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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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nicht zu verschmieren. „Ich werde aussehen wie ein Waschbär, wenn ich weiter so sentimental bin.“ Es entsprach ihr nicht, Situationen durch einen Scherz zu entkrampfen.
    „Du wirst sicher der hübscheste Waschbär auf dem Empfang sein.“ Er schloss sie in die Arme und tröstete sie in seinem wunderschönen Gälisch.

    Quinn hatte recht. Was tat sie hier eigentlich? Morrighan stand in einer Ecke des großen Spiegelsaals und nippte an ihrem Drink. Eine Woche. Eine verdammte Woche. Sie hatte es während ihrer Schulzeit mit den meisten nicht mal die halbe Stunde beim Mittagessen ausgehalten.
    Der Saal füllte sich. Keines der Gesichter kam ihr bekannt vor. Bis auf das eine, das geradewegs auf sie zusteuerte. Und das sie lieber nicht kennen würde.
    „Sieh an, Morry Cavanaugh, die Streberin.“
    Clarissa Soundso, von den Fifth Avenue Soundsos, kam mit übertriebenem Make-up, signalrotem Designerkleid und einem Glas Champagner in der Hand auf sie zugeschlendert. Verdammt. Wenn sie etwas besonders hasste, war es, Morry genannt zu werden. Dieser grässliche Spitzname klebte an ihr wie der Geruch des Todes nach einer Autopsie.
    „So allein?“ Clarissa bedachte sie mit einem Lächeln, so falsch wie das Blond ihrer Haare. „Keine wirkliche Überraschung. Oder ist dir entgangen, dass männliche Begleitung durchaus willkommen ist?“
    Morrighan suchte fieberhaft nach einer passenden Antwort. Und wahlweise nach einer schmerzhaften Tötungsart.
    „Hübsches Kleid.“ Clarissa musterte sie von oben bis unten.
    Unwillkürlich folgte Morrighan dem abschätzigen Blick. Vom dezenten U-Boot-Ausschnitt über die durch einen schmalen Gürtel betonte hohe Empire-Taille bis hin zum Saum, der ihre Knie bedeckte.
    „Passt so gar nicht zu dir.“ Die Überraschung war schlecht gespielt. „Mit Geld kann man sich anscheinend auch Geschmack kaufen. Hat ja auch lange genug gedauert, bis die Cavanaughs es zu etwas gebracht haben.“
    Einer sehr schmerzhaften und sehr langsamen Tötungsart.
    Morrighan erinnerte sich gut an Mitschülerinnen wie Clarissa, mit denen sie das Eliteinternat King Brian Boru besucht hatte. Allesamt reiche, verwöhnte Püppchen, die ihren Abschluss nur dafür verwendet hatten, in noch reichere Familien einzuheiraten.
    Gott, warum hatte sie sich den Empfang nicht geschenkt? Woher kam nur dieser starke Wunsch, nach Irland zu reisen? Warum hatte sie Quinns Angebot nicht angenommen? Er wäre mehr als präsentabel gewesen, selbst in seinem ramponierten Hemd und dem schwarzen Drillich.
    „Wie ich sehe, trägst du keinen Ehering.“ Clarissa spielte demonstrativ mit dem riesigen Diamantring an ihrer Hand. „Dann kann ich wohl davon ausgehen, dass man sich mit Geld keinen Mann kaufen kann.“ Sie kicherte über ihre Worte, die sie wahrscheinlich für brillant hielt.
    Morrighan verdrehte die Augen, nahm einen Schluck von ihrem Drink und wünschte, sie hätte etwas Stärkeres als Baileys gewählt.
    „Oder liegt es daran, dass du immer noch deine Jungfräulichkeit mit Klauen und Zähnen verteidigst? Dein Aussehen hat sich ja in eine passable Richtung entwickelt. Bis auf gewisse Kleinigkeiten.“
    Wie zufällig fuhr sie sich über den Ansatz ihrer Brüste, die sie jedem, ob er wollte oder nicht, in ihrem tief ausgeschnittenen Kleid aufdrängte. Morrighan presste die Lippen zusammen. Weniger, um Clarissa nicht mit ähnlichen Gemeinheiten zu bedenken, sondern aus Ärger über die Unfähigkeit, genau das zu tun.
    „Hallo Darling.“
    Ein Arm legte sich um ihre Taille. Ach du lieber Himmel. Vor Schreck hätte sie beinah das Glas fallen lassen.
    „Ich bin ein wenig spät dran. Aber es dauerte eine Weile, bis der Herrenausstatter etwas Passendes für mich fand.“
    Sie sog scharf die Luft ein. Wenn das wieder einer der kranken Scherze war, mit denen Clarissa sie während der Schulzeit so gern gequält hatte. Sie warf der falschen Blondine schon mal vorab einen bösen Blick zu. Doch die schien ebenso überrascht zu sein. Sie stand mit aufgerissenen Augen und heruntergeklappter Kinnlade da. Morrighan hätte den Anblick gern noch ein wenig länger genossen, doch der Kerl, der sie so unverschämt begrapschte, war im Begriff, sich eine gehörige Abreibung zu verdienen. Er ignorierte, wie sich Morrighan in seinem Griff versteifte und zog sie noch näher an sich, strich ihr Haar beiseite und küsste ihren Hals.
    „Schön, dass du auf mich gehört hast und dein Haar offen trägst.“ Sein warmer Atem kitzelte ihre Haut und an einer

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