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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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erfüllt hat.“ Es war absurd, aber sie besaß diese Sicherheit in der Tat.
    „Warst du es nicht, die an ein Leben nach dem Tod nicht glauben wollte?“
    „Ich habe an so Vieles nicht geglaubt und wurde eines Besseren belehrt. Was hat sich geändert?“
    „Sollte nicht ich diese Frage stellen?“
    „Das meine ich nicht, Quinn, du weißt am besten, was sich für mich geändert hat. Was hat sich für die Rugadh geändert, dass sie sich nicht mehr für die Menschen verantwortlich fühlen?“
    „Die Menschen haben sich verändert. Sie kokettieren mit dem Bösen, sie brauchen uns nicht mehr. Im Gegenteil, wenn sie von unserer Existenz wüssten, würden sie uns verfolgen, einsperren und wohl auch vernichten. Sie haben es bereits getan.“
    „Hexen und Werwölfe.“
    „Ja, Morrighan, während der Inquisition wurden Frauen der Hexerei und Männer der Lykanthropie beschuldigt, gefoltert und verbrannt. Die letzte angebliche Hexe wurde 1782 verbrannt. Ihr Name war Anna, zumindest in den offiziellen Dokumenten. In Wahrheit hieß sie Ahana.“
    „Sie war kein Mensch?“
    „Sie war eine Sheoques. Sie gelten als die Schönsten unter den Feen. Das allein besiegelte ihr Schicksal. Weder war sie eine Hure des Satans noch stahl sie Säuglinge aus ihren Betten. Sie war einfach nur schön. Bei anderen war es eine den Menschen fremde Lebensweise und damit meine ich nicht das Nähren von Blut. Die Rugadh sind niemals so offen damit umgegangen, dass Menschen Anstoß daran nahmen.“
    „Und doch füllte man den Mund von Toten mit Knoblauch, legte ihnen ein Geldstück in die Hand, stieß ihnen einen Nagel in den Magen oder hackte Hände und Füße ab.“
    „Oder man rammte dem Toten einen Pfahl ins Herz und verbrannte ihn, um ihn an der Wiederkehr zu hindern“, ergänzte Quinn ihre Aufzählung. „Aber schlimmer war, wenn sie wirklich einen von uns erwischten. Oft kleine Kinder ober Roghnaigh, menschliche Auserwählte, die schlicht unvorsichtig waren. Wie du siehst, haben wir genug damit zu tun, uns vor den Menschen zu schützen.“
    „Wahrscheinlich hast du recht mit deinem Misstrauen. Nicht einmal eine Neuauflage der Inquisition würde ich ausschließen. Selbstverständlich ohne Fackeln und Scheiterhaufen. Wir hängen an unserem zivilisierten Selbstbild. Unsere Kerker wären Labore, in denen man euch einsperrt und einer modernen Folter in Form wissenschaftlicher Tests unterzieht.“
    „Dann verstehst du, warum ich eine Obduktion für unnötig, wenn nicht gefährlich, halte?“
    „Ich hatte nie vor, meine Ergebnisse an die Behörden weiterzugeben. An die menschlichen“, fügte sie hinzu. „Ich dachte einfach …“
    „Du denkst jetzt, dass diese Opfer uns gleichgültig sind. Das sind sie nicht. Weder diese beiden noch Iris und Natasha haben den Tod verdient. Nur ist die Bruderschaft der falsche Ansprechpartner, wenn du willst, dass ihr Tod auf irgendeine Weise geahndet wird.“
    „Was ist mit den Hütern der Pforte?“ Hatte Quinn nicht von ihnen als eine Polizeiorganisation gesprochen?
    „Der Schwelle. Sie nennen sich Hüter der Schwelle. Und ja, sie könnten sich zuständig fühlen, wenn ein Caochladh die Grenzen überschreitet. Was er durch diese Morde getan hat.“ Er seufzte, rieb sich übers Gesicht. „Es wäre mir zwar lieber, du würdest es nicht tun, aber wenn es dich glücklich macht, führ die Autopsie durch …“
    „Es würde mich nicht glücklich machen“, stellte sie richtig.
    „… aber sei nicht enttäuscht, wenn die Hüter kein Interesse an deiner Arbeit zeigen.“

Kapitel 11
    M orrighan beugte sich über den weit geöffneten Brustkorb der Toten. Das, was von der umgebenden Haut noch übrig war, verriet, dass der Werwolf das Brustbein nicht mit den Klauen herausgerissen hatte, sondern mit seinen Fängen.
    Sie schüttelte den Kopf über die Selbstverständlichkeit, mit der sie davon ausging, dass ein übernatürliches Wesen, eine Fantasiefigur, für den Tod der beiden Menschen verantwortlich war. Menschen, die sie kannte und die entsetzlich zugerichtet auf den nunmehr zwei großen Edelstahltischen ihres improvisierten Autopsieraums lagen. Lucia und Manolo del Pino, nicht Jane und John Doe. Der Werwolf hatte ihre Gesichter unversehrt gelassen, wodurch eine Identifizierung anhand der Ausweispapiere möglich war. Keine forensisch eindeutige Identifizierung, die würde nur ihre DNA oder ein Zahnabgleich erbringen, aber es genügte ihr. Solange die Alternative bedeutete, Quinn und alle, die so wie er

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