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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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über die Schulter auf Clarissa werfen zu wollen. Sie waren recht schnell beim Aufzug, leider hatten sie nicht das Glück, allein nach oben zu fahren. Im letzten Augenblick stiegen zwei Männer ein. Quinn hielt sich immer noch mit seiner Antwort zurück. Jetzt hatte sie Verständnis dafür und es nährte ihre Hoffnung, dass er eben Clarissas Begleitung und nicht ihren Rundungen seine Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Quinn bestärkte sie darin, indem er sie im Aufzug von den Mitfahrern fortzog und seine Arme um sie legte, irgendwie … schützend?
    Die Männer waren Durchschnittstypen – kein Vergleich zu dem Kerl mit der Narbe, nicht einmal zu Clarissas Hispano – und sie hatte sie bereits auf dem Cocktailempfang unter den Gästen gesehen. Auch Quinn musterte die beiden, die sich angeregt unterhielten, ohne ihnen Beachtung zu schenken.
    „Alles in Ordnung?“, flüsterte sie.
    „Ja.“ Quinn entspannte sich, küsste ihr Haar.
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich und die Männer stiegen aus. Die Türen standen eine Weile offen, aber niemand stieg zu. In Quinns Umarmung lehnend schielte Morrighan zum Bedienungspanel. Sie entsann sich nicht, den Knopf für ihr Stockwerk gedrückt zu haben.
    „Leo ist nicht hinter mir her“, beantwortete Quinn die Frage, die sie ihm vor der kleinen Unterbrechung durch die beiden Mitfahrer gestellt hatte. „Und ich nicht hinter Clarissa.“
    „Wie kommst du darauf, ich könnte das annehmen?“ War ihre Eifersucht so offensichtlich? Sie durfte ihn durch ihr Verhalten nicht ermutigen. Ihm eine Abfuhr nach der anderen zu erteilen, zehrte langsam an ihren Kräften. Wenn das so weiterging, würde sie einknicken und ihn mehr verletzen als ihn wieder und wieder zurückzuweisen.
    „Weil du …“ Sein Arm schoss über sie hinweg zwischen die sich schließenden Türen. Er schob sich an ihr vorbei und stellte sich zwischen die Kabinentüren. Seine Aufmerksamkeit galt etwas im Gang, gleichzeitig versperrte er ihr die Sicht. Seine Nasenflügel bebten, als nähme er Witterung auf. Sie erwischte sich, wie sie es ihm gleichtat, stellte aber nichts Auffälliges fest.
    „Fahr schon mal nach oben.“ Er sah sie nicht an bei diesen Worten. „Ich komme gleich nach.“ Er schob sie zurück in die Kabine, hinderte sie, an ihm vorbeizuspähen.
    „Hey! Ich lasse mich nicht gern herumschubsen. Wenn du hier aussteigst, werde ich das auch tun.“
    „Sei nicht albern und fahr nach oben.“ Er drückte den Knopf mit so viel Nachdruck, dass sie befürchtete, er würde im Panel verschwinden.
    „Sag mir, was los ist und ich werde es mir überlegen.“ Ihr Finger schwebte über den Knöpfen, die sie in die engere Wahl zog, um Quinn davon abzuhalten, sie wie ein Kleinkind wegzuschicken. Not-Halt oder Tür-Auf Schalter, wägte sie ab.
    Er machte einen Schritt zurück und die Türen schlossen sich. Morrighan hieb auf den Tür-Auf Schalter. Die fast geschlossene Tür ächzte unter den widersprüchlichen Befehlen und verschaffte Quinn ausreichend Zeit zu verschwinden. Wütend zwängte sich Morrighan durch den breiter werdenden Spalt. Zu spät, Quinn war nicht mehr zu sehen. Jetzt waren es ihre Nasenflügel, die sich blähten. Teils wegen Quinns Verhalten, teils, weil sie das erschnüffeln wollte, was ihn dazu getrieben hatte. Sie roch … etwas Süßliches? Es war kein unbekannter Geruch, der den Gang erfüllte. Zu unterschwellig, nicht allgegenwärtig genug, als dass auch ihre beiden Mitfahrer es bemerkt hatten. Auch von ihnen war weder etwas zu sehen noch zu hören.
    Links oder rechts? Sie wandte sich erst in die eine, dann die andere Richtung, entschied sich dann für Links. Sie lief an mehreren Türen vorbei, bis sie zu einer kam, die nur angelehnt war. Hier war der Geruch am stärksten.
    Vorsichtig öffnete sie die Zimmertür einen Spalt und versuchte, etwas dahinter zu erkennen. Die schweren Vorhänge waren zugezogen, der Raum in ein trübes Halbdunkel getaucht. Sie warf einen Blick den Gang hinunter. Sie wollte nicht beim unerlaubten Eindringen in ein fremdes Hotelzimmer erwischt werden. Dann schob sie sich hindurch. Ein gleißender Blitz erhellte in dem Augenblick den Raum, als sie die Tür schloss. In Erwartung des krachenden Donners hielt sie die Luft an, stieß den Atem aber sofort wieder aus. Quinn war über jemanden am Boden gebeugt. Oder etwas. Die Umrisse sprachen nicht unbedingt für einen Menschen. Der Gestank schon. Nicht für einen lebenden Menschen, sondern für einen sehr lange toten. Eine

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