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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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neidlos anerkannte. Er widerstand dem Drang, ihre Hand zu ergreifen, denn das würde ihrem professionellen Auftreten schaden. Und auch dem seinen.
    „Dies ist eine offizielle Ermittlung des FBI. Der Tatort ist versiegelt. Niemand betritt ihn ohne mein ausdrückliches Einverständnis“, teilte er den Schaulustigen mit. Clarissa zählte nicht mehr dazu. Morrighan hatte sie nicht nur in die Schranken gewiesen, sondern auch verjagt. Nach und nach leerte sich der Gang. Niemand zweifelte mehr an seiner Zuständigkeit. Quinn wandte sich an Edwards.
    „Ich wollte es nicht vor den anderen Gästen erwähnen, aber jemand ist in der vergangenen Nacht in unser Zimmer eingedrungen. Dabei gingen einige Möbelstücke zu Bruch. Ich komme selbstverständlich für den Schaden auf. Ich hoffe, dass sie einen Scheck …“
    „Auf keinen Fall“, unterbrach ihn der Empfangschef auf seine zurückhaltend höfliche Art. „Das Hotel übernimmt alle Kosten, die während Ihres Einsatzes entstanden sind und noch entstehen werden.“ Dann in etwas vertraulicherem Ton: „Sie können sich nicht vorstellen, wie erleichtert ich über Ihre und Dr. Cavanaughs Gegenwart bin.“

    „Das hast du erfunden, oder?“
    „Um mich von einem Wikipedia-Artikel überführen zu lassen?“ Morrighan quetschte ihr Sandwich zusammen und biss hinein. „Nein“, fuhr sie zufrieden kauend fort. „Alles entspricht den Tatsachen.“ Sie nahm einen Schluck Orangensaft.
    Quinn hatte bei seiner Bestellung wirklich an alles gedacht und ihnen vor dem brennenden Kamin einen gemütlichen Picknickplatz hergerichtet. „Du warst übrigens grandios in deiner Rolle, von wegen ‚
offizielle Ermittlung des FBI
‘ und ‚
der Tatort ist versiegelt
‘. Ich bin schon Agents begegnet, die sich dümmer angestellt haben.“
    „Bedeutungslose Agents nehme ich an“, fragte Quinn über den Rand seiner Tasse hinweg, ehe er sich einen Schluck schwarzen Kaffees genehmigte.
    „Ich habe nicht mit jedem geschlafen, mit dem ich zusammengearbeitet habe.“
    Quinn beugte sich vor und wischte etwas von ihrem Kinn. „Ich bin sehr froh, dass du für mich eine Ausnahme machst.“ Dann wurde er ernst. „Willst du die Leichen wirklich obduzieren? Wir wissen doch beide, wer dafür verantwortlich ist. Genügt es nicht, sie in den Keller zu bringen?“
    „Mir genügt es nicht.“
    „Ich will damit nicht sagen, dass mir das Schicksal dieser Menschen gleichgültig ist, aber niemand wird sich für deine Ergebnisse und Beweise interessieren. Niemanden darf es interessieren.“
    „Wie meinst du das? Ist deine Bruderschaft nicht daran interessiert, Mörder zu stoppen? Es existieren doch Gesetze in eurer Welt oder gelten die nicht, wenn die Opfer Menschen sind?“ Würde sein Volk in ihr dann nicht auch nur eine minderwertige Lebensform sehen? War sie es für ihn?
    „Wir sehen nicht auf die Menschen herab“, erriet Quinn ihre Gedanken. Vielleicht las er sie auch. Er behauptete zwar, es nicht zu können, aber sie fühlte sich ihm viel näher, seit er von ihr getrunken hatte. Warum sollte sich nicht auch für ihn etwas geändert haben? „Wir wurden einst von Asarlaír zum Schutz der Menschen erschaffen.“
    Morrighan spürte bei diesem Namen einen Stich in der Brust. Sie rieb über die Stelle. Quinn nannte diesen Namen nicht zum ersten Mal. Er gebrauchte ihn wie den seines Gottes, der er wohl auch war. Aber nie hatte er damit etwas in ihr zum Klingen gebracht. „Wer war dieser Asarlaír? Oder sollte ich fragen, wer er ist?“
    „Asarlaír war der Weiße Zauberer, ich nehme an, er ist es noch. Ich bin nicht sehr gläubig und kann dir nur die offizielle Version erzählen. Er wird von den Rugadh verehrt, wie die Menschen ihren Christengott verehren. Nur gehen wir nicht davon aus, dass er im Himmel über uns wacht oder uns mit der Hölle bestraft, wenn wir gegen seine Gesetze verstoßen.“ Er zögerte, dachte anscheinend über seine Worte nach. „Die Rugadh glauben daran, dass er sie mit einem Leben nach ihrer Vernichtung belohnt. Mein Vater glaubte daran.“ Trauer spiegelte sich in seiner Miene.
    „Du nicht?“ Morrighan strich mit den Fingerrücken über seine Wange.
    „Früher nicht, aber jetzt hoffe ich, dass der größte Wunsch meines Vaters erfüllt wurde, als er starb.“ Er nahm ihre Hand und küsste die Innenseite ihres Handgelenks. „Dass er durch seinen ehrenvollen Tod auf dem Schlachtfeld mit meiner Mutter wiedervereint wurde.“
    „Ich bin sicher, dass Asarlaír ihm diesen Wunsch

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