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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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und Herrlichkeit. Und ich habe ihm auch gesagt, dass ich es sofort weiter getratscht hätte, wenn Sie nicht darauf bestanden hätten, dass Diskretion die schönste Form der Herzensgüte ist.«
    »War er Ihnen dafür angemessen dankbar?«
    Queen Victoria sah sie belustigt an. »Es sah nicht so aus. Ich hätte besser nicht gelacht.«
    »Alle Männer nehmen es übel, wenn eine Frau sie als Gegenstand der Belustigung empfindet.«
    »Ja, aber ich habe es wieder gutgemacht.« Die Königin tat Kerrichs Verstimmung mit einer Handbewegung ab. »Ich habe Albert gesagt, dass Kerrich ein guter Mensch ist. Und seit er Kerrich mit Ihnen und Ellzabeth gesehen hat, glaubt er mir das auch.«
    »Lord Kerrich war in jeder Hinsicht freundlich.« Und respektvoll und voller Bewunderung. Gar nicht wie der Kerrich, den sie liebte.
    Die Liebe war das Schreckliche daran. Sie liebte ihn, und er begehrte sie nicht einmal mehr.
    Dieser Schuft!
    Wäre sie nur nicht angeschossen worden. Sie hätte aufstehen und ihm ins Gesicht sagen können, was sie von Männern hielt, die ein Kind im Stich ließen – oh, natürlich aus vornehmen Beweggründen! –, aber er hatte Beth allein gelassen, um die Königin nur in Begleitung von Pamela und Lord Reynard zu treffen. Sie würde ihm sagen, was sie von Männern hielt, die brennende Begierde durch Respekt und Ehrerbietung ersetzten. Vor allem aber würde sie ihm sagen … sie würde ihm sagen …. dass es ihr, Leid tat, ihn so angeschrien zu haben. Dass sie wünschte, es hätte kein so böses Ende genommen. Dass sein Ruf als Verführer keineswegs übertrieben war. Dass ihr Verhältnis niemals hätte gut gehen können, weil … weil sie ihm so wenig vertraute wie er ihr. Sie hatten so viele Fehler gemacht, einander so viele Halbwahrheiten aufgetischt. Und sie wollte ihn einfach fragen, ob er sich etwas aus ihr machte.
    Queen Victoria stand auf, rieb sich den Rücken und sagte gereizt: »Ich kann einfach nicht sitzen. Es ist unbequem.«
    In den vergangenen Wochen war die königliche Schwangerschaft so weit gediehen, dass sie sich nicht mehr verbergen ließ. Pamela konnte die Augen nicht von der Königin lassen, als Ihre Majestät zum Fenster ging und über die Dächer Londons blickte. »Verstehe«, sagte Pamela, doch was sie beim Anblick Queen Victorlas empfand, hatte mit Verständnis nichts zu tun. Es war diese bohrende Ungewissheit. Ihre eigene Regel war ausgeblieben, aber das kam
sicherlich
von dem Trauma, das ihr Körper erlitten hatte.
    Die Königin drehte sich zu ihr um. »Ich weiß, was Sie denken.«
    Gott bewahre!
    »Sie denken, ich sollte Lady Colbrook härter bestrafen.«
    »Das habe ich ganz und gar nicht gedacht, Euer Majestät. Mir ist nicht bekannt, was mit Lady Colbrook geschehen ist.«
    »Oh.« Die Königin spielte mit den Fransen ihres Seidenschals. »Lady Colbrook steht unter Hausarrest, und wir haben ihrem Gatten, der schließlich der Herr im Haus hätte sein sollen, nahe gelegt, eine lange Auslandsreise zu unternehmen.«
    Pamela starrte sie entgeistert an. »Nach allem, was sie getan hat … sie hat den Plan geschmiedet, Banknoten zu fälschen, eine Bande organisiert, Mr. Athersmith angeworben … und das soll alles sein?«
    »Ja, und wissen Sie, weshalb?« Victoria wartete die Antwort nicht ab. »Sie hat doch wohl groß getönt, dass die Männer. in der Regierung nie zugeben würden, von einer Frau hereingelegt worden zu sein? Sie hatte Recht.«
    »Sie scherzen.«
    »Sie hat ein wohl überlegtes Ablenkmanöver vor der Bank von England inszeniert, hat ihrem Pferd die Zügel schießen lassen, ließ sich in die Lobby tragen und so weiter, bis sich schließlich alles um sie scharte. Währenddessen hat sich Mr. Athersmith an den Materialvorräten bedient – und beinahe mit Erfolg.« Die Königin schüttelte den Kopf. »Sie haben sich bis heute nicht eingestanden, dass die Colbrook das mit Absicht getan hat! Man zieht es immer noch vor, die Schuld Mr. Athersmith zuzuschieben, weil der ein Mann ist und tot.«
    Pamela zerrte an der Bettdecke. Beth hatte ihr entrüstet erzählt, dass Mr. Athersmith sich von den Wachen losgerissen hatte und mit einem Salto auf dem Marmorboden unter der Treppe gelandet war. Er hatte den Sturz nicht überlebt, was Beth sehr enttäuscht hatte, denn er sollte bei lebendigem Leibe leiden, genau wie Pamela. Pamela konnte nur an den sympathischen, ernsthaften Mann denken, der eine junge Lady geliebt hatte. Einen Mann, dessen Erscheinung, Persönlichkeit und

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