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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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als einen falschen Namen und eine Geschichte, die erstunken und erlogen war? Ihr Blick fiel auf seinen dunklen Mantel, der immer noch neben dem Sofa auf dem Boden lag. Ebenso wie ihrer.
    Ob er Papiere dabei hatte?
    Sie ging vor dem Kleiderberg in die Hocke, streckte zögerlich die Hand aus, strich über den weichen Wollstoff seines Mantels. Sie könnte ihn reinigen lassen. Er hatte einiges abbekommen, dank ihres Zutuns. Vorher sollte sie aber die Taschen leeren.
    Sie sah sich im Zimmer um, fürchtete, Quinn stünde bereits hinter ihr. Sie schob die Finger in die Innentasche und war nicht überrascht, dass sie leer war. Es wäre zu einfach gewesen. Unschlüssig nahm sie den Mantel vom Boden und stand auf, als etwas mit einem dumpfen Knall zu Boden fiel. Schwarzes Leder und matt glänzendes, dunkles Metall. Sie musste es nicht erst aufheben, um zu wissen, um was es sich handelte. Sie tat es trotzdem.
    „
Glock 22. Hohe Magazinkapazität, zuverlässig, aber dein Finger muss etwa drei Kilo überwinden, um den Abzug zu drücken.“
Mit diesen Worten hatte sie ihr Ex-Freund Coop, ein Detective der Bostoner Mordkommission, in die Geheimnisse der Ballistik eingeführt. Er schenkte ihr auch gleich eine Waffe. Keine Glock wie seine Dienstwaffe, eine SIG SAUER Modell P 226, die viel präziser war und leichter abzufeuern. Perfekt für eine Frau. Wie wenig sie die Präzision einer SIG SAUER benötigte, zeigte sie Coop auf dem Schießstand mit seiner Glock. Sie war ein Naturtalent und ihre Überraschung darüber war mindestens so groß wie seine. Sie war kein Waffennarr, aber sie machten ihr auch keine Angst.
    „Keine Notwendigkeit also, sie vor mir zu verstecken.“
    Als Leibwächter durfte er eine Waffe tragen. Das wusste sie nicht von Coop, sondern weil ihre Eltern gleich mehrere engagiert hatten. Mit dem wirtschaftlichen Erfolg waren die Neider gekommen. Unzufriedene Angestellte. Konkurrenten vielleicht. Drohungen. Also begleiteten Leibwächter sie auf Schritt und Tritt. Keiner von ihnen regte jedoch ihre Fantasie so an wie Quinn. Nicht einmal, als sie ein pubertierender Teenager war. Aber da hatte sie auch bald ihr Heim und die Bodyguards hinter sich gelassen. Nicht, weil es im Internat sicherer für sie war, sondern, weil der Direktor des Internats sie mit Argusaugen beobachtete. Die Freiheit, die sie sich im Internat erhofft hatte, war trügerisch gewesen. Sie tauschte die unzähligen Männer mit den ernsten und tief gefurchten Gesichtern gegen einen einzigen desselben Kalibers ein. Mit Schaudern erinnerte sie sich an ihren Direktor und ihre Leibwächter, die ihr mit ihren verlebten Gesichtern wie Hundertjährige vorgekommen waren. Aber wahrscheinlich erscheinen einem Teenager alle Erwachsenen wie Greise.
    Wie unter dem Mikroskop fühlte sie sich, wenn sie in der Nähe waren und sie jagten ihr eine Riesenangst ein. Auch Quinn konnte Furcht einflößend sein, das war in diesem Job reiner Daseinszweck, aber er konnte auch so völlig anders sein. Außerdem roch er besser. Noch heute hatte sie den unterschwelligen Geruch der Leibwächter in der Nase, irgendwie faulig, möglicherweise eitrig. Im Gegensatz zu Quinn waren ihre Leibwächter definitiv gruselig gewesen. Als sie noch sehr jung war und sich vom Aberglauben ihres Vaters hatte anstecken lassen, waren ihre Leibwächter böse Druiden gewesen, die sie, eine Prinzessin, gefangen hielten.
    Übersprudelnde Fantasie nannte ihre Mutter es, sie lächelte aber nicht bei diesen Worten. Sie blieb ernst. Das war sie eigentlich immer. Ihre Mutter war eine distanzierte Frau gewesen, die sie selten in den Arm nahm. In diesem Augenblick aber tat sie es. Die Erinnerung weckte heute noch ein Gefühl der Besorgnis, dass etwas vor sich ging, was sie nicht verstand und was ihre Eltern nicht erklären wollten. Oder nicht konnten.
    Was hatte sie also? Eine tödliche Krankheit. Einen Shakespeare rezitierenden Casanova in Drillich und Kampfstiefeln. Möglicherweise einen Vlad Ţepeş im Designerhemd. Eine Glock 22. Und was für einen Schluss sollte sie aus allem ziehen, fragte sie sich, während sie die Waffe zurück in die Manteltasche schob.
    „Du riechst gut, Quinn.“ Sie vergrub ihr Gesicht im weichen Wollstoff. „Dein Mantel allerdings nicht.“
    Einige Zeit später warf Morrighan ihrem Spiegelbild einen kritischen Blick zu. War das figurbetonte, schwarze Etuikleid nicht zu overdressed und ein schlichter Hosenanzug passender? Sicherer würde sie sich auf jeden Fall darin fühlen. Ein

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