Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
alles abprallte! Und diese unglaubliche Selbstzufriedenheit! »Du warst großartig. Alles ist gut gegangen.«
    »Nur als ich von den Waisenkindern erzählt habe, war Ihre Majestät auf einmal so komisch.«
    Lord Reynard mischte sich ein. »Man erzählt der Königin von England nicht, dass ihre Waisenkinder leiden.«
    Beth kräuselte das Näschen. »Aber das tun sie doch.«
    »Gerade dann tut man es nicht«, sagte Lord Reynard.
    »Aber es war nur ein kleiner Misston, und Ihre Majestät hat dir gleich vergeben, weil es ja nur die Folge deiner Großmut war«, sagte Pamela.
    Kerrich hatte sie die ganze Zeit wie ein besorgter Wachhund umkreist, hatte abwechselnd sie beide angestarrt und jeden Gast, der sich in ihre Nähe verirrte. jetzt geiferte er los: »Jetzt aber genug, meine Damen. Schluss mit dem süßlichen Kitsch! Stehen Sie auf, Miss Lockhart, die anderen Gäste wundern sich schon.«
    »Ach, Junge, was für ein sentimentaler Narr du doch bist!« Lord Reynard lehnte auf seinem Stock und grinste Kerrich höhnisch an.
    »Unsinn«, murmelte Kerrich.
    Pamela stand auf, Beths Hand fest in der ihren. Sie fühlte sich, als sei sie durch einen dunklen Tunnel getaucht und hätte fast das andere Ende nicht erreicht. Und sie war sich nicht sicher, ob sie unversehrt durchgekommen war. Ihr schien, als hätte sie sich verändert, auch wenn sie noch nicht wusste, in welche Richtung.
    Kerrichs gesamter Freundeskreis war ihnen gefolgt.
    Lord Swearn kam mit Lady Albon am Arm auf sie zu und grüßte sie.
    Dass die beiden zusammen auftraten, erstaunte Pamela. Auf Beths Kindergesellschaft hatten Lord und Lady Swearn so verheiratet ausgesehen. Aber diese beiden hatten dieses gewisse Glänzen in den Augen und beim Gehen diesen ganz besonderen Schwung. Pamela hatte nicht den leisesten Zweifel, dass die beiden eine Affäre hatten.
    Als Nächste tauchte Lady Colbrook auf. Genau wie bei ihrem ersten Treffen erschien sie Pamela perfekt, intelligent, scharfsinnig.
    Ihr Ehemann schlich mit finsterer Miene hinter ihr her. Pamela hatte keine Ahnung, was ihn so verstimmt hatte, sie konnte nur hoffen, dass Lady Colbrook ihn ermahnt hatte nachzudenken, bevor er etwas sagte. Oder, falls ihm das nicht möglich war, zumindest etwas leiser zu sein. Der Mann war eine soziale Gefahr. Pamela fragte sich, wie Lady Colbrook es mit ihm aushielt.
    »Miss Lockhart, welche Freude, Sie wieder zu sehen.« Lady Colbrook lächelte ohne jeden Hochmut.
    »Ganz meinerseits, Mylady.« Pamela knickste. Die Nervenprobe der subtilen und weniger subtilen Fragen hatte begonnen.
    »Sie sehen heute so ganz anders -«, hob Lord Colbrook herzlich an. Doch dann traf ihn Lady Colbrooks Ellenbogen in die Rippen, und er atmete nur noch zischend aus. »Sie sehen gut aus, wollte ich sagen«, keuchte Colbrook.
    Pamela vermied es, ihn anzusehen. »Danke, Mylord.«
    »Es war wirklich anrührend, Ihre Majestät mit Beth zu sehen«, sagte Lady Colbrook.
    Lady Colbrook hatte das Thema gewechselt! Pamela hätte vor Dankbarkeit am liebsten geweint. Sie war nicht sicher, ob sie, nach ihrer Maskerade befragt, Haltung bewahrt hätte. Und was erst, wenn jemand nach den Umständen von Vaters Tod fragte! Dann wäre ihr nur noch ihre Schlagfertigkeit geblieben.
    Aber Lord Colbrook orientierte sich folgsam an seiner Frau und redete mit Beth. »Du hast unsere Monarchin ganz bestimmt beeindruckt.«
    »Danke, Mylord.« Beth drückte strahlend Pamelas Hand.
    Pamela erwiderte den Händedruck. Sie waren beide aufgeregt. Und Pamela würde den Empfang vielleicht sogar ohne weitere Überraschungen überstehen.
    »Die Königin interessiert sich für Kinder.« Lady Pitchford hatte Colbrooks Bemerkung mitbekommen. »Sie hat zugenommen.«
    »Zugenommen?« Erwartete Victoria ein Kind? Die Königin war in der Hoffnung? Aber sie war noch nicht einmal ein Jahr lang verheiratet. Das konnte doch nicht sein, dass diese Frau, die um so vieles jünger war als Pamela … Pamela war wie betäubt. »Zugenommen?«, wiederholte sie.
    Kerrich war verwirrt. »Ihre Majestät wirkt ein wenig plump, sicher. Aber -«
    Diese dümmlichen Männer! Die verheirateten Damen schauten ihn mitleidig an.
    Natürlich. Pamela geriet fast ins Wanken, so schwer trafen sie die Neuigkeiten. Die Königin erwartete ein Kind!
    »Wir haben, noch bevor das Jahr vorüber ist, einen Thronfolger«, sagte Lady Colbrook.
    Lord Pitchford verkündete: »Sie ist außer Gefecht. Der arme Albert!«
    Pamela legte sich vorsichtig die Finger auf den Bauch. Ein

Weitere Kostenlose Bücher