Geliebte der Ewigkeit (German Edition)
hinunter und küsste seinen Hals. Seine Haut reagierte mit einem heftigen Prickeln auf die Berührung.
„Ich weiß, was ich tue, und ich werde zu dir zurückkehren, vertrau mir.“ Ihr Atem tanzte warm auf seiner Haut. „Lass mich gehen.“
„Komm zu mir, Morrighan“, lockte Nathair wieder, „und ich werde die beiden gehen lassen.“
„Du wirst das nicht tun!“ Quinn zog sie an sich. Sie entwand sich ihm mit einer schnellen Bewegung, die sie selbst zu überraschen schien.
Ehe er erneut nach ihr greifen konnte, fühlte er einen scharfen Schmerz in der Brust. Er starrte ungläubig auf den Pflock, der sich in seine Brust, sein Herz, gebohrt hatte. Er hatte ihn nicht kommen sehen. Er war unaufmerksam gewesen, abgelenkt durch Morrighans wahnsinniges Vorhaben. Kraftlos sank er gegen den Rücken seines Freundes, der sich noch rechtzeitig umdrehte, um zu verhindern, dass er hart zu Boden stürzte.
„Ist das deine Art, dein Versprechen zu halten?“, hörte Quinn Cináed wie durch einen dichten Nebel, während sich die Starre, in die ihn der Pflock in seinem Herzen zwang, in seinem Körper ausbreitete.
„Morrighan, bleib sofort stehen! Geh nicht zu ihm.“ Seine Stimme war kaum mehr als ein heiseres Krächzen. Doch er musste nicht schreien, sie war bereits wieder an seiner Seite. Ihre Hand lag um den Pflock, um ihn herauszuziehen.
„Solltest du das tun, werde ich ihm auch noch den Kopf abschlagen lassen“, drohte Nathair. „Ich habe dir seine Freiheit versprochen und daran werde ich mich halten“, er zögerte, „diesmal. Du wirst aber verstehen müssen, dass ich weitere Versuche, meine Pläne zu durchkreuzen, verhindern werde.“
Entsetzt musste Quinn mit ansehen, wie Morrighan den Pflock augenblicklich losließ. Er versuchte, den Kopf zu schütteln. Er schaffte es ebenso wenig, wie zu sprechen. Er spürte nicht mehr, wie sie das Haar aus seiner Stirn strich. Er fühlte nicht einmal ihren Kuss auf den Lippen, mit dem sie sich verabschiedete. Das Versprechen, das sie ihm zuflüsterte, verhöhnte ihn mehr, als dass es ihn tröstete.
Verdammt, nein!
, schrie er, ohne über eine Stimme zu verfügen.
Morrighan strich Quinn das Haar aus der Stirn, beugte sich vor und legte die Lippen sacht auf seine.
„Ich werde zu dir zurückkehren“, flüsterte sie und hoffte, dass er sie hörte. Dann sah sie den Mann an, der Quinn in seinen Armen hielt.
„Zieh den Pflock nicht heraus, versprich mir das.“ Sie sprach leise, damit Nathair sie nicht belauschen konnte, obwohl sie wusste, dass er das sehr wohl tat. „Warte, bis ich fort bin. Und erlaube ihm nicht, mir zu folgen.“
„Aber …“ Seine goldenen Augen sahen sie voller Bestürzung an.
„Ich weiß, was ich tue. Ich habe jeglichen Wert für Nathair verloren.“
Ihre Hand, die das zerrissene Kleid vor ihrem Körper hielt, wanderte zu der Stelle, unter der der Saphir verschwunden war. Der Blick des Mannes, den Quinn Cináed nannte, folgte der Bewegung. Erkennen flammte in seinen Augen auf.
„Er wird dich töten, wenn du ihm nicht mehr nützlich bist“, wandte er ein.
„Ich muss dieses Risiko eingehen, wenn ich Quinn in Sicherheit und am Leben wissen will.“
Sie erhob sich und drehte sich zu Nathair um, der sie anlächelte. Sie hoffte das bisschen Wärme, das in seinem kalten Lächeln lag, war nicht Teil der Täuschung, die sein gesamtes Erscheinungsbild war. Mit seiner wahren Gestalt im Hinterkopf fiel es ihr nicht leicht, an die Wahrhaftigkeit der Zuneigung, die sie wiederholt in seinen Augen gesehen hatte, zu glauben. Aber im Moment war das alles, was sie hatte. Seine hoffentlich nicht verlogene Sehnsucht nach ihr, die sich nicht nur durch die Macht erklärte, die er sich von der Sceathrach versprach. Alles hing nun davon ab, diesen Teil von Nathair zu erreichen, der sie wollte und nicht die Ausgeburt des Bösen.
Ich erreiche ihn
, versprach ihr ein Flüstern, das nicht von der Sceathrach stammte. War das die Fiannah? Oder der Saphir?
Verdammt, da waren zu viele in ihrem Kopf, sie wollte endlich wieder sie selbst sein.
Nathair streckte ihr seine Hände entgegen, schloss sie in die Arme. Das Mal reagierte sofort auf die Berührung seiner Fingerspitzen. Nicht mit eisiger Kälte oder Schmerzen, sondern mit Wärme, die die Berührung willkommen hieß. Nathair entging diese Veränderung nicht. Er löste sich von ihr und sah stirnrunzelnd auf sie herab. Morrighan hielt unwillkürlich die Luft an. Sie hatte gehofft, weit weg von Quinn zu sein, ehe
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