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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Dienerin, die so heißt, kenne ich nicht. Aber ich werde Artemis fragen.«

    Nun fühlte Wulf sich etwas besser. Also war Ash doch nicht allwissend. »Okay. Wenn sie unsere Feindin ist, gib mir sofort Bescheid.«
    »Selbstverständlich.«
    Wulf wollte auflegen.
    »Übrigens …«, begann Ash.
    Wulf legte das Telefon wieder ans Ohr. »Was?«
    »Herzlichen Glückwunsch zu deinem Baby.«
    »Besten Dank«, seufzte Wulf.
     
    Während Cassandra durch das riesige Haus wanderte, glaubte sie ein Museum zu besichtigen. Überall entdeckte sie altnorwegische Kunstwerke und seltsamerweise auch Ölgemälde von berühmten Malern, die sie nie zuvor gesehen hatte, die aber zweifellos authentisch waren.
    Im Flur vor ihrem Zimmer hing ein Werk von Jan van Eyck, das einen dunkelhaarigen Mann und seine Ehefrau darstellte. In gewisser Weise erinnerte sie das Bild an das berühmte Arnolfini-Porträt. Aber dieses Paar sah anders aus. Die blonde Frau war leuchtend rot gekleidet, der Mann dunkelblau.
    »Das Hochzeitsbild von zwei meiner Nachfahren.«
    Als Wulfs tiefe Stimme hinter ihr erklang, zuckte sie verwirrt zusammen. Sie hatte seine Schritte nicht gehört. »Wie schön. Hast du dieses Porträt in Auftrag gegeben?«
    Da nickte er und zeigte auf die Frau. »Weil Isabella die Kunst van Eycks so sehr bewunderte, dachte ich, das wäre ein perfektes Hochzeitsgeschenk. Sie war die älteste Tochter einer Knappenfamilie. Sie wurde zu mir geschickt, weil sie meinen Knappen Leif heiraten sollte. Von ihrer dritten Tochter stammt Chris ab.«
    »Wow«, flüsterte Cassandra beeindruckt. »Seit Jahren bemühe ich mich schon, irgendetwas über mein Erbe
und meinen Stammbaum herauszufinden. Und du bist ein wandelndes Lexikon für Chris. Weiß er eigentlich, wie gut er’s hat?«
    Lässig zuckte er die Achseln. »Wie ich inzwischen herausgefunden habe, interessieren sich nur wenige junge Leute für ihre Herkunft und Vergangenheit. Nur für die Zukunft. Wenn er älter wird, will er sich sicher über seine Vorfahren informieren.«
    »Also, ich weiß nicht recht …« Sie erinnerte sich, wie Chris’ Augen bei ihrem gemeinsamen Altenglischstudium geleuchtet hatten. »Wahrscheinlich weiß er viel mehr darüber, als du ahnst. In unserem Seminar ist er ein richtiger Star. Du solltest ihm mal zuhören. Als wir zusammen lernten, schien er fast alles über die Wikingerkultur zu wissen.«
    Wulfs Gesicht nahm etwas sanftere Züge an. Jetzt glich er dem Mann ihrer Träume. »Dann interessiert er sich dafür?«
    »O ja.« Cassandra wandte sich zu ihrem Zimmer. »Nun, es ist spät geworden, es war eine lange Nacht. Jetzt muss ich schlafen.«
    »Ich bin gekommen, um dich zu holen«, erklärte er und ergriff ihre Hand.
    »Warum?«
    Eindringlich schaute er in ihre Augen. »Da du mein Baby erwartest, sollst du nicht hier oben schlafen. In diesem Trakt kann ich dich nicht schnell genug erreichen, wenn du meinen Schutz brauchst. Wenn ich dir auch erklärt habe, du könntest tagsüber kommen und gehen, wäre es mir lieber, du würdest darauf verzichten. Die Daimons haben menschliche Assistenten. So wie die Dark Hunter. Wie leicht könnte einer dieser Typen über dich herfallen …«

    Beinahe hätte sie erwidert, das sollte er vergessen. Doch sie besann sich eines Besseren. »Erteilst du mir Befehle?«
    »Nein«, antwortete er in ruhigem Ton, »ich bitte dich, mich zu begleiten. Zu deinem und des Babys Wohl.«
    Wie seltsam und gepresst seine Stimme klang. Darüber musste sie lächeln. Offenbar war er nicht daran gewöhnt, jemanden um etwas zu bitten. Sie hatte gehört, wie er Chris herumkommandierte. Deshalb wusste sie, dass er es für selbstverständlich hielt, seinen Willen immer und überall durchzusetzen.
    »Also gut« stimmte sie zu. »Aber nur, weil du mich darum gebeten hast.«
    Da entspannten sich seine Züge. Wie wundervoll er aussah, wenn er diese sanfte Miene zur Schau trug. »Gibt es irgendetwas in deinem Apartment, das du brauchst?«, fragte er. »Ich kann jemanden hinschicken und es holen lassen.«
    »Ja, das wäre nett. Ein paar Kleider. Kosmetika und eine Zahnbürste.«
    Wulf zog sein Handy hervor und wählte eine Nummer. Während sie ihre Zimmertür öffnete, folgte er ihr, und sie hörte, wie er einem Sicherheitsbeamten Anweisungen gab. Kat saß in einem Lehnstuhl und las ein Buch. Kommentarlos blickte sie auf.
    »Da …« Wulf drückte das Handy in Cassandras Hand. »Sag dem Mann, was du brauchst und wo du wohnst.«
    »Warum?«
    »Wenn ich es ihm erkläre,

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