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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Treiben Nathairs unterbinden würden, so unbarmherzig würden sie sich möglicherweise Morrighan gegenüber zeigen und ihm keine Gelegenheit geben, vor den Imperialen Rat zu treten und ihren Fall darzulegen. Um Beweise vorzubringen, dass Morrighan zwar das Gefäß der Sceathrach war, aber auch weit mehr als das. Er liebte sie, hielt sie für seine Gefährtin und erkannte etwas in ihren Augen, das alt, aber nicht die Ausgeburt des Bösen war.
    Verdammt, er wusste nicht einmal, ob seine dürftige Beweiskette in den Augen der Bruderschaft Bestand hätte. Die Leathéan eines Rugadh galt als unantastbar, aber Morrighan war es noch nicht. Nicht nach den Gesetzen seines Volkes. Aber er durfte sich Verständnis dafür erhoffen, warum er den letzten Schritt nicht vollzog, solange er um das Leben seiner Gefährtin fürchten musste. Es war in diesen Zeiten ein großer Segen, eine Gefährtin zu finden, besonders für einen Krieger, dem allein die Vernunft gebot, sich nicht zu binden. Diesen Segen Asarlaírs, an den Quinn nie hatte glauben wollen, aufs Spiel zu setzen, würde nicht einmal Réamann von ihm verlangen. Gleichviel wie zunehmend unberechenbar das Denken und Handeln des Großmeisters der Bruderschaft war.
    Quinn erreichte die Stallungen, in denen nicht mehr Pferde, sondern der moderne Fuhrpark des Hotels untergebracht war. Der Schmerz traf ihn unerwartet, die Kälte, die die Runen durch seinen Körper jagten. Er suchte Halt an einer Mauer, die sich unter seinen eiskalten Fingern warm anfühlte. Der Regen auf der Haut kam winzigen Nadelstichen gleich, die ihn durch die Kleidung erreichten. Eine weitere Schmerzwelle durchflutete seinen Körper. Schwer atmend sank Quinn mit dem Rücken gegen das Gemäuer, erhoffte sich Linderung von der brennenden Kälte. Er schloss die Augen, wartete vergebens auf ein Abflauen des Schmerzes.
    „Agent MacMahon, wenn ich mich nicht irre.“
    Er riss die Augen auf, blickte in Lughaidhs vernarbtes Gesicht, das sich dicht vor seinem zu einem hässlichen Grinsen verzog. Wie war es ihm gelungen, sich an ihn heranzuschleichen?
    Die Runen, verdammt, auf irgendeine teuflische Weise verfügte der Anamchaith über eine Verbindung zu ihnen. Sie waren das Messer in seinem Rücken, mit dem Lughaidh nicht einmal ausholen musste, weil es bereits drinsteckte. Der Anamchaith musste es nur noch drehen.
    „Die Kleine hat Sinn für Humor. Das wird Nathair sicher gefallen. Ganz abzusehen von ihren anderen Vorzügen. Hat die Sceathrach nicht eine hervorragende Wahl getroffen?“
    „Morrighan ist nicht ihr Gefäß, sie …“ Quinn wollte sich von der Wand abdrücken, aber er schaffte es nicht. Schmerz und Kälte lähmten ihn. Was immer den Anamchaith mit ihm verband, lähmte ihn.
    „Sie ist so viel mehr“, höhnte Lughaidh. „Davon konnte ich mich überzeugen, als ich in ihre außergewöhnlichen Augen blickte. Ich hätte dich aus ihrem Gedächtnis streichen sollen, um mich ihr ein wenig eingehender zu widmen. Darum hätte sie gebettelt.“
    Quinn knurrte den Anamchaith mit gebleckten Fängen an. „Wage es nicht, so von ihr zu sprechen, du verfluchter Bastard.“
    „Was dann, Rugadh? Was willst du tun?“
    Quinn begegnete den kalten Augen, war zu wütend, um auf seinen eigenen Rat zu hören, jeglichen Blickkontakt mit Lughaidh zu vermeiden. Seine Sorge um Morrighan war größer als um sich selbst.
    „Glaubst du, Nathair würde es begrüßen, wenn du mich tötest? Er schätzt es wenig, wenn sich seine Leute gegenseitig umbringen.“
    „Wovon redest du?“ Quinn packte blitzschnell Lughaidhs Kehle, ignorierte die Schmerzen, die die Bewegung begleiteten. „Ich gehöre nicht zu Nathairs Speichelleckern.“ Zu seiner Überraschung versagten die Finger ihm den Dienst. Er war nicht in der Lage, sie fester um die Kehle des Anamchaiths zu legen. Lughaidh begegnete seinem ungläubigen Blick mit einem Kopfschütteln und wischte Quinns Hand beiseite wie eine lästige Fliege.
    „Selbstverständlich gehörst du zu uns. Natürlich bist du mir nicht gleichgestellt, aber das sollte dir inzwischen klar sein.“ Lughaidhs Augen verdunkelten sich. Aus dem hellen, beinah durchsichtigen Wasserblau wurde das für Druidenmagie typische dunkle Blau. Runen tanzten darin. Sie waren die Verbindung zu den Narben auf seinem Rücken, deren Spiegelbilder. Sie bluteten schlierig in die Iris des Anamchaith. Blut lief auch aus den Narben auf seinem Rücken. Seine Beine verloren ihre Kraft. Er sank auf die Knie. Beinah erleichtert,

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