Geliebte der Ewigkeit (German Edition)
verraten wollte. Oder konnte? Hat die Kleine etwas damit zu tun?“
Quinn wollte Antworten, keine Fragen. Er packte Leos Kehle und hob ihn mühelos hoch. „Sie geht dich nichts an!“
„Mich … nicht“, krächzte der Incubus, „aber … er scheint das zu glauben …“
„Wer?“ Quinn drückte noch etwas fester zu. „Spuck es aus.“
„Nathairs mächtigster Diener … heißt es“, japste Leo, „ich kenne seinen Namen nicht. Bitte lass mich runter …“
Quinn konnte seine Wut nur mühsam beschwichtigen, doch er wusste, dass ein toter Leo ihm wenig nutzte. Der Incubus könnte sich als nützliche Informationsquelle erweisen. Und er konnte zumindest das Leben einer der anwesenden Frauen schützen. Also setzte er ihn wieder ab, obwohl er sich der flatterhaften Loyalität und des unterentwickelten Beschützerinstinkts der Incubi im Allgemeinen durchaus bewusst war. Um ein Rückgrat zu besitzen, müsste Leo eins verschlucken.
„Dann sag mir, was er ist.“
Leo rieb sich die schmerzende Kehle, hustete, ehe er antwortete „Ein Seelenfresser.“
Ein Anamchaith. Verflucht. Quinn atmete tief durch. Der Incubus hatte nicht übertrieben. Ein Seelenfresser wäre tatsächlich einer der mächtigsten und gefährlichsten Dämonen, die zur Jagd ausgesandt wurden. Ganz besonders, wenn es sich um einen ganz bestimmten Anamchaith handelte. Lughaidh.
„Woher weißt du, dass der Seelenfresser sich für sie interessiert?“ Er hatte Lughaidh auch gesehen, zumindest glaubte er, ihn ausgemacht zu haben, ehe dieser in der Menge untergetaucht war. Er suchte nach ihm, doch ohne Erfolg. Jetzt lieferte ihm Leo die Bestätigung seiner schlimmsten Befürchtungen.
„Ich habe zufällig mitbekommen, wie er sie angesehen hat auf der Cocktailparty. Er hat eine Menge Frauen unter die Lupe genommen, doch an ihr blieb sein Blick verdächtig lang hängen. Es sah ganz danach aus, als hätte er sie in die engere Auswahl gezogen. Du solltest also sehr gut auf deine Kleine aufpassen, sonst holt er sie sich.“
Jetzt tätschelte Leo Quinns Oberarm, zog seine Hand aber rasch zurück, als er seinen Blick bemerkte. Sein Glück. Quinn war in der Stimmung, die Hand samt Arm aus dem Gelenk zu reißen. Er wusste, dass sein Zorn, gemischt mit einer gehörigen Portion Angst um Morrighan, den Falschen träfe, aber der Incubus war greifbar und käme auch mit nur einem Arm klar. Wenn der nicht ohnehin nachwüchse.
„Es wäre ausgesprochen bedauerlich, wenn er sie als leere Hülle zurückließe. Als seelenloses Stück Fleisch. Es wäre ausgesprochen bedauerlich für dich, nicht wahr, mein Freund? Wie mir scheint, bedeutet die Kleine dir so viel, dass du sie nicht einmal als Blutbank missbrauchst.“ Seine Nasenflügel bebten. „Das ist eindeutig nicht ihr Geruch, der an dir haftet. Und ich spreche nicht von dem Magghogch, nach dem du ebenfalls stinkst.“
Was erdreistete der Kerl sich? Quinn ballte die Fäuste, um Leo nicht doch noch um Körperteile zu erleichtern. „Weder das eine noch das andere sollte dich kümmern.“
„Oh, glaub mir, das tut es nicht. Zumindest nicht das
andere
. Magghogch sind generell keine Spezies, die ich schmerzlich vermisse“, winkte Leo geziert ab, „zu dem
einen
möchte ich nur so viel sagen: Die niedliche Rothaarige vom Empfang war eine gute Wahl.“
„Welches meiner Worte war unverständlich?“ Quinn packte Leos Kehle, stieß ihn unsanft gegen die Wand. Ihm war bewusst, dass das Nähren von einer Blutwirtin für einen gebundenen Rugadh einem Betrug gleichkam, dieser verfluchte Incubus musste es ihm nicht noch unter die Nase reiben.
„Keins“, krächzte Leo, „und daher wäre ich dir dankbar …“
Quinn gab ihn frei. „Kommen wir jetzt also zu dem Wenigen, das mich von dem, was du schwafelst, interessiert. Magghogch? Du kennst dieses Ding?“
„Ziemlich hässlich stinkende Kerle. Ungepflegt.“ Leo betrachtete seine Fingernägel, als dächte er über seinen nächsten Maniküretermin nach. „Keine sehr alte Spezies. Würde mich nicht wundern, wenn sie zu den weniger appetitlichen Auswürfen der Tiontaigh-Labore gehörten.“
„Erzähl mir etwas, das ich nicht weiß.“ Obwohl ihm neu war, dass die Experimente der Tiontaigh derart gut liefen, dass sie so etwas produzieren konnten. Aber die Tiontaigh-Seuche hatte nichts mit dieser Sache zu tun. Hier ging es nur um Nathair.
„Stehen sie in irgendeiner mentalen Verbindung zu ihrem Herrn?“ Quinn musste wissen, wie viel die Gegenseite über das
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