Geliebte der Ewigkeit (German Edition)
Lügen der Hexe.
„Nein, Muimin.“ Er schob ihre Arme fort, hielt sie an den Handgelenken auf Abstand. „Geh. Ich kann nicht mehr Teàrlach für dich sein. Das ist eine Illusion. Ich bin jetzt Nathair. Ich bin gefangen in diesem dämonischen Körper. Allein die Liebe, die du trotz allem, was ich getan habe, immer noch für mich empfindest, hat mir ermöglicht, zurückzukehren, um dein Leben zu retten. Um dir diesmal ein guter Leathéan zu sein. Doch es gibt kein Zurück für mich. Für uns. Das ist meine Strafe für den Verrat.“
„Ich will das nicht hören.“ Sie entwand sich seinem Griff und schmiegte sich an seine Brust. Er roch so vertraut, aber sein Herzschlag fehlte ihr. Die Stille in seiner Brust sagte, dass er nicht wirklich war. Er war nicht der wahre Teàrlach und nicht ihr wahrer Gefährte.
„Aber das wirst du müssen“, Teàrlach drückte sie an den Schultern sanft, aber bestimmt, auf Abstand. „Und noch einiges mehr. Was du für neu erwachte oder nie erloschene Gefühle hältst, ist nur ein Nachhall des Seargadh.“
„Des was?“ Morrighan horchte in sich hinein, sie kannte dieses Wort … irgendwie.
„Die Auflösung einer Blutsverbindung“, erklärte Teàrlach
„Aber ich dachte, die Bhannah wäre unverbrüchlich.“ Quinn hatte gesagt, dass eine Blutsverbindung für die Ewigkeit sei. Quinn … Ihre Brust zog sich sehnsüchtig zusammen.
„Der Tod ist sicherlich die brutalste Auflösung einer Bhannah“, drängte sich Teàrlach zwischen sie und Quinn. „Aber es ist auch möglich, sie aus freien Stücken zu lösen. Der Preis dafür ist unvorstellbarer seelischer und körperlicher Schmerz. Den seelischen Schmerz durchlebtest du in der Ewigen Finsternis. Was du jetzt fühlst, ist nur noch ein Nachhall der niemals eingetretenen körperlichen Schmerzen. Die Zeit hat sie abgeschwächt, aber sie werden dich eine Weile quälen.“
„Nicht, wenn ich bei dir bleibe.“ Aus dem sehnsüchtigen Ziehen in ihrer Brust wurde ein schmerzhafter Stich. Eine Warnung, keinen Fehler zu begehen. Eine Erinnerung an Quinn.
Nein, sie musste nicht an ihn erinnert werden. Er war immer bei ihr, auch jetzt in den Armen eines anderen. Desjenigen, der in Wirklichkeit eine bloße Erinnerung war.
„Das willst du nicht wirklich“, erriet Teàrlach ihre Gedanken. „Du bist an den Rugadh gebunden. Er wird künftig deine Schmerzen lindern. Und du bist auch nicht mehr Rioghain, die ich liebte, obwohl ich davon in der Stunde meines Verrats nichts mehr wissen wollte.“
„Aber sie ist doch … ich bin doch …“ Sie stutzte. Wer war sie eigentlich? Sie fühlte sich nicht wesentlich anders als zu der Zeit, bevor sie akzeptiert hatte, Mhór Rioghain zu sein. „Sieht man von dem leichten Hang zum Größenwahn und extremen Besitzansprüchen ab“, murmelte sie. Teàrlachs Finger legten sich unter ihr Kinn und hoben es an. Sie hatte das eben seiner Brust erzählt, auf die sie starrte. Eigentlich hatte sie das nur zu sich selbst gesagt, vielleicht auch zu Quinn. Aber es war Teàrlach, der sie jetzt anlächelte.
„Rioghain ist nicht größenwahnsinnig, du bist es nicht.“
Sie war erleichtert, dass nicht nur sie über ihr Selbst rätselte.
„Sie ist sich ihrer Stärke bewusst, ihrer Macht, die du dir als Morrighan nicht vorstellen kannst. Noch nicht. Und der Besitzanspruch war und ist allen Fiannah eigen. Der Wunsch, zu schützen, was das Ihre ist …“
„Einen Gegenstand besitzt man, aber doch keinen anderen Menschen, Vampir, meine ich.“ Oder Rugadh. Das war auch ein Teil des Verwirrspiels, das ihr zunehmend Kopfschmerzen bereitete. Sie rieb ihre Schläfen, lehnte die Stirn gegen Teàrlachs Brust. Das linderte das Hämmern. Doch statt es zu belassen, wie es war und wie sie sich im Augenblick sehr wohl fühlte, nahm er sie wieder bei den Schultern.
„Nicht ich lindere deinen Schmerz, das ist nur der Widerhall dessen, was war“, erstickte er ihren erneuten Versuch im Keim, sich an ihn zu schmiegen. Sie schnaubte. Das war wie …
„Deine beschützende und auch besitzergreifende Liebe gehört jetzt Quinn“, unterbrach er ihren Gedankengang.
„Wie einem Junkie die Drogen vorzuenthalten“, führte sie ihn zu Ende.
„Was?“
„Ich verstehe langsam, worauf du mit diesem Seargadh hinauswillst. Es ist wie ein Entzug. Man weiß, dass es falsch ist, Drogen zu nehmen, aber man will es dennoch. Werden sie dem Süchtigen vorenthalten, durchleidet er den körperlichen und seelischen Entzug.“
Teàrlach sah sie
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