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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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seiner Feindin wurde.
    Sie leerte auch den Inhalt der zweiten Pillenflasche in ihre Handfläche und spülte sie mit dem restlichen Wasser hinunter. Dann zog sie das seidige Laken bis zum Kinn und schloss die Augen.
    „Mi…“, ihre Stimme brach. Sie atmete tief durch. Sie musste es wenigstens ein einziges Mal sagen. Das schuldete sie Quinn. „Mi muimh thá, Leathéan.“
    „So wird es nicht enden, Morrighan“, flüsterte Quinn. Sein Atem kitzelte auf ihrer Haut, als er seine Lippen nur wenige Millimeter von ihrem Hals löste. „Du kannst dich nicht einfach so davonstehlen.“ Seine Zunge löste das vertraute sanfte Prickeln an der Stelle aus, wo ihr Blut heftig unter ihrer Haut pulsierte. Als er sie auf den Mund küsste, glaubte sie, Blut auf den Lippen zu schmecken. Sie schlug die Augen auf. Quinns Gesicht war über ihrem. Lächelte sie an. Sie hob die Hand, aber unter ihrer Berührung verschwammen seine Züge und verwandelten sich in Nathairs. Quinns Duft wich Nathairs Weihrauchgeruch. Sie keuchte erschrocken auf, wollte die Hand wegziehen, doch er hielt sie fest und küsste die Innenfläche.
    „Nathair“, flüsterte sie, „aber wieso hat es nicht …“
    „Funktioniert?“ Er saß auf der Bettkante und gestattete ihr, sich aufzusetzen. „Weil es nicht funktionieren kann. Nicht mehr.“
    „Das ist unmöglich.“ Sie schüttelte seine Hand ab. Ihr Blick huschte zu den leeren Pillenfläschchen, um sich zu überzeugen, dass sie es sich nicht nur eingebildet hatte. Dass sie es tatsächlich getan hatte. Er umfasste ihr Kinn, zwang sie, ihn anzusehen.
    „Dachtest du wirklich, es ist so einfach? Du ringst mir das Versprechen ab, Quinn gehen zu lassen, um dich im Gegenzug nicht an deines zu halten?“ Der Schmerz, der über sein Gesicht huschte, stand in krassem Gegensatz zu der kalten Wut, die in seinen Augen glomm. Warum traf ihn das so? Mit seinem Zorn durfte sie rechnen. Nun, eigentlich hatte sie damit gerechnet, tot zu sein. Dass sie es nicht war, verstörte sie ebenso wie Nathairs zwiespältiges Verhalten.
    „Ich wollte mich daran halten.“ Schon, um Quinn in Sicherheit zu wissen. „Aber ich …“ Was sollte sie sagen? Dass sie nicht eines Tages dem Mann gegenüberstehen wollte, der sie liebte, um Abscheu in seinen Augen zu sehen. Nicht einmal Nathair wusste, ob nicht ein Teil von ihr in dieser neuen Morrighan, Sceathrach, Mhór Rioghain oder wer immer sie dann wäre, weiter-existierte. Niemand war in der Lage, ihr zu sagen, ob Quinns Hass sie dann nicht mehr berührte.
    Nathair seufzte. „Du hast Skrupel, ich verstehe.“ Sein Daumen fuhr sacht über ihre Unterlippe, dann sank seine Hand nach unten. „Das sollte mich nicht überraschen. Du hängst an deiner Menschlichkeit, obwohl sie nur Fassade ist.“ Er nahm eines der leeren Pillenfläschchen und drehte es zwischen den Fingern, wie es Quinn vor nicht allzu langer Zeit getan hatte.
    „Aber du glaubst mir, dass ich es anfangs ernst gemeint habe?“ Im umgekehrten Fall dürfte Nathair nicht mit ihrem Verständnis rechnen.
    „Ich weiß genug über dich, um dir deinen heldenhaften Entschluss tatsächlich zu glauben. Es gefällt mir nicht, wie du an diesem Blutsäufer hängst …“
    „Ich habe ihn aufgegeben.“
    „Gewiss, aber du willst ihn auch in Sicherheit wissen. Das ganze Blabla von wegen fehlender Gefühle für ihn war erfrischend, aber ich gehe davon aus, dass nicht einmal er daran glaubt. Er schmiedet sicher Pläne, dich zu befreien. Ich wäre enttäuscht, wenn er es nicht einmal versuchen würde. Doch bis dahin habe ich ausreichend Männer um mich versammelt, um selbst einen Angriff der Bruderschaft zurückzuschlagen. Sollte er bei seinen Brüdern wirklich Unterstützung finden.“ Er schien zu zweifeln, dennoch wollte Morrighan das nicht im Raum stehen lassen.
    „Ich habe nichts dergleichen mit ihm verabredet.“ Sie ergriff Nathairs Hand. „Bitte, das musst du mir glauben.“
    „Das tue ich, schon weil du so eine schlechte Lügnerin bist. Jede deiner Lügen dem Blutsäufer gegenüber habe ich dir angesehen. So wie ich jetzt in deinen Augen die Wahrheit erkenne“, beruhigte er sie, verschränkte seine Finger mit ihren.
    Wieder sah er sie an, als löste die Berührung ihrer Hände etwas in ihm aus, das ihn überraschte. Er drückte ihre Hand an seine Brust. Seinen Herzschlag nicht unter ihrer Hand zu spüren, war bedrückend und grauenhaft zugleich. Nathair wusste, wovon er sprach. Sie hing an ihrer Menschlichkeit, dachte in

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