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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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lauerte.
    Nathair strich über ihre Wange. Morrighan wehrte sich nicht, seinen kalten Trost anzunehmen. Die Wärme in seinen Augen war keine bloße Täuschung.
    „Menschen sind nur allzu empfänglich für den sprichwörtlichen Pakt mit dem Teufel.“ Er nahm die Hand von ihrer Wange. In seinen Augen lag wieder smaragdene Kälte. „Ich kann mich jedenfalls nicht über die Wahl der Druiden beschweren. Das dachte sicher auch dein Blutsäufer.“ Häme blitzte in seinen Augen auf. „Ihm hast du diesen Hauch von Unsterblichkeit zu verdanken. Seinem Blut.“
    Die Erinnerung an den Geschmack seines Blutes traf sie mit der Wucht eines Schlages. Tränen brannten in ihren Augen und die Sehnsucht nach Quinn füllte die Leere in ihrem Inneren.
    „Das erklärt deine Vorliebe für ihn. Wenn er dein Blut zu sich genommen hat und du das seine, kommt das einer Verbindung recht nah. Der billigen Imitation einer wahren Blutsverbindung, aber er ist dir näher als den anderen Blutwirtinnen, derer er sich bedient.“
    Wenn Nathair glaubte, sie mit diesem kleinen Seitenhieb zu treffen, irrte er. Sie war sich völlig im Klaren, dass Quinn andere Frauen hatte. Er lebte von Blut, und wenn er es nicht aus Blutbanken stehlen wollte, um die Vorräte für Notfallpatienten nicht zu reduzieren, benötigte er Blutwirtinnen. Außerdem hatte er gesagt, dass es neben ihr keine Frau von Bedeutung gab. Niemals, über Jahrhunderte. Nathair kitzelte mit seiner Andeutung keine Eifersucht hervor, er weckte Hoffnung. Eine Verbindung, Imitation oder nicht, war eine Verbindung. Ihr war bewusst, dass sie in diesem Moment alles über den Haufen warf, was sie durch ihre Lügen Quinn gegenüber und durch ihren Selbstmord hatte erreichen wollen. Aber je länger sie von ihm getrennt war, umso schmerzlicher vermisste sie ihn. Egal, was die Sceathrach aus ihr machte, diese Verbindung konnte sie niemals kappen.

Kapitel 12
    D as Skalpell schnitt tief ins Fleisch, durchtrennte Muskeln, schabte über den Knochen. Für einen Moment sah es aus, als leuchtete das Symbol, das es herausschnitt, blau auf, um dann zu verlöschen. Obwohl sie ihn nur von hinten sah, wusste Morrighan, dass Quinn der Mann war, der dort inmitten des großen Saals hing. Die Arme durch lederne Manschetten, die an einem Seil befestigt waren, über den Kopf gezwungen. Ihr Blick wanderte zur Decke. Das Seil war Teil des Zugsystems, das die schweren Kristalllüster hielt. Zwei befanden sich noch an Ort und Stelle, der dritte war zu ihren Füßen zerschellt. Inmitten des funkelnden Trümmerfelds hing Quinn. Seine nackten Füße berührten kaum den Boden. Die kräftigen Muskelgruppen, die dafür sorgten, dass seine Schultergelenke nicht einfach unter der Belastung nachgaben, zitterten. Blut lief in immer neuen Rinnsalen über seinen Rücken, je weiter sich das Skalpell um die Symbole auf seinem Rücken herumarbeitete.
    „Gefällt dir, was du siehst?“, flüsterte Nathair.
    „Du hast mich angelogen.“ Sie stieß ihn weg, wollte zu Quinn, doch Nathair bekam ihren Arm zu fassen und zog sie wieder zu sich. Sein Gesicht war so dicht vor ihrem, dass sie seinen Atem auf den Lippen spürte.
    „Ja, ich habe gelogen.“ Er küsste sie. Morrighan drehte das Gesicht zur Seite, befreite sich von seinem Mund. „Hast du wirklich geglaubt, ich würde den Blutsäufer einfach gehen lassen? Ihm die Möglichkeit geben, die Bruderschaft zu mobilisieren? So aussichtslos dieses Unterfangen sein dürfte, wie die Dinge sich seit geraumer Zeit entwickeln?“
    Nathairs Finger glitten in ihre Haare, rissen ihren Kopf herum. Er zwang sie zuzusehen, wie man Quinn zu ihr herumdrehte.
    „Quinn …“ Ein Schluchzen schnürte ihre Kehle zu. Die bernsteinfarbenen Sprenkel im warmen Braun seiner Augen leuchteten. Kein Schmerz lag in seinen Augen, keine Angst oder Verzweiflung. Sie sah nur sich darin. Sein Mund formte stumm die Worte, die ihr in diesem Moment nicht über die Lippen kamen. Dem Augenblick, da das Skalpell eine dünne rote Linie über seine Kehle zog, ehe sein Blut in einer Fontäne herausschoss.
    Sie wollte schreien, doch stattdessen wachte sie aus dem Albtraum auf.
    Nathairs nackte Brust berührte ihren Rücken und durch den dünnen Stoff ihrer Bluse spürte sie, wie kalt sein Körper war. Er zog sie schlaftrunken murmelnd an sich, als sie von ihm abzurücken versuchte. Seine Lippen drückten sich fest in ihren Nacken. Sie ballte die Hände zu Fäusten, rührte sich nicht in seiner Umarmung.
    Er legte sich so

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