Hundehütte hat schon um die 20 Kerben.
    4. Die Post schickt dir deine Briefe neuerdings per UPS.
    5. Dein Hund schläft den Tag durch und ignoriert das ihm hingestellte Essen, aber er wirkt sonderbar angestachelt, sobald die Gartentür vormittags quietscht.
    6. Dein Hund hat schon ganz gelbe Zähne.
    7. In deiner Straße stehen schon 5 gelbe Post-Pkw verwaist ohne Fahrer.
    8. Die hier üblichen Uniformen der Briefträger ähneln denen von Eishockey-Torwarten.
    9. In diesem Jahr ist es schon der 18. Briefträger, der dir die Post bringt.
    10. Sieh es positiv: Gerichtsvorladung hin, Schmerzensgeld her - du kriegst zumindest keine Rechnungen mehr.
    11. Vor deinem Gartentor wird heute das Grabmal des unbekannten Briefträgers eingeweiht.
    Und der beste Hinweis, dass dein Hund schon einige Briefträger auf dem Gewissen hat:
    Deine Frau beklagt sich über ihr langweiliges Liebesleben.

17
     

Dunkelgelb
     
    Arbeiten bei der Post, das hieß: Seinen Job machen wie das wohl der überwiegende Teil der erwachsenen Bevölkerung in anderen Branchen auch jeden Tag tat. Und egal welchen Berufen man auch nachging, alle hatten sie eins gemeinsam: Es gab gute Zeiten, es gab schlechte Zeiten.
    Und wie in einer Beziehung war es eben auch in meinem Arbeitsverhältnis so, dass – abgesehen von den ganz normalen, alltäglichen kleinen Niggeligkeiten – die Zeiten eigentlich ganz nett waren und manchmal sogar Spaß bereiteten … oder zumindest soweit erträglich waren, dass man am Ende des Tages sagen konnte: „Allet jut!“
    Aber es gab auch Tage, die waren alles andere als „ jut“ – die waren unschön bis schlimm. Und auch diese sollen hier erwähnt werden. Ich nenne sie im Nachklang die „dunkelgelben Tage“.
    Gleich mehrere davon gab es im Zus ammenhang mit einem „Herrn“, der immer wieder im Büdericher Postamt auftauchte, obwohl er im sieben Kilometer entfernten Stadtteil Osterath wohnte.
    Und diesem Mann wird nun auch die Ehre zuteil, dass er der Einzige ist, dessen Name nicht geändert wurde: Gerd Wolf vom Rudolf Lensing Ring – die Hausnummer sei hier mal  nicht erwähnt, sonst werden mit diesem unseligen Menschen die mittlerweile dort ansässigen, unbescholtenen Firmen mit ihm in einen Topf geworfen. Und dat wolle mer ja nit, woll?
    Wahrscheinlich hat jener Gerd Wolf inzwischen sowieso das Zeitliche gesegnet. Frustrierte Menschen scheiden ja bekanntlich eher dahin als solche, die das Leben genießen. Und Wolf s jämmerliches Dasein war ein Musterbeispiel für ein Leben, wie es sich keiner wünschen kann.
    Er muss te den lieben langen Tag überlegt haben, wie er seinen Mitmenschen das Leben am effektivsten zur Hölle machen konnte. Ich unterstelle ihm die Bosheit, dass er sogar absichtlich nicht die Tür öffnete, wenn er eine Eilsendung zugestellt bekommen sollte, nur damit er dann zum Postamt Büderich – weil dort eben die zentrale Eilzustellung untergebracht war – fahren konnte, um dort Terror zu machen.
    So wird es auch an jenem Tag gewesen sein, als er bei mir am Paketschalter auftauchte.
    Da stand er also. Obwohl der Winter noch weit entfernt war, trug er eine jener russischen Ohrenklappenmützen, die seinem ohnehin schon gruseligen Aussehen noch etwas mehr Dämonisches verliehen. Hinter seinem Kassenbrillengestell grienten zwei blitzende Augen auf mich hervor, bei denen man sich wunderte, dass sie nicht rot waren. Denn unweigerlich beschlich einen bei seinem Anblick das Gefühl, der Satan persönlich steht vor einem.
    Er schob mir wortlos, aber grinsend einen Benachrichtigungsschein über den Tresen. Ich wusste in diesem Moment: Das konnte nicht gut enden.
    Aber wir hatten uns im Kollegenkreis darauf verständigt, dass dieser „Mensch“ uns nicht klein kriegen würde, wann immer er es auch versuchen sollte. Also atmete ich kurz durch und sagte:
    „Einen kleinen Moment, Herr Wolf, ich hole ihre Sendung. Bin sofort zurück.“
    Ich drehte mich um und fühlte förmlich

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