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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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können wir rein?“
    Sein Freund legte ihm die Hand auf die Schulter und schob ihn ins Schlafzimmer. Quinn hörte, wie sich leise die Tür hinter ihm schloss, während er immer noch zögerte, sich Morrighan zu nähern.
    „Ehrlich gesagt hätte ich ein wenig mehr Enthusiasmus erwartet. Was ist los?“, wollte Cináed wissen.
    „Was, wenn es schon zu spät ist?“
    „Geh hin und finde es raus. Was kann sie machen? Dir die Kehle zerfetzen?“
    Diese Bemerkung riss Quinn aus seiner Erstarrung. Er sah Cináed an, dessen Grinsen verschwand.
    „Oh hey, das sollte ein Witz sein.“
    „Ich könnte vielleicht darüber lachen, wenn sie das nicht bereits versucht hätte“, knurrte Quinn. Doch in einem Punkt hatte sein Freund recht, er würde nie erfahren, ob er zu spät gekommen war, wenn er jetzt nicht zu ihr ging. Seine Hand umschloss den kleinen Lederbeutel, der jetzt um seinen statt Cináeds Hals hing. Sein Freund hatte nicht vor, sich diskret zurückzuhalten und blieb dicht hinter ihm.
    „Ich kann schon verstehen, warum du sie an dich gebunden hast. Nichts, was mir nicht auch das Bettchen wärmen dürfte“, flüsterte Cináed. Sein Blick wanderte über die dunkelrote Seide, die ihren schlanken Körper wie eine zweite Haut umschmeichelte.
    Quinn setzte sich neben Morrighan aufs Bett, nachdem Cináed aus der Reichweite seines Armes verschwunden war, der wie aus einem Reflex zur Kehle seines Freundes geschossen war. Er konnte ebenfalls nicht widerstehen, die Seide auf ihrer Haut zu bewundern, die zu wenig vor Cináeds Augen verbarg. Aber da war noch etwas, was Quinn an dem Kleid störte, gleichgültig, wie wunderschön sie darin aussah. Morrighan wirkte darin wie eine Fremde. Wie jemand, der an die Seite eines Dämonenfürsten gehörte, nicht an seine. Wäre da nicht der harte Zug um ihren Mund, hätte er glauben können, sie wäre nicht mehr sein. Seine Leathéan. Lächelnd strich er mit der Fingerspitze darüber.
    „Morrighan“, flüsterte er sanft, „wach auf.“ Sie reagierte nicht. Er beugte sich über sie. „Ich bin es, Quinn.“
    Sie bewegte sich im Schlaf. Er richtete sich auf und suchte auf ihrem Gesicht einen Hinweis, dass es nicht Morrighan war, die erwachte. Der Schlaf wollte nicht so einfach von ihr ablassen. Morrighan schien darum kämpfen zu müssen. Ihr Körper verkrampfte sich, ihre Hände schlossen sich zu Fäusten, ihr Kinn reckte sich nach vorn. Sie trotzte also nicht nur ihm. Er wollte sie küssen, der flatternde und sich hebende Wimpernkranz hielt ihn jedoch zurück und das ängstliche Silber ihrer Augen bestätigte ihn in seiner schlimmsten Befürchtung. Noch wusste er nicht, wer ihn begrüßte, sobald sich ihre Lider hoben. Endlich schaffte sie es, den Schlaf abzuschütteln. Silberne Augen sahen ihn an. Voller Angst.
    Die Erkenntnis war niederschmetternd. Sie fürchtete ihn. Er war vielleicht nicht zu spät gekommen. Sie war immer noch Morrighan. Es waren ihre Augen, ein helles Silber, nicht das hasserfüllte Anthrazit der Sceathrach. Aber sie war auch nicht die Frau, die er vorzufinden gehofft hatte. Er war ein Fremder für sie. Schlimmer, seine Gegenwart bereitete ihr Angst. Quinn erhob sich vom Bett, gab ihr Raum, die Angst abzulegen, musste aber fassungslos mit ansehen, dass sie diesen Raum noch vergrößerte, indem sie vor ihm zurückwich. Sie hob abwehrend eine Hand und bedeutete ihm, den Abstand unter keinen Umständen zu verringern. Die Geste allein trieb eine Klinge in sein Herz, lähmte ihn.
    „Wer sind Sie? Gehen Sie oder ich rufe die Wachen.“ Ihre Stimme zitterte. War kaum zu hören.
    „Was ist?“ Cináed trat neben ihn. „Sind wir zu spät?“
    Quinn merkte, wie sich die Muskeln seines Freundes anspannten, als erwartete er jede Sekunde Morrighans Angriff. „Sie weiß nicht, wer ich bin.“
    „Aber wir sind nicht zu spät, oder?“, wiederholte Cináed. „Nathair hat sich noch nicht mit ihr verbunden?“ Starke Hände legten sich auf Quinns Schultern, während er unfähig war, zu antworten. „Reiß dich zusammen“, die goldenen Augen des Kriegers fixierten ihn. „Das ist ein Zauber. Derselbe faule Trick, den Lughaidh bei dir versucht hat. Er steckt mit Sicherheit auch hinter dieser Teufelei.“
    Die Erwähnung des Anamchaith genügte, um Quinn wachzurütteln.
    „Ich will dir nichts tun.“ Er näherte sich Morrighan und streckte ihr eine Hand entgegen. Seine Fingerspitzen berührten ihre abwehrend in die Höhe schießende Hand. Die sachte Berührung erschreckte sie,

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