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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Pamela lächelte ironisch und wich strikt Kerrichs Blick aus. »Genau wie Hannah.«
Doch Hannah war tatsächlich eine ehrbare Frau, während Sie nur ei ne von Kerrichs ehemaligen Eroberungen war.
»- hat Ihre Majestät angeboten, unserer Gouvernantenschule ihre persönliche Empfehlung auszusprechen.«
    »Das ist sehr interessant«, sagte er geduldig und höflich. »Aber was hat das mit uns zu tun?«
    »Ganz einfach. Die Referenz der Königin wird der Vornehmen Akademie der Gouvernanten durchschlagenden Erfolg bescheren. Drei erfahrene und renommierte Gouvernanten haben Hannah inzwischen aufgesucht. Sie hat ihnen Stellungen verschafft und konnte eine Vermittlungsprovision einnehmen.« Pamela war stolz auf ihre feste Stimme und ihr geschäftsmäßiges Gebaren, besonders in Anbetracht ihrer halb liegenden Positur und ihrer formlosen Aufmachung. »Wir haben auch schon eine ganze Klasse junger Damen, die wir auf den Dienst vorbereiten, und jede von ihnen hat die besten Referenzen.«
    Er runzelte die Stirn. »Das freut mich sehr für Miss Setterington.«
    »Sobald Sie bezahlt haben, was Sie uns noch schulden, stehen wir auf solidem finanziellem Boden.«
    Beth setzte sich aufrecht hin und starrte sie entgeistert an.
    Er stemmte ein Knie auf die Matratze und rückte Pamela bedrohlich zu Leibe. »Sie … Sie wollen, dass ich Sie ausbezahle?«
    »Das, was Sie uns schulden.« jetzt musste sie ihn ansehen. Sein Gesicht stand dicht vor ihrem. Sie konnte den Minzduft seines Atems riechen. »Ich bin Ihren Ansprüchen gerecht geworden, Mylord.«
    Er starrte sie nur an.
    »Ihr Anliegen war es, als respektabler, mitfühlender Mann zu gelten, dem das Geld der Königin anvertraut werden kann. Beth und ich haben diesen Eindruck hergestellt.«
    Er starrte sie immer noch ungläubig an. Wie konnte sie es wagen, ihn abzumahnen? So plötzlich, wie er sich über sie gebeugt hatte, zog er sich zurück. Er stellte sich in gehörigem Abstand zu ihrem Bett hin. »Soll ich das Geld Miss Setterington geben oder Ihnen?«
    Ihr Herz pochte, als wollte es von ihr beachtet werden. Sie ignorierte es und atmete zur Beruhigung tief ein. »Wenn Sie den Betrag einfach nur an die Vornehme Akademie der Gouvernanten überweisen, wären wir Ihnen sehr verbunden.«
    »Selbstverständlich. Ebenso verbunden, wie ich Ihnen für das Gelingen dieses Auftrags bin.«
    Beth klatschte sich auf die Stirn und stöhnte lauthals.
    Die beide drehten sich nach ihr um.
    Pamela war verunsichert. Einerseits wollte sie das Kind bei sich behalten, andererseits wollte sie das Band der Zuneigung zwischen der Waise und dem Earl nicht zerreißen. »Mylord, ich kann mir denken, dass Sie zu Ihrer gewohnten, männlichen Lebensart zurückkehren wollen. Aber derartige Lebensgewohnheiten schicken sich nicht für ein Mädchen, das zu einer jungen Dame heranwachsen soll. Deshalb werde ich Beth bei mir behalten.«
    Weder Beth noch Kerrich sagten etwas. Sie starrten sich nur an. Beths Unterlippe zitterte.
    Was Pamela vollends davon überzeugte, dass sie wusste, was das Beste war. »Aber bitte, Mylord, versprechen Sie, dass Sie uns besuchen, wann immer Ihnen danach zu Mute ist.«
    Lord Kerrich wandte seinen Blick von Beth ab und verzog sich zur Tür. »Ich werde Beths Sachen an die Akademie sen-, den, zusammen mit dem Entgelt für Ihre Dienste.« Mit einer brüsken Verbeugung ging er hinaus.
    Beth richtete sich mühselig auf und starrte ihm nach, dann starrte sie Pamela an, und dann wieder in den leeren Türrahmen. »Miss Lockhart, Sie haben alles ruiniert!«
    Pamela wollte sich bloß noch unter der Decke verkriechen und weinen, aber wie immer wusste sie das Gesicht zu wahren. »Nein, wirklich Liebes. Eines Tages wirst du es schon verstehen.«
    Hastig fragte Beth: »Hat er Ihnen nie erzählt, warum er mich zum Pferderennen mitgenommen hat?«
    Pamela wollte das im Moment gar nicht hören und antwortete gequält: »Nein. Nein, das hat er nicht.«
    »Er hat mich mitgenommen, weil ich geheult habe. Er wusste, dass es gespielt war, aber das war ihm egal. Er konnte mich eben nicht weinen sehen. Und er hat gesagt, er nimmt mich noch mal mit, weil es mich zum Lächeln bringt. Er ist ein guter Mensch, Miss Lockhart, und« – Beths Augen füllten sich diesmal mit echten Tränen – »wir werden ihn nie wieder sehen.«

Kapitel 30
    »Wieso willst du bloß auf diese Rennbahn?«, nörgelte Tomlin, während er durchs matschige Gras den Hügel hinab zu den Absperrungen stapfte. »Du kannst das Hippodrome nicht

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