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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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mir, ich versuchte sie zurückzuhalten. Aber es ist sehr schwierig, entschlossene Männer von ihrem Entschluss abzubringen. Im Lauf der Zeit verstand ich immer besser, was mein Vater empfand, als Erik und ich unser Zuhause gegen seinen Wunsch verließen.«
    »Aber du verstehst nicht, warum deine Mutter dich nicht daheim willkommen hieß.«
    Abrupt blieb er stehen. »Wieso weißt du das?«
    »Nun, ich …« Zu spät erkannte sie, was sie unbedacht ausgesprochen hatte. »Verzeih mir, hin und wieder lese ich Gedanken. Das will ich nicht. Ich kann es nicht kontrollieren - es geschieht einfach.«
    Sein Blick verdüsterte sich wieder.
    »Weißt du …«, begann sie und hoffte ihn ein wenig zu
trösten. »Manchmal sagen und tun die Menschen in ihrem Zorn Dinge, die sie später bereuen. Sicher hat deine Mutter dir verziehen.«
    »Nein«, widersprach er leise. »Alles, was sie mich zu glauben lehrte, hatte ich verraten. Darüber kam sie niemals hinweg.«
    Cassandra zog an seiner silbernen Halskette. So wie in ihrem Traum hingen Thors Hammer und ein kleines Kruzifix daran. »Nicht alles hast du verraten. Sonst würdest du diese Symbole nicht tragen.«
    Bedrückt musterte er ihre Finger, die das Kreuz seiner Mutter und den Talisman seines Onkels umfassten - alte Reliquien, die er schon so lange besaß, dass er kaum daran dachte.
    Für ihn stellten sie die Vergangenheit dar. Und Cassandra war seine Zukunft. In ihrer Hand sah er beides vereint. »Weil sie mich daran erinnern sollen, dass man im Zorn hervorgestoßene Worte nicht zurücknehmen kann.«
    »Trotzdem sprichst du sehr oft im Zorn.«
    Ungeduldig verdrehte er die Augen. »Gewisse Laster kann man nicht ablegen.«
    »Mag sein.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Nur eine freundschaftliche Geste. Zumindest hatte sie das beabsichtigt.
    Stöhnend atmete er ihren Duft ein und drückte sie fest an sich, um ihre verlockenden Rundungen zu spüren.
    Wie heiß er sie begehrte. Er wollte ihr die Kleider vom Leib reißen, den feurigen Schmerz in seinen Lenden stillen, den er jedes Mal empfand, wenn er sie ansah. So wundervoll war es, mit einer Frau beisammen zu sein, die ihn wiedererkannte.
    Die sich an seinen Namen erinnerte und an alles, was er ihr erzählte.

    Für ihn war das unbeschreiblich kostbar.
    Cassandra seufzte leise und genoss den Geschmack seines Mundes. Behutsam strichen seine Fangzähne über ihre Lippen, seine Zunge spielte mit ihrer.
    Unter ihren Händen fühlte sie seine vibrierenden Muskeln, die stählerne Kraft seines wohlgeformten Körpers. So perfekt. Und gefährlich.
    Welch ein überwältigender Mann, wild und seltsam sanft zugleich. Ein Teil von ihr wollte ihn nie wieder loslassen. Dieser Teil befahl ihr sogar, ihn für immer festzuhalten.
    Bei diesem wehmütigen Gedanken küsste sie ihn noch leidenschaftlicher. Dann riss sie sich widerstrebend los.
    Ein heftiger Impuls drängte ihn, sie wieder zu umarmen. Sehnsüchtig starrte er sie an, sein Puls raste, sein Körper brannte. Warum war er ihr nicht in seinem menschlichen Dasein begegnet?
    Was hätte das schon geändert? Auch damals wäre sie eine Apollitin gewesen, und er hätte einer anderen Spezies angehört.
    Die Beziehung zwischen ihnen war unmöglich. Trotzdem wurden sie von einer tückischen Göttin aneinandergekettet. Cassandras Wesen und ihr Temperament faszinierten ihn - ihre Stimme, ihr Duft, alles an ihr bezauberte ihn.
    Von Anfang an war die Liaison verdammt gewesen.
    Weil sie sterben wird.
    Wie Messerklingen durchfuhren die Worte seine Brust. Schon so lange lebte er allein. Nach all den Verlusten blutete sein Herz. Cassandra würde eine weitere Wunde hinterlassen. Er wusste es, er spürte es.
    Natürlich konnte er hoffen, diese Wunde würde heilen. Aber irgendetwas flüsterte ihm zu, das würde nicht
geschehen. Für immer würde Cassandras Geist bei ihm bleiben. So wie die anderen.
    Ihr Gesicht würde ihn verfolgen.
    Bis in alle Ewigkeit.
    In diesem Moment hasste er Artemis, weil sie sich so rücksichtslos in sein Schicksal einmischte und eine Frau zu ihm geführt hatte, die er unweigerlich verlieren würde.
    Das war einfach nicht richtig.
    Warum musste ihn ein solches Leid quälen? Nur weil Apollo in Wut geraten war und seine eigenen Kinder verflucht hatte?
    »Blutlinien sind so schwach und gefährdet.«
    Dass er den Gedanken ausgesprochen hatte, merkte er erst, als Cassandra nickte.
    »Deshalb tust du alles, um Chris zu schützen.«
    Ahnte sie denn nicht, dass ihn ganz

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