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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Schatten, in den er sie am liebsten sofort wieder geschoben hätte. Der Blick des Incubus wechselte von furchtsam zu interessiert.
    „Morry? Bist du noch bei uns?“
    Das war sie, aber nicht wie Clarissa annahm. Es arbeitete hinter ihrer Stirn. Wenn er Glück hatte, hielt sie weiterhin an ihrer Theorie fest, dass sein ehemaliger Boss, den sie für mehr als nur zwielichtig hielt, ihm einen seiner Männer auf den Hals gehetzt hatte. Wenn sie wüsste, wie nah sie der Wahrheit mit ihrer fixen Idee kam. Nur dass der Incubus nicht bloß ein Schläger, Nathair nicht sein Ex-Boss, er nicht dessen triebgesteuerter Leibwächter und auch nicht die eigentliche Zielperson war. Verdammt, sie wusste ja nicht einmal, dass keiner von ihnen ein Mensch war. Sie eingeschlossen.
    „Ich würde Ihnen einen Platz an unserem Tisch anbieten“, Quinn warf dem Incubus einem Blick zu, falls der nicht kapierte, wie sehr er es vorzöge, ihm das Möbelstück zu fressen zu geben. „Aber sie haben sicher Verständnis dafür, wie ungern ich Morrighan teile. Es war schwer genug, meinen Jahresurlaub so zu legen, dass ich sie begleiten konnte.“
    „Wir verstehen das. Nicht wahr, liebste Clarissa?“ Der Incubus war also nicht darauf aus, einen Tisch auf seinen Speisezettel zu setzen. Gut so.
    Ehe seine Begleitung etwas hinzufügen konnte, das möglicherweise wieder darauf abzielte, dass sie ihn für Morrighans bezahlten Begleiter hielt, zog der Incubus Clarissa fort. Nicht ohne ihnen einen vielsagenden Blick zuzuwerfen.
    „Was war das denn?“, flüsterte Morrighan, während sie sich setzte. Er sollte jetzt etwas erwidern, das sie davon abbrächte, in dem Incubus mehr zu sehen als Clarissas Liebhaber.
    „Glaubt sie, wir hätten ihren Mann schon aus dem Gedächtnis gestrichen?“
    „Sie hat es getan.“ Er setzte sich ebenfalls. Erleichtert, dass sich Morrighan nur den Hals nach dem Incubus verdrehte, weil sie Clarissas öffentlichen Seitensprung nicht fassen konnte. Er warf dem Incubus einen Blick hinterher, um sich zu überzeugen, dass er sich weit genug von ihnen entfernte.
    „Ich wäre dann hier fertig. Willst du noch bleiben?“ Morrighans Frage lenkte seine Aufmerksamkeit auf sie. Der Unterton, der darin mitschwang.
    Sie war … verletzt? Glaubte sie etwa, er habe Clarissa nachgestarrt? War sie eifersüchtig? Sie erhob sich abrupt, beantwortete dadurch seine Frage. Sie war verletzt und wütend. Er war ihr ebenso wenig gleichgültig wie sie ihm. Sie würde ihn ebenfalls markieren, wenn sie es nur vermochte. Er erhob sich, um sich ihr anzuschließen. Hielt inne.
    Verdammt, sie tat es!
    Er bildete sich diesen Mohnduft nicht nur ein. Im Raum war kein anderes nicht-menschliches Wesen, das ihn aussandte. Sein suchender Blick traf den des Incubus. Er roch es ebenfalls. Den Duft des schwarzen Mohns, den Quinn bereits in der ersten Nacht unter dem penetranten Geruch ihres Parfüms wahrgenommen hatte. Aber wie war das möglich?
    Sie gab ihm keine Zeit, es herauszufinden. Wartete nicht länger auf seine Entscheidung, sich ihr anzuschließen. Er tat es dennoch. Zeigte dem Incubus, zu wem sie gehörte. Diesmal mit Fug und Recht, denn Morrighan wollte ihn auch, ob es ihr gefiel oder nicht. Gemessen am Tempo, mit dem sie vorweg stürmte, gefiel es ihr nicht. Aber sie würde wie er lernen, dass man sich manche Dinge nicht aussuchen konnte.

    Sie hatten kaum die Tür des Speisesaals erreicht, als ein Blitz den düsteren Himmel zerriss und sein grelles Licht in den Raum warf. Nur Augenblicke später erschütterte ein ohrenbetäubendes Donnergrollen das Schloss in den Grundfesten. Morrighan fühlte das Vibrieren der Mauern in ihrem Inneren.
    „Nichts passiert. Nur wieder ein Gewitter“, drang Quinns Stimme undeutlich zu ihr vor.
    Erst jetzt wurde ihr klar, dass es seine Arme waren, die sich schützend um sie schlossen. Sie musste ihm vor Schreck förmlich in die Arme gesprungen sein. Sie warf einen raschen Blick über die Schulter. Niemand interessierte sich für ihre kindische Aktion, bis auf Clarissas Hispano. Doch interessierte er sich mehr für sie oder für Quinn? Sie befreite sich aus Quinns Armen, ergriff aber seine Hand, sobald sich auch Clarissa ihnen zuwandte. Für wen sie sich interessierte stand außer Zweifel.
    „Kennst du Clarissas Eroberung?“
    Oder hast du doch nur wieder ihr nachgestarrt? Er nahm sich Zeit für seine Antwort. Das machte sie rasend. Sie zog ihn mit sich den Gang hinunter, falls er auf die Idee kam, einen letzten Blick

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