Geliebte der Ewigkeit (German Edition)
bleiben, angezogen zu bleiben. Sich in den gesamten Inhalt eines Kleiderschranks zu hüllen, besser von zweien, aber er spielte lieber mit dem Feuer. Wollte sie wenigstens überall auf seiner Haut zu spüren, wenn er sie schon nicht anrühren durfte. Er schob ihren Arm, den eine unruhige Bewegung über den Rand des Bettes trieb, behutsam zurück auf die Matratze. Erstarrte, als sie leise seinen Namen flüsterte. Wenn sie annehmen sollte, er wäre die ganze Zeit an ihrer Seite geblieben, durfte sie ihn nicht angezogen vor ihrem Bett erwischen. Nicht mit einer Erektion, die sich gegen den Reißverschluss seiner Hosen drängte und nicht mit Fängen, die zwischen den Lippen hervorblitzten, weil ihn allein ihr Anblick erregte. Die kleinste Berührung, wie jetzt, da er die Strähnen dunklen Haares beiseitestrich, den vollendeten Schwung ihres Nackens bewunderte und sie dort küsste.
Wann war er eigentlich zu einem Masochisten mutiert?
Morrighan seufzte leise unter der Berührung seiner Lippen, dem sachten Kratzen seiner Fänge über ihre Haut. Ihre Finger krallten sich in das Laken und sie bewegte sich zunehmend unruhiger. Ob sie im Traum die Zärtlichkeit erlebte, an die sie sich nicht erinnerte? Würde sie in seinen Armen aufwachen und wissen, welche Intensität, welche Ekstase sie geteilt hatten? Vielleicht half ihm das Schicksal auf diese Weise. Es hatte ihn zu Morrighan geführt und ihn davor bewahrt, Schuld an ihrem Tod zu sein. Warum also sollte es ihm nicht auch diesen Wunsch erfüllen? Bei all den Beschränkungen, die es ihm auferlegte.
Sie rief seinen Namen, diesmal lauter. Das hatte sie in ihrer Ekstase mehr als einmal getan, aber niemals hatte so viel Angst in ihrer Stimme gelegen. Sie bäumte sich plötzlich auf, warf sich herum und trat die Decke von sich. Ihre Hände fuhren panisch durch die Dunkelheit. Er griff nach ihren Handgelenken, doch Morrighan war verdammt schnell. Sie schlug nach ihm, seine Haut riss unter den Attacken ihrer Fingernägel. Die Kratzer an seinem Hals und in seinem Gesicht waren ihm gleichgültig, nicht aber, wie die vernarbten Runen auf ihren Angriff reagierten. Sie öffneten sich wie unter einer unsichtbaren Klinge. Blut lief über seinen Rücken, durchtränkte sein Shirt.
Endlich brachte er ihre Hände unter Kontrolle. Er hörte sich beruhigend auf sie einreden. Eigentlich war ihm eher danach, sich auf sie zu legen, die Hitze ihres Körpers unter sich zu begraben und seine Fänge in ihren Hals zu schlagen. Ihr wild durch ihre Schlagader peitschendes Blut zu trinken. Seine Fänge schmerzten, so sehr sehnte er sich danach, sie in ihr Blut zu tauchen. Er beugte sich zu ihr hinunter. Blendete aus, wie heftig sie sich wehrte. Sog den Duft ihres Blutes ein, schaffte es, ihre Hände so weit ruhigzustellen, dass er ihre Handgelenke mit einer Hand halten und die einladenden Schürfwunden betrachten konnte. Die schmerzhaften Kratzer, die sie sich bei ihrem verzweifelten Kampf um ihr Leben selbst zugefügt hatte.
Als hätte sie ihm einen Faustschlag versetzt, flog sein Kopf zurück. Er sprang geradezu vom Bett auf. Bei Asarlaír, wollte er tatsächlich das Risiko eingehen, die Sceathrach an die Oberfläche zu locken? War ihm dieses körperliche Vergnügen so wichtig, das Leben seiner Gefährtin aufs Spiel zu setzen? Ihre Seele?
Er starrte auf die sich immer noch verzweifelt gegen den Schlaf wehrende Morrighan. Er sollte sie besser allein aus ihrem Albtraum herausfinden lassen, als noch einmal zu riskieren, der Versuchung zu erliegen. Doch die Panik, die ihre Züge verzerrte, machte es ihm unmöglich, zuzusehen. Er fing diesmal weitaus müheloser ihre um sich schlagenden Hände ein und begann, wieder mit sanfter Stimme auf sie einzureden, sie aus ihrem Albtraum zu befreien.
„Quinn“, flüsterte Morrighan.
Seine Finger strichen zärtlich über ihr Haar. Er beugte sich über sie und küsste ihren Nacken, ehe er mit den Lippen und der Zunge die geschwungenen Linien des Mals auf ihrer Wirbelsäule nachzeichnete.
„Bitte hör auf damit.“ Sie krallte ihre Finger in die Laken. Stöhnte.
„Gefällt es dir nicht?“
Sein Atem kitzelte auf ihrem Rücken, weil er seine Lippen nur leicht von ihrer Haut gelöst hatte, um das zu fragen.
„Zu sehr.“ Sie wollte sich umdrehen, doch er drückte sie sanft zurück auf die Matratze. „Aber du solltest das nicht tun …“
„Weil es hässlich ist“, erinnerte er sie an ihre eigenen Worte und zeichnete mit der Zunge eine weitere
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