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Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Titel: Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marty Tolstoy
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sich, als hätte sie die ganze Nacht kein Auge zugekriegt. Dabei hatte sie eigentlich gut geschlafen. Vielleicht hing es aber auch mit dem Krach zusammen, den sie im Schlaf gehört hatte. Es hatte geklungen, als hätte jemand das Zimmer auseinandergenommen. Doch Andrea hatte angenommen, es nur geträumt zu haben.
    Sie atm ete tief durch und krallte sich an ihre Cola. „Was für ein Scheißtag!“, schimpfte sie und erntete einige Blicke. Selbstsicher starrte sie in die Menge zurück und fragte: „Is was?!“
    Die Blicke wandten sich wieder von ihr ab und sie verkroch sich verlegen an einen der Tische weiter hi nten, wo sonst niemand war, und trank ihre Flasche auf Ex leer. In ein paar Minuten musste sie wieder auf ihrem Platz sein.
    Als sie sich seelisch schon mal auf den Rückweg vo rbereitete, hörte sie Lennard und zwei von denen, die das eine Mal mit im Schwimmbad waren. Sie kamen hinter dem Vorhang zum Lagerraum für die Getränke hervor und unterhielten sich amüsiert. Erst fühlte Andrea sich dadurch gestört und wollte sich zurück auf ihren Platz verziehen, doch dann horchte sie sofort auf, als einer von ihnen fragte, was „sie“ denn gewollt habe.
    Noch b evor derjenige antworten konnte, an den die Frage gerichtet war, stürmte Andrea auf Lennard los und forderte die anderen auf, sie mal kurz allein zu lassen ... natürlich auf Andrea-Art.
    Die beiden taten wie befohlen und mac hten Späße wie: „Uuuh, noch eine, ich glaube, ich hole mir das gleiche Aftershave, dann liegen mir die Frauen auch zu Füßen.“
    „Ja, was wollte sie denn?“, fragte Andrea ihren G egenüber wütend.
    Dieser schaute sie ahnungslos an. „Was?“
    „Tu nicht so“, fuhr sie ihn weiter an, „du weißt ganz genau, wovon ich rede. Mit ‘sie‘ war Tina gemeint, oder?“ Lennard schluckte. Bestimmt dachte er, dass er jeden Moment ihre Faust in seinem Gesicht haben würde.
    „...  Ja ...“, sagte er zögerlich. „Was ist mit ihr?“
    „Was soll diese Frage?“
    „Wie, was soll diese Frage? Häh?“ Lennard war ganz durcheinander. Er hatte keine Ahnung, worauf Andrea gerade anspielte.
    „Sag mal, willst du mich jetzt für dumm verkaufen?! Wo rüber habt ihr denn grad gesprochen?“
    „Na, über Tina  ... ich dachte, das hätten wir schon geklärt.“
    „Und warum fragst du dann, was mit ihr ist?“
    „Na, weil du mich doch nach ihr gefragt hast.“
    Andrea lac hte, so kamen sie keinen Schritt vorwärts. „Ok, pass auf, ihr habt über Tina geredet ... warum?“
    „Na ja, sie war letzte Nacht bei mir.“
    Andrea riss die Augen auf und schaute Lennard vorwurfsvoll an. „Ok, das erklärt alles.“
    Noch immer verstand er nur Bahnhof. „Das erklärt was?“
    „Sie ist letzte Nacht weggefahren und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass das was mit dir zu tun hat.“
    „Sie ist gefahren?“ Verzweifelt sah er runter und set zte sich auf eine Stufe, die zu einem Podest hinter dem Vorhang führte. „Das wollte ich nicht.“
    „Was ist denn passiert“, fragte Andrea nun beunruhigt und setzte sich zu ihm auf die Stufe.
    Lennard zuckte mit den Schultern. „Sie kam mitten in der Nacht zu meinem Zimmer und wollte mit mir reden ... Na ja, es war echt spät und ich war müde und ich fragte, ob wir nicht morgen reden könnten. Das wollte sie aber nicht, sie wollte sofort reden. Also redeten wir ...“
    „Worüber?“
    „Ach, weiß auch nicht genau, irgendein Smalltalk. Nach zehn Minuten hab ich dann gesagt, ich möchte morgen weiterreden, weil ich jetzt ins Bett gehe.“
    Andrea fand daran nichts S chlimmes. Es konnte zwar sein, dass er das jetzt verharmlost darstellte und es doch heftiger gewesen war, aber normalerweise ließ Tina sich von nichts aus den Socken hauen, deswegen musste was wirklich Schlimmes passiert sein, was er jetzt nicht zugab oder mit ihm doch nichts zu tun hatte.
    Ihre Ratlosigkeit hatte jedoch schnell ein Ende, denn Lennard erwähnte: „Na ja, und dann hat sie mich ausgequetscht, ob ich mir was mit ihr vorstellen könnte ... pffh, totaler Unsinn ... Ich meine, ist doch echt absurd ... sie und ich ...“
    Andrea erhob sich wortlos und ging in den Saal z urück. Sie ließ sich nichts anmerken, aber innerlich explodierte sie. Sie konnte sich gut vorstellen, dass Lennard sich nur so benahm, um ihr damit irgendetwas zu beweisen, doch damit hatte er den absoluten Grundstein für einen Feind geschaffen ... und Andrea will man nicht als Feind haben ... Wirklich!
     
    Eine unheimliche

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