Geliebte der Finsternis
auf.
»War das für mich?«, fragte Chris.
»Nein, Corbin ist da.«
»Meinst du die Frau, die auf Kat aufpasst?«, wollte Cassandra wissen.
Wulf nickte und ging zur Haustür.
Als sie ihm folgte, sah sie einen schnittigen roten Lotus Esprit vorfahren. Die Beifahrertür öffnete sich, Kat sprang heraus und rannte zu ihr.
»Hey, Kid, bist du okay?«
»Da bin ich mir nicht so sicher«, antwortete Cassandra lächelnd.
»Warum ist sie hier, Corbin?«, fragte Wulf die Dark Huntress, die ebenfalls ausstieg.
Die Hände in den Hosentaschen, ging sie zu ihm. »Weil sie für Artemis arbeitet. Sie soll Cassandra schützen. Und ich rate dir, ihre Hilfe anzunehmen.«
Argwöhnisch schaute er zu Kat hinüber. »Ich brauche keine Hilfe.«
»Regen Sie sich ab, Mr Macho«, seufzte Kat, »ich werde Ihnen schon nicht in die Parade fahren. Aber Sie brauchen mich. Zufällig kenne ich Stryker persönlich. Ich bin die einzige Waffe, mit der Sie ihn bekämpfen können.«
Daran zweifelte er. »Im Club haben Sie behauptet, Sie würden ihn nicht kennen.«
»Weil mein Cover nicht auffliegen durfte. Aber das war, bevor ihr Typen mich von Cassandra getrennt habt. Ich musste Corbin klarmachen, dass sie mich zu ihr bringen soll, bevor Stryker sie wieder aufstöbert.«
»Vertraust du ihr, Corbin?«, fragte er.
»Ungefähr so rückhaltlos, wie ich jedem traue. Aber sie hat mir erzählt, sie würde schon seit fünf Jahren auf Cassandra aufpassen. Und die lebt immer noch.«
»Stimmt«, bestätigte Cassandra. »In dieser ganzen Zeit hat sie mich kein einziges Mal enttäuscht.«
Nur widerstrebend gab er sich geschlagen. »Also gut. Lass dein Handy eingeschaltet, Corbin, wir bleiben in Verbindung.«
Die Dark Huntress nickte und kehrte zu ihrem Auto zurück.
Während sie davonfuhr, wandte Kat sich zu Wulf und reichte ihm ihre Hand. »Da wir uns noch nicht vorgestellt wurden - ich bin Katra.«
Er schüttelte ihre Hand. »Wulf.«
»Ja, ich weiß.« Sie ging ins Haus voraus, ins Wohnzimmer, wo Chris immer noch auf dem Sofa saß.
Nachdem er die Haustür versperrt hatte, folgte er den beiden Frauen.
»Übrigens, Wulf …« Kat blieb neben Chris’ Rucksack stehen. »Falls Sie den Jungen wegschicken wollen, um ihn zu schützen, sollten Sie sich anders besinnen.«
»Warum?«
Sie zeigte auf das TV-Gerät. »Wie oft haben Sie schon die Story von dem Freund des Helden gesehen, der gekidnappt und gegen Lösegeld festgehalten wird?«
Verächtlich zuckte er die Achseln. »Glauben Sie mir, niemand kann ihn dem Knappenrat wegschnappen.«
» Au contraire«, entgegnete Kat sarkastisch. »Stryker würde ihn problemlos aufstöbern. Sobald der Junge dieses Haus verlässt, stürzen sich die Illuminati auf ihn, er würde keine Schutzzone erreichen.«
»Sie würden es nicht wagen, ihn zu töten, oder?«, fragte Cassandra.
»Nein«, sagte Kat, »das wäre nicht Strykers Stil. Der zieht es vor, die Leute zu bestrafen und dort zu verletzen, wo’s am heftigsten schmerzt. Klar, er würde Christopher zurückschicken. Aber der Junge wäre - behindert.«
»Behindert?«, wiederholte Chris nervös. »Auf welche Weise?«
Vielsagend schaute sie zwischen seine Beine, und er bedeckte die empfindliche Stelle sofort mit beiden Händen.
»Scheiße«, murmelte er.
»So ist das nun mal, Baby Doll. Stryker weiß ganz genau, welch großen Wert Wulf auf deine Zeugungsfähigkeit legt. Deshalb würde er euch beiden den allerschlimmsten Schaden zufügen.«
»Geh in dein Zimmer, Chris«, befahl Wulf, »und versperr die Tür.«
Ohne Zögern rannte der Junge aus dem Wohnraum. Wulf starrte Kat an. »Da Sie Stryker so gut kennen - wie kann ich wissen, dass Sie nicht für ihn arbeiten?«
Angewidert verzog sie die Lippen. »Ich mag ihn nicht. Unglücklicherweise haben wir eine gemeinsame Freundin, und so sind wir uns im Lauf der Jahrhunderte ein paar Mal begegnet.«
»Jahrhunderte?«, japste Cassandra. »Meinst du - Jahrhunderte? Was bist du, Kat?«
Beschwichtigend tätschelte Kat ihren Arm. »Tut mir leid, Cass. Das hätte ich dir schon früher erzählen sollen. Aber ich hatte Angst, dann würdest du mir nicht mehr vertrauen. Vor fünf Jahren hätte Stryker dich beinahe getötet. Da schickte Artemis mich zu dir, um dich vor weiteren Gefahren zu bewahren.«
In Cassandras Kopf drehte sich alles. »Also hast du im Inferno das Portal geöffnet?«
Kat nickte. »In diesem Moment breche ich mindestens
neun Eide, aber ich will dich nicht verletzt sehen. Das schwöre
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