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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Wahrheit hinter diesem Geschenk steckte, noch auf der Zunge. Es war ein Geschenk, das Morrighan ihm gemacht hatte. Mithilfe geborgter Macht zwar, aber durch das Blut seiner Leathéan und deshalb auch das seine. Selbst wenn er es niemals wieder anrühren durfte, es stand nur ihm zu. Nicht der Sceathrach und nicht Nathair. Der Gedanke beschleunigte seinen Herzschlag, sein Zahnfleisch pulsierte und die Fänge schoben sich heraus.
    „Würde es dir gefallen, wenn ich dir bei Sonnenlicht den Kopf abreiße?“ Quinn nutzte die Angst des Incubus, um endlich zu erfahren, warum Leo sich hier herumtrieb. Er war weniger denn je in der Stimmung für eine Unterhaltung mit einem Dämon, dessen einziger Lebenssinn darin bestand, seinen Samen in menschliche Frauen zu pflanzen.
    Gestohlener Samen, da Incubi als Zwitterwesen unfruchtbar waren. Um die Spezies zu erhalten, nahmen sie von Zeit zu Zeit eine weibliche, succubische, Gestalt an, um sich bei menschlichen Männern zu holen, was sie selbst nicht in der Lage waren, zu produzieren. Abgesehen von ihrer eigentümlichen Art der Fortpflanzung waren Incubi jedoch eine überwiegend harmlose Dämonenart.
    Nicht, dass ihn das abhielte, Leo zu töten, falls ihm seine Antworten nicht gefallen sollten. Der Incubus war sich dessen bewusst, verbarg dieses Wissen aber hinter einer bröckelnden Maske der Selbstgefälligkeit. Das Lächeln, zu dem sich seine Lippen auseinanderzogen, ähnelte dem Angstgrinsen, das Affen als Form der Unterwerfung aufsetzten.
    „Ich war gerade dabei, eine Flasche Champagner auszuwählen.“
    „Mit anderen Worten, zu stehlen.“
    „Immerhin stehle ich nicht das Blut anderer Leute.“
    Der Incubus besaß tatsächlich die Frechheit, an ihm zu schnüffeln. Quinn verzog angewidert den Mund, doch er konnte Leo in dieser Hinsicht nicht widersprechen, er hatte sich tatsächlich genährt. Nachdem er die Realität Morrighans Erinnerungen angepasst hatte, mit anderen Worten, nachdem er die Überreste seines Gegners über die Klippen entsorgt und den provisorischen Autopsieraum in seinen ursprünglichen Zustand versetzt hatte. Seine Wahl war auf eine Hotelangestellte gefallen, die ihm zufällig über den Weg gelaufen war. Sie bedeutete ihm nichts und erinnerte sich nicht an den Vorfall. Ihm blieb keine andere Wahl, als sich einer Blutwirtin zu bedienen, dennoch, der Betrug an Morrighan – etwas anderes war es nicht – lastete auf seinem Gewissen.
    „Stört es deinen Herrn nicht, dass du seine Zeit vertrödelst? Oder brauchst du so lange, um festzustellen, ob Clarissa Vandermer diejenige ist, die du für ihn suchen sollst?“
    „Meinen Herrn?“ Leo sah verwirrt zu ihm auf. „Ach, das meinst du.“ Seine Haltung wurde wieder lässiger. „Mich hat einzig das vielversprechende Angebot an Frauen angelockt. Es ist eher Zufall, dass ich in Nathairs Angelegenheiten gestolpert bin.“
    „Aber sicher wärst du nicht abgeneigt, Nathairs Belohnung einzustreichen.“
    „Ich bitte dich, Nathairs Belohnung, meinst du das im Ernst? Ich sollte mir wirklich den Kopf abreißen lassen, wenn ich auch nur eine Sekunde davon ausginge, Nathair würde mich mit Schätzen überhäufen, wenn ich ihm brächte, wonach er sucht. Er hat nicht einmal den Druiden gegeben, was ihnen zustand.“
    „Was weißt du darüber?“ Warum wusste der Incubus überhaupt etwas darüber?
    „Ich halte meine Ohren offen. Unzufriedene Druiden werden sehr redselig, wenn sie ihr Gegenüber für nicht clever genug halten, sich die Schuhe zuzubinden. Druiden jammern generell viel und oft. Ginge mir ebenso, wenn ich bei lebendigem Leib verfaulen würde.“
    „Du willst mir doch nicht erzählen, dass ein Druide dich ins Vertrauen gezogen hat?“ Sie trauten einander nicht über den Weg, warum sollte das bei einem Incubus anders sein?
    „Ich würde mir Sorgen machen, wenn das der Fall wäre. Aber ich bin recht gut darin, den wahren Kern aus ihrem Orakel-Kauderwelsch herauszulesen. Außerdem kursieren jede Menge Gerüchte über Nathairs Aktivitäten. Ich müsste schon tot und verrottet sein, um nicht zu kapieren, dass der alte Mistkerl etwas ausgesprochen Wertvolles im Visier hat. Wertvoll genug, um sich mit der Bruderschaft anzulegen. Gewöhnlich geht er seinen Geschäften lieber im Verborgenen nach und verkneift sich, Rugadh-Krieger abzuschlachten oder zu foltern …“ Leos Augen wurden schmal. „Bist du der Krieger? Hat er dich in seinem Kerker eingesperrt, um aus dir herauszuquetschen, was ihm der andere nicht

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