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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Incubus war doch wohl nicht Nathairs Ernst? Kannten diese allein auf Reproduktion fixierten Dämonen überhaupt irgendeine Art von Loyalität? Wahrscheinlich musste nur der Preis stimmen. Möglich, dass es diesem Exemplar bereits genügte, ausreichend Weibchen in Reichweite zu haben, in die er seinen Samen pflanzen konnte. Und seine erste Wahl war auf Clarissa gefallen. Er hätte es besser treffen können, sie nicht. Während der Incubus sich diese Gift speiende Schlange an den Hals gehängt hatte, würde sie eine Chance erhalten, heil aus der Sache herauszukommen. Ein Incubus setzte sein trächtiges Weibchen – und das würde Clarissa bald sein – keiner Gefahr aus. Selbst, wenn er bereits die Nächste besprang.
    „Hat sie sich den im Katalog bestellt?“ Morrighans geflüsterte Frage weckte das Interesse des Incubus, der ein ebenso gutes Gehör besaß wie Quinn. Im Gegensatz zu ihm ignorierte Quinn jedoch das von Incubusmagie umnebelte Gesäusel Clarissas. Er erhob sich, als der Incubus mit seinem Weibchen im Schlepptau ihren Tisch ansteuerte.
    Empfing er etwas von Morrighan, das sie als sein eigentliches Zielobjekt verriet? Incubi waren die reinsten Bluthunde, wenn es um ihren Vorteil ging.
    „Guten Morgen, Morry, ist das nicht ein wundervoller Tag?“
    Morrighan war sich nicht der Gefahr bewusst, in der sie möglicherweise schwebte. Verdrehte die Augen, weil sie einen Akt der Aggression mit einem der Höflichkeit verwechselte. Der Incubus nicht. Er wusste, dass Quinn nicht aufgestanden war, weil sich eine Dame dem Tisch näherte, sondern ein Gegner. Darüber täuschte dessen Maske der Gelassenheit nicht hinweg, die er Morrighan präsentierte. Er tat gut daran. Sollte Quinn auch nur eine winzige Veränderung im Geruch des Incubus feststellen, einen Anstieg von Pheromonen in der Luft, er würde sich nicht zurückhalten. Keine Rücksicht auf ihr menschliches Publikum nehmen.
    „Das ist Leonardo“, plapperte Clarissa weiter, während Quinn zufrieden beobachtete, wie Morrighan ihre Hand gar nicht schnell genug aus der des Incubus befreien konnte.
    „Leo, für deine Freunde“, besann der Incubus sich mit übertriebenem spanischen Akzent auf seine Rolle. Er wirkte irritiert. Es passierte sicher nicht sehr oft, dass Frauen sich seinem Charme verschlossen.
    Quinn rückte ihm auf die Pelle. Dadurch nahm er dem Incubus die Sicht auf Morrighan. Und er tat noch mehr. Etwas, das ihm als Krieger untersagt war und er sich in jahrelangem Training abgewöhnt hatte. Er markierte sehr deutlich sein Revier, nicht nur durch seine physische Präsenz.
    Die blutigen Kriege gegen die Lykaner hatten es zu einer Notwendigkeit werden lassen, die Krieger der Rugadh praktisch unsichtbar zu machen. Nicht wahrnehmbar für die empfindlichen Nasen der hoch entwickelten Werwesen. Nach Unterschrift der Friedensverträge war man nicht nur aus Gewohnheit dabei geblieben. Wer wusste schon, wann die Lykaner es sich anders überlegten. Außerdem war es auch bei anderen Gegnern äußerst praktisch, sich nicht durch den Geruch zu verraten oder Gefährtinnen ans Messer zu liefern, indem man sie markierte.
    Er hatte Morrighan gesagt, dass er sie begehrte, auf Rugalainn, was sie nicht verstand, aber er hatte ihr sehr deutlich zu verstehen gegeben, was er von ihr wollte. Es war mehr als körperliche Anziehung, er wollte sie nicht nur in seinem Bett, er wollte sie in seinem Leben. Er liebte sie, verflucht noch mal. Und das sollte auch der Incubus wissen.
    Es war lange her, dass Quinn seinen Ceanghal, seinen Geruch, der auch sein Bindungsduft war, neu kennenlernen musste. Ein Geruch von Regen und Ewigkeit, der Duft des kalten Regens einer mondlosen Novembernacht, den er auf Morrighans Haut legte, ohne sie zu berühren.
    „Ich habe ihn gestern Abend auf unserem Cocktailempfang kennengelernt.“ Clarissa bemerkte ebenso wenig wie Morrighan, was sich zwischen dem Incubus und ihm abspielte. Zufrieden quittierte Quinn, wie der Moschusduft gegenüber seinem eigenen Geruch schwächer wurde. Wie kalter Novemberregen ihn sprichwörtlich davonspülte. Der Incubus blieb derweil in Bewegung, um kein leichtes Ziel abzugeben. Quinn schenkte ihm ein unmissverständliches Lächeln. Ein Zähnefletschen, wie leider auch Morrighan nicht entging. Sie war beileibe nicht so blind für das, was vor ihren Augen geschah.
    „Was läuft hier?“ Ihre Frage war nur ein leiser Hauch, mehr an sich selbst gerichtet als an jemanden in ihrer Nähe. Sie drängte sich aus seinem

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