Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)
zurück zur Küste fuhr. Sie sehnen sich nach Neuem und Veränderungen, aber immer dann, wenn das Leben langsam interessant wird, laufen sie zurück in ihre Hütten und wenden sich von Innovationen ab.
Die engen Straßen in dem Viertel, in dem das Chimera lag, waren zugeparkt. Nathan musste mehrmals um den Block fahren, bis er einen Parkplatz fand, der für seinen Pick-up-Truck groß genug war. Sobald das Museum öffnete, würde es ein übles Parkproblem geben. Zwar würde für das Museum ein eigener Parkplatz gebaut, aber Nathan konnte sich gut vorstellen, dass sich auch Melanies Kunden darauf breitmachen würden. Ein Schild im Schaufenster des Ladens kündigte einen vorweihnachtlichen Sonderverkauf an, und im Geschäft wimmelte es nur so vor Kunden, die ihren Weihnachtseinkauf frühzeitig abschließen wollten. Zwischen den vielen Frauen und Mädchen im Teenageralter fühlte sich Nathan irgendwie fehl am Platze. Doch ihm war schnell klar, was sie alle hierher führte: Das Geschäft war ein kleines Paradies voller sinnlicher Genüsse und erfüllt von einer Vielzahl an Stoffen, Farben und Stilen, die zu einem einzigen Erlebnis der Sinne verschmolzen.
Die Schöpferin dieses Erlebnisses trat soeben hinter einem Vorhang aus schimmernden Perlen hervor, der ihre Höhle mit den Sexspielzeugen vor Blicken verbarg, gefolgt von einer Schwangeren, deren Gesicht nicht nur aufgrund ihres bevorstehenden Mutterglücks zu strahlen schien. Nathan bahnte sich seinen Weg durch die Käuferinnen und duckte sich hinter ein Regal mit Kleidungsstücken, um die beiden zu belauschen.
»Ich hätte nie gedacht, dass einen die Schwangerschaft so geil machen könnte«, sagte Melanie gerade.
»Es ist wirklich unglaublich. Mein Mann kann einfach nicht mehr mithalten. Er versucht es, aber ich glaube, er hat Angst, mir oder dem Baby wehzutun. Und ich drehe bald durch. Ich brauche mindestens sechs Orgasmen am Tag.«
»Mit der Meerjungfrau können Sie sechs Orgasmen in der Stunde haben, wenn Sie das möchten.«
»Ich komme neuerdings so heftig, dass es mich fast selbst erschreckt.« Die Frau sah sich vorsichtig um, als würde ihr Ehemann irgendwo in einer Ecke lauern. »Und ich werde so feucht, dass das Laken ganz nass wird. Außerdem schreie ich wie ein Tier«, fügte sie flüsternd hinzu.
»Lassen Sie ihn dabei zusehen, wie Sie den Vibrator benutzen, oder bitten Sie ihn, Ihnen dabei zur Hand zu gehen. Dann wird er merken, dass er sich keine Sorgen machen muss. Ein paar Orgasmen, bei denen Sie schreien, werden Ihrem Kind nicht schaden.«
»Dem Baby scheint es zu gefallen, wenn ich komme. Manchmal tritt es mich so heftig, dass ich fast aus dem Bett falle.«
Melanie lachte und führte ihre Kundin zur Kasse, damit sie den Kauf abschließen konnten. Alles an Melanie, von ihrem schwarzen, mit Straußenfedern besetzten Kaschmirpullover bis hin zu den Strassohrringen, schien sie als »anstrengend« zu kennzeichnen, aber sie besaß eine tiefe, schmutzige Lache, die auch perfekt in eine Bar für die Arbeiterklasse passen würde. Wenn sie nicht gerade ihre Kundinnen anlächelte, zeichnete sich auf ihrem Gesicht eine Art dickköpfiger, selbstsicherer Ausdruck ab, bei dem Nathans Schwanz sofort steinhart wurde. Unter ihrem professionellen Scharfsinn lauerte der Geist einer Rebellin.
Und die Rebellin in Melanie ließ den Disziplinar in Nathan durchdrehen. Während er sie dabei beobachtete, wie sie die Kassenschublade schloss und auf ihren hochhackigen Alligatorpumps durch den Laden stöckelte, wobei ihre Beine in dem tiefen Schlitz ihres langen schwarzen Rockes sichtbar wurden, überlegte sich Nathan bereits, was er so alles gern mit ihr anstellen würde. Eine Prügelbank aus Eiche, die ebenso elegant wie praktisch war und zierliche gedrechselte Beine sowie einen anmutigen Sattel besaß, auf dem er Melanie in der perfekten Spanking-Position festbinden konnte, kam ihm in den Sinn. Er könnte sogar den mit schwarzem Samt besetzten Sattel nehmen, der einen wunderbaren Kontrast zu ihrem elfenbeinfarbenen Hintern bilden würde. Für diesen Hintern würde er ein Paddle aus Blutholz anfertigen, einem exotischen, fast schon purpurfarbenen Holz, das er ganz allein für sie bestellen würde. Die eine Hälfte des Paddles würde er mit weißem Hasenfell beziehen, um damit ihre zarte Haut zu besänftigen und zu streicheln. Allerdings würde er die andere Seite des Paddles vermutlich weitaus häufiger einsetzen.
Melanie bemerkte, dass Nathan sie anstarrte. Sie
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