Geliebte der Ewigkeit (German Edition)
warmem Atem gestreichelt worden war. Nur ganz sacht. Dann begannen die Lippen ihren Hals mit Küssen zu bedecken, während sie nach unten wanderten. Als sie die Stelle erreichten, wo ihr Blut unter der Haut ihres Halses pulsierte, öffneten sich die Lippen ein wenig. Schneller Atem kitzelte ihre Haut, ehe etwas Spitzes die Lippen ersetzte. Ihr Atem stockte. Sie versuchte, die Hände zu heben, was immer sich an ihrem Hals befand, wegzustoßen, doch ihre Arme blieben nutzlos neben ihrem Körper liegen. Sie konnte nur die Finger in das Laken unter sich krallen, um auf das zu warten, was immer jetzt folgte. Sie spürte, wie sich ihre Haut unter dem Druck der scharfen Spitzen einsenkte, um dann nachzugeben.
Ihr angstvolles Aufkeuchen riss Morrighan aus dem Schlaf. Ihre Hand fuhr an den Hals, während sie sich im Bett aufrichtete. Ihre Finger fanden die Stelle, wo sie den Schmerz gespürt zu haben glaubte. Sie erwartete, warmes, klebriges Blut unter den Fingerspitzen zu spüren, doch sie ertastete nichts. Kein Blut und vor allem keine Einstiche. Ihr Hals schmerzte nicht einmal, die Haut kribbelte nur ein wenig.
Nur ein Albtraum, beruhigte sie sich, nur ein bescheuerter Albtraum.
Kalte Luft streifte ihren Arm. Jetzt bemerkte sie, dass der Kragen des Seidenpyjamas über die Schulter gerutscht war. Sie zog ihn hoch und knöpfte den obersten Knopf zu, der wohl im Schlaf aufgegangen war. Sie musste sich erst in der diffusen Dunkelheit orientieren, um zu wissen, wo sie sich befand. Ihr Blick wanderte über ein weißes Laken, dunkle Bettpfosten, durchsichtige Gaze und schwere Damastvorhänge. Ein Streifen Mondlicht fiel auf das Bett. Auf die nackte Brust, die sich unter gleichmäßigen Atemzügen hob und senkte.
Quinn. Der silbrige Schein verlieh seiner glatten Haut einen sanften Schimmer. Das Laken war bis zur Hüfte hinuntergerutscht. Ihre Finger zuckten, als könnten sie es nicht abwarten, auf das Angebot einzugehen.
Sie verbot es sich. Ihre Finger hatten sich bereits sehr ausführlich mit Quinn beschäftigt. Ihr Interesse an seinem flachen, muskulösen und völlig von Blutergüssen befreiten Bauch und Oberkörper begründete sich selbstverständlich allein in rein medizinischer Notwendigkeit.
Sie streckte die Hand aus.
„Gefällt dir, was du siehst?“
Sie riss den Arm zurück. Sie hätte es kaum für möglich gehalten, dass ihre Wangen noch heißer glühen könnten, aber sie hatte sich geirrt. Er zog das Laken nicht höher, als er sich halb zu ihr umdrehte und sich auf dem Ellenbogen abstützte. Er hielt es jedoch fest, damit es nicht noch tiefer rutschte. Vermutlich trug er unter dem Betttuch nichts als nackte Haut. Er hatte bereits im Bett gelegen und geschlafen, als sie aus dem Bad gekommen war.
„Ich …“
„Ja?“ Seine sanfte Stimme jagte einen Schauder über ihren Rücken.
„Ich wollte dich nur zudecken. Du sollst dich nicht auch noch erkälten.“
„Eigentlich habe ich im Augenblick eher das Gefühl, zu verglühen.“
Genau wie sie.
„Wie geht es deinem Rücken?“ Sie wickelte eine Haarsträhne um den Zeigefinger, hielt inne und starrte auf die Locke. Der Knoten musste irgendwann aufgegangen sein.
„Meinem Rücken geht es gut.“
„Vielleicht hast du Fieber?“ Ohne nachzudenken, legte sie den Handrücken an seine Stirn, ließ ihn über seine Wange zu seinem Hals wandern. „Kein Temperaturunterschied. Du hast kein Fieber.“ Als sie seinen ruhigen Puls unter dem Handrücken fühlte, zog sie die Hand fort.
„Danke für die Diagnose, Dothúir.“
Unwillkürlich hob sie die Hand an die Stelle ihres Halses, die plötzlich wieder stärker kribbelte.
„Stimmt etwas nicht?“
Fragte er das im Sinne von erwischt? „Ich habe nur schlecht geträumt. Das ist alles.“ Sie sank in die Kissen, schloss die Augen und versuchte, ihr Herzklopfen unter Kontrolle zu bringen.
„Willst du mir davon erzählen?“ Er beobachtete sie noch immer, das wusste sie auch mit geschlossenen Augen.
Bestimmt nicht.
„Es war nur Blödsinn.“ Sie zog das Laken bis zur Nasenspitze.
„Oder Unterbewusstes. Erzähl mir von deinem Traum.“
Hinter ihren Lidern klappte ihr mittelalterlicher Ritter, der nicht auf einem feurigen Ross, sondern einem bequemen Ledersessel saß, interessiert seinen Block auf, um sich Notizen über den Unsinn in ihrem Kopf zu machen. Dieser gut aussehende Mistkerl konnte sogar eine Nickelbrille tragen und sie fand ihn noch anziehend.
Sie riss die Augen auf. „Bist du Dr. Freud oder
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