Gelb-Phase: Mein Pöstchen bei der Post - Geschichten aus dem Intimleben des Gelben Riesen
gerade Erwachten, dann noch reinzukommen. Aber mit freundlicher Ablehnung oder auch mal einem bösen Blick ließen sie sich davon abhalten, weiter zu betteln – schließlich waren ja sie es, die den Morgen vertrödelt hatten.
Die Rolle des Rausschmeißers hatte an jenem Tag vor Ostern ich – wer sonst? Hätte da wer anders gestanden, das Schicksal hätte ein anderes Drehbuch in petto gehabt.
Der letzte Kunde verstaute auf dem Weg zur Tür noch sein Rückgeld, man wünschte sich „Frohe Ostern und bunte Eier“ oder was man sonst so sagt, ich drehte den Schlüssel, öffnete, der Herr trat aus und ich wollte die Tür wieder schließen.
Aber von außen gab es Widerstand. Ich guckte um die Ecke, inzwischen war es zwanzig nach zwölf, und vor der Tür stand ein junger Typ, Marke Schlunz. Kannte man ja von sich selbst: Freitag Party gemacht bis in die Puppen, alles Geld auf den Kopp gehauen und dann Samstag am Mittag aus dem Koma erwacht und gemerkt: „ Waaah! Pleite!“
So einer stand da und bat mit unermesslicher Freundlichkeit: „Reinlassen!“ – Fand ich jetzt nicht so wahnsinnig höflich irgendwie…
Hallo ??? So hätte ich ihn noch nicht mal mehr rein gelassen, wenn es erst zwölf Uhr und eine Sekunde gewesen wäre – das Wort „ Bitte “ fand ich nämlich schon damals absolut nicht so überbewertet wie das heute der Großteil der Egomanen-Gesellschaft tut.
„Tut mir leid, wir haben schon seit längerem geschlossen, die Kollegen sind bereits bei der Abrechnung.“ Mit diesen Worten schloss ich die Tür. Einmal war Feierabend, Punkt.
Da hörte ich von der anderen Seite der Tür: „Du Arschloch!“ (Entschuldigung, das war nur ein Zitat.)
Ich atmete tief durch. Der Ausdruck stachelte mich an und schaltete in meinem Hirn sämtliche Anstands-Synapsen aus. Nun konnte auch ich das Niveau senken und ging zum Du über.
„Was hast du da gesagt?“ hörte ich mich fragen, während ich die Tür wieder aufschloss.
Eine verbale Antwort vernahm ich nicht mehr. Stattdessen kam eine andere: Durch den geöffneten Türspalt traf mich eine Faust, volle Kanne Susanne, auf die Lippen! Schlagartig verspürte ich, wie selbige feucht wurden. Im nächsten Moment tropfte auch schon das Blut auf den Boden.
Ich war dermaßen perplex, dass ich die nächsten Sekunden nur noch in Zeitlupe und schemenhaft wahrnahm. Erst danach wurde mir bewusst: Der Typ hatte mich geschlagen, hatte direkt danach das Weite gesucht … und selbst wenn er das nicht getan hätte, dann hätte ihn keiner dingfest machen können, weil meine Kollegen auf mein „Ruf mal wer die Polizei!“-Flehen nur eines machten: Sie bastelten weiter stoisch an ihren Abrechnungen!
Hatte man Töne? Ich wurde brutal zusammengeschlagen – und die rechnen da munter rum!
Da mutete es ja schon an fürsorglicher Aufopferung an, als Minuten später einer von ihnen anmerkte: „Du blutest. Geh dir mal lieber einen nassen Lappen holen.“
Wer solche Kollegen hatte, der brauchte keine Feinde. Frohe Ostern!
Die Beamten bei der Post öffnen einen Brief, der an den Weihnachtsmann adressiert ist. Ein Beamter beginnt zu lesen ...
"Lieber Weihnachtsmann. Ich bin 10 Jahre alt und Vollwaise. Hier im Heim bekommen immer alle Kinder nette Geschenke, nur ich nicht. Ich wünsche mir so sehr einen Füller, eine Mappe und ein Lineal."
Die Beamten sind sehr gerührt und sammeln untereinander. Leider reicht es nur für einen Füller und eine Mappe. Nach 3 Wochen kommt wieder ein Brief vom selben Absender.
Sofort öffnet einer den Brief und beginnt laut zu lesen:
"Lieber Weihnachtsmann! Vielen Dank für die schönen Geschenke! Ich habe mich sehr gefreut! Leider hat das Lineal gefehlt, aber das haben bestimmt die Idioten von der Post geklaut!"
18
Mein Tag für Afrika
War das ein Ereignis? Oh ja! So viele Weltstars versammelt für eine Sache: Hilfe für Afrika! Und ich war dabei!
Also nicht so direkt jetzt … Weder Bono noch Michael Jackson hatten mich eingeladen zu ihrem großen Event am 13. Juli 1985: Live Aid – ein ganzer Tag wurde nur ins Zeichen der Hilfe und Solidarität der ganzen Welt für den schwarzen (oder muss ich heutzutage auch in diesem Fall maximalpigmentiert sagen?) Kontinent gestellt. Und neben den beiden oben erwähnten Weltstars gaben sich bei verschiedenen Live-Konzerten unzählige weitere die Klinke in die Hand.
In den Tagen vor jenem geschichtsträchtigen Ereignis fanden weltweit bereits
Weitere Kostenlose Bücher