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Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Titel: Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marty Tolstoy
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Frauen ... hast du eine Freundin?“
    „Nein, auch nicht“, antwortete sie und nahm ihm d amit diesen Schock aus dem Gesicht, „ich bin auch ehrlich gesagt noch keiner Frau begegnet, in die ich mich hätte verlieben können.“
    „Bist du so anspruchsvoll oder wie kommt ’s?“
    „Nein, ich stehe einfach nicht auf Frauen.“
    „Nein, ich meine allgemein, auch bei Männern.“ Mit ihrer Antwort ließ sie sich viel Zeit. Wie konnte sie das jetzt ausdrücken, ohne sich dabei unbeliebt zu machen?
    „...  Es gefällt mir einfach nie jemand so sehr, dass ich ihn lieben könnte ... Lieb haben ja, aber lieben ... Ich hab auch kein Bock auf ’ne Beziehung, bei der ich mir denke, vielleicht klappt’s ja. Wenn ich mit jemandem zusammen bin, dann will ich mir auch hundertprozentig sicher sein, ihn nicht bald schon wieder leid zu sein und ihn dann an der Backe hängen zu haben. Und andersrum will ich genauso wenig jemandem nachlaufen, der mich nicht will.“
    Ihr Blick w andte sich nicht vom Boden ab. Lennard wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Es war eigentlich eine vernünftige Aussage, aber das brauchte er ihr ja nicht mehr zu sagen.
    Da er aber sah, wie unwohl Andrea sich damit fühlte, kein Feedback zu bekommen, sagte er: „Und zw ischen all den Kerlen war so jemand nie dabei?“ Andrea schüttelte den Kopf. „Und dein WG-Partner? Mit dem kommst du doch scheinbar super zurecht“, bohrte Lenny weiter.
    „Jan? Er ist mein bester Freund, den liebe ich über alles, aber eben auf einer ganz and eren Ebene.“
    „Habt ihr nie mal drüber nachgedacht, ob sich da mehr entw ickeln könnte?“
    „Tut man das zwangslä ufig, wenn man in ner WG lebt?“
    „Nein, natürlich nicht, aber er ist ja ein Mann und hat deswegen ja auch ab und zu mal so ein gewisses Ve rlangen ...“
    Andrea musste lächeln, das hatte er aber süß u mschrieben. „Jan ist schwul.“
    „...  Ok ...“ Doch er ließ einfach nicht locker. „Also seid ihr euch nie wirklich näher gekommen, oder?“
    Nun musste sie die Fragerei doch endlich stoppen. „Nimm ’s mir nicht übel, aber das geht dich nun wirklich nichts an!“ Er nickte zustimmend und schwieg einen Moment. Andrea zog sich das Jackett enger um und fröstelte etwas vor sich hin.
    „Vielleicht sollten wir wieder reingehen“, schlug Le nnard vor.
    „Nein, es ist so schön hier“, erwiderte sie.
    Lenny rutschte näher zu ihr rüber und rubbelte sie warm. „Dann genieß du den Ausblick und ich sorge dafür, dass du dabei nicht an der Bank festfrierst.“ Andrea lachte über diese maßlose Übertreibung, aber sie genoss es, warm gehalten zu werden.
    Irgendwann hatte Lennard längst aufgehört den R ücken und die Oberarme der Frau neben sich zu rubbeln, aber in den Armen hielt er sie trotzdem noch. Zögerlich schaute er sie ab und zu mal an, aber sie schaute einfach nicht zurück. Dann kam er ganz nah an sie heran, doch auch darauf reagierte sie mit auffälliger Coolness. Schließlich gab er ihr einen Kuss auf die Wange und rutschte wieder ein wenig weg.
    Erst jetzt lenkte Andrea ihren Blick auf ihn und l ächelte geschmeichelt. Sie wusste nicht warum, denn sie hatte ja nichts getrunken, aber irgendwie fand sie dieses spontane Näherkommen sehr angenehm. Ihrem Lächeln entnahm er, dass es ok war, und er näherte sich ihr wieder. Andrea wusste nicht recht, ob sie es gut fand, ihm dieses Gefühl zu geben und einfach mal was auf sich zukommen zu lassen. Vielleicht war es eine schlechte Idee und sie hätte sofort aufstehen sollen.
    Aber sie stand nicht auf. Sie saß einfach da und konnte aus den Augenwinkeln s ehen, wie sein Mund ihrem gefährlich nahe kam. Sie spürte schon seinen Atem, der zu ihrem Erstaunen gar nicht nach Alkohol roch. Sie schloss die Augen und wollte sich somit jeglicher Verantwortung für das entziehen, was jetzt wohl kommen würde.
    Ganz sachte gab Lenny ihr einen Kuss auf den Mund, zog den Kopf kurz zurück um zu sehen, ob sie zu e iner Ohrfeige ausholte, und küsste sie nochmal, diesmal etwas eindringlicher.
    Seine Lippen waren schön warm, aber das war auch das Einzige, was Andrea dem Kuss Positives abgewi nnen konnte. Lenny merkte, dass Andrea auf den Kuss nicht einging, und zog verlegen den Kopf zurück.
    Er schaute sie fragend an, aber sie lächelte nur nett und sagte: „Sorry, aber ... das wird echt nichts mit uns ...“ Sie wollte sich das Jackett wieder ausziehen und ihm zurückgeben, doch er unterbrach sie dabei.
    „Lass ruhig an, w enigstens

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