Geliebte der Ewigkeit (German Edition)
diese drei kleinen Worte sagen, aber sie schnürten ihr die Kehle zu. Ablenkung, sie brauchte Ablenkung. „Lass mich zusammenfassen: Du siehst unglaublich gut aus und kennst Shakespeares Werke vielleicht besser als der Autor selbst. Allein das spricht schon dafür, dass du kein Mensch bist.“
„Du hast nicht gerade eine hohe Meinung von deinen männlichen Artgenossen.“
„Die Erfahrung hat mich das gelehrt.“
„Wie viel Erfahrung?“
War das Eifersucht? Auf alle Fälle schloss sich sein Arm enger um ihre Taille. Besitzergreifend. „Mit Sicherheit ist meine Erfahrung mit dem anderen Geschlecht nicht so umfangreich wie deine. Als Vampir …“
„Rugadh“, korrigierte er.
„Bist du alt?“
„Steinalt.“
Seine Erektion an ihrem Hintern sagte ihr, dass Alter für ihn relativ war. „Unsterblich?“
„Schlägt mir keiner den Schädel ab oder fügt mir ähnlich schwere Verletzungen zu, ja.“
Sie stieß ihn nicht allzu fest in die Rippen. „Ich will so etwas nicht hören. Also bist du unsterblich? Ein einfaches Nicken genügt.“
Er küsste ihre Schulter stattdessen. „Meine Frage hätte ich lieber etwas ausführlicher beantwortet“, erinnerte er sie daran, dass sie nicht geschickt genug ausgewichen war.
„Nicht allzu viele.“ Sie blieb nicht absichtlich vage. Sie war so erfolgreich im Verdrängen ihres desaströsen Liebeslebens, dass sie über die genaue Zahl erst längere Zeit nachdenken müsste. „Und nur einer, der mir etwas bedeutet hat.“
„Daraus höre ich, dass er es immer noch tut.“
Konnten Vampire Gedanken lesen? Sie wollte ehrlich ihm gegenüber sein, also war es egal, ob er es einfach nur zwischen den Zeilen oder in ihrem Kopf las. „Sein Name ist Coop, Detective Cooper von der Mordkommission. Wir haben Schluss gemacht, weil unsere Beziehung früher oder später in einem Desaster geendet hätte. Ich habe Schluss gemacht. Ich wollte ihn nicht verletzen, weil ich nicht dasselbe für ihn empfand wie er für mich. Aber er ist weiterhin ein guter Freund.“
„Dann verzeihe ich dir diesen einen von Bedeutung.“
Sie versetzte ihm einen weiteren Rippenstoß. „Was mich zurück zu meiner Zusammenfassung bringt, Rugadh sind anscheinend sehr großzügig.“
Quinn erstickte ein Lachen in ihrem Nacken.
„Nach seinen Beziehungen sollte ich einen steinalten Rugadh wohl besser nicht fragen, wenn mir die Antwort gefallen soll?“
„Keine von Bedeutung.“ Er musste nicht einmal darüber nachdenken, so schnell antwortete er.
„Dann bist du also eine Jungfrau, was Beziehungen angeht.“ Sie war eher eine Katastrophe, was das anging.
„Dann kann ich von deiner Erfahrung ja nur profitieren.“
Besser nicht. „Und ich von deiner Unbeflecktheit.“ Wenn sie ihre Chance nicht durch ihre Entscheidung gegen eine Operation vertan hatte. Sie musste schlucken, ehe sie weitersprach. „Zurück zu meiner Zusammenfassung. Du bist nicht untot, daraus schließe ich, du wurdest als Rugadh geboren.“ Er küsste ihre Schulter, sie sah das als Bestätigung an. „Sonnenlicht schadet dir nicht. Du heilst sehr schnell, weshalb du auch keinen Krankenwagen nach dem Unfall wolltest.“
„Ich wollte lieber bei dir mitfahren und mich in deine heilenden Hände begeben.“
„Völlig unnötig.“
„Mir gefiel’s.“
Ihr auch. Gut, dass er nicht sah, wie sie die Lippen zu einem Lächeln verzog.
„Dann verzeihe ich dir dieses eine Mal. Übermenschliche Stärke und Reaktionsvermögen setze ich voraus. Außerdem besitzt du hypnotische Fähigkeiten, da du mich mehr als einmal wie einen Trottel hast aussehen lassen.“
„Nur zu deinem Schutz.“ Er nahm ihre Hand und küsste die Innenfläche.
„Übermenschlicher Beschützerinstinkt“, folgerte sie. „Sonst noch irgendwelche Superkräfte, von denen ich wissen sollte?“
„Nur diese Superkraft.“
Er hielt ihr ihre Handfläche vor die Nase. Einer der besonders großen Schnitte war verschwunden und auch die anderen schlossen sich. Wieso hatte sie keinen Verdacht geschöpft, als die Verletzungen schon zu bluten aufhörten, während sich Quinn um sie kümmerte? Fassungslos untersuchte sie ihre Hand.
„Du hast Superheilkräfte?“
„Nicht unbedingt super, aber kleinere Wunden sind kein Problem.“ Das Thema schien ihm unangenehm. Als wäre das nicht etwas, auf das er stolz sein durfte.
Sie betastete ihre Kehle, sie fühlte sich nicht samtig an, wie man es von einem Würgemal erwarten sollte. Keine schorfigen Kratzspuren, und auch das
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