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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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vollkommener, eiskalter Ruhe.
    »Ich glaube es«, sagte Kerrich. Lewis war mit der Dame keinen zügellosen Vergnügungen nachgegangen, wie er und Moulton gedacht hatten. Lewis hatte sich mit ihr getroffen, um seine Weisungen entgegenzunehmen. »Sie waren in der Bank von England, um ein Ablenkungsmanöver für Lewis zu inszenieren. Als es danebenging, haben Sie Lewis mit den Konsequenzen allein gelassen.«
    Lewis schob sich Stück für Stück die Wand entlang und brachte sich in Position, einen sauberen Schuss auf Lady Colbrook abzufeuern.
    Sie ignorierte ihn und starrte stattdessen lange und nachdenklich Kerrich an. Dann zuckte sie die bloßen, bleichen Schultern. »Nun gut. Da Sie ja bereits im Bilde sind. Die Wahrheit ist, ich habe nicht versagt. Ich habe ein entzückendes Ablenkungsmanöver eingefädelt, indem ich mich vom Pferd fallen ließ und vortäuschte, ich sei verletzt und kunstvoll ohnmächtig wurde. Ich war so gut, dass Mr. Athersmith es fast geschafft hätte das Papier herauszubringen. Aber dann hat er mit dem Handwagen einen Türrahmen gerammt, und als wäre es nicht genug – das Papier auf den Boden gekippt und noch eins der Tintenfässer darüber ausgeschüttet.«
    »Nicht das ganze Fass, außerdem war ich in Eile.«
    »Ich habe Ihnen gesagt: Keine Hast!« In ihrer Stimme schwang Verachtung mit. »Ich habe Ihnen gesagt: Tun Sie so, als gehörten Sie dazu, dann fallen Sie niemandem auf.«
    »Cherise!«, rief Lord Colbrook offensichtlich verwirrt. »Was redest du da?«
    Sie beachtete ihn nicht, unscheinbarer Kleinkrämer, der er war. Zu Kerrich sagte sie: »Hätte Mr. Athersmith bessere Nerven gehabt, dann hätte er diese stumpfsinnigen Wachen dazu gebracht, ihm beim Aufheben und Wegtragen des Papiers zu helfen. Aber nein! Er musste vor lauter Schuldbewusstsein schlottern. Und als sie sein Treiben untersucht haben, hat er eine Pistole gezogen und gefeuert -«
    »Aber das hatte ich nicht gewollt!«, jammerte Lewis.
    »Sie wissen nie, was Sie wollen. Mit fähigen Helfern könnte ich die ganze Welt kontrollieren.« Sie öffnete ihren Fächer und wedelte sich gelangweilt Luft zu. »Aber gutes Personal ist ja heutzutage so schwer zu finden.«
    Kerrich sah sich um. An beiden Eingängen des Salons drängte und schob die Menge. Unvernünftige Leute, vom Drama so gefesselt, dass sie die Gefahr unterschätzten. Sie standen in kleinen Gruppen mit offenen Mündern herum und starrten Lady Colbrook an, als kennten sie sie nicht. Was auch zutraf. Als gelassene Repräsentantin des organisierten Verbrechens kannte man sie wirklich nicht.
    »Zuerst habe ich es nicht bemerkt,« sagte Lewis. »Sie ist zu allem fähig, und es ist ihr egal, ob man sie erwischt. Niemand würde sie hängen. Sie ist von Adel und eine Frau dazu. Kein Regierungsmitglied würde zugeben, von einer Frau zum Narren gehalten worden zu sein.«
    Ein flüchtiges Lächeln umspielte ihren Mund. »Wie Recht Sie haben.«
    Kerrich stand immer noch zwischen Lewis und dessen Zielscheibe. Also zielte Lewis notgedrungen immer noch auf Kerrich. Kerrich glaubte zwar nicht, dass sein Cousin auf ihn schießen. würde, aber die Pistole zitterte in Lewis' Hand, und er schaute wie von Sinnen um sich. Kerrich geriet in Panik. Pistolen waren für ihre Launen berüchtigt. Wenn er versuchte, Lewis die Pistole zu entwinden, konnte sie losgehen, und Kerrich hatte weder das Verlangen für jemanden zu sterben, der so rücksichtslos war wie Lady Colbrook, noch durch die Hand eines Narren umzukommen.
    »Das ist doch absurd,« wandte Colbrook ein. »Meine Frau könnte doch nicht ohne mein Wissen für einen Geldfälscher arbeiten.«
    »Für einen Geldfälscher arbeiten?« Seine Begriffsstutzigkeit pikierte Lady Colbrook offensichtlich. »Ich arbeite für niemanden!«
    »Da haben Sie es!« Colbrook nickte befriedigt.
    »Sie haben allefür mich gearbeitet. Ich habe den gesamten Plan entwickelt.« Lady Colbrook lachte mit vergnügter Altstimme. »Ich habe mir meine Männer ausgesucht. Es waren fünf. Diebe, die genau wussten, wie man Befehle ausführt. Und ich, dachte mir, wir sollten unsere Fähigkeiten zuerst an Kerrichs Banknoten erproben. Aber mir war von vornherein klar, dass die Noten der Bank von England der Gipfel des Ruhms waren. Mein einziger Fehler war Mr. Athersmith.«
    Kerrich konnte nicht zulassen, dass das hier so weiterging.
    »Um Gottes willen, Cherise!« Colbrook explodierte. »Was zum Teufel redest du da? Wir sind reich. Du brauchst kein Geld!«
    Lady Colbrook

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