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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Cassandra? Die Genetik war eine unheimliche Wissenschaft. Er lebte schon lange genug, um zu wissen, welche bizarren Formen
sie annehmen konnte. Das erkannte er, wann immer er Chris anschaute. Niemand hatte Erik so ähnlich gesehen, seit dessen Sohn vor über zwölfhundert Jahren gestorben war. Der Junge war Wulfs Bruder wie aus dem Gesicht geschnitten.
    Chris besaß sogar Eriks Temperament, und er bewegte sich genauso.
    Würde sich Cassandras Baby eines Tages in einen Daimon verwandeln? Könnte er seinen eigenen Sohn oder seine Tochter jagen und töten?
    Bei diesem grausigen Gedanken drohte sein Blut zu gefrieren.
    Was sollte er tun? Nun brauchte er einen Rat - jemanden, der ihm half, die richtigen Entschlüsse zu fassen. Er griff zum Telefon und wählte Talons Nummer.
    Aber der Freund meldete sich nicht.
    Wulf fluchte. Zu seinem Leidwesen gab es nur eine einzige andere Person, die ihm jetzt beistehen würde. Acheron.
    Schon nach dem ersten Läuten erklang die Stimme des Atlantäers. »Was ist passiert?«
    Ashs Zynismus irritierte ihn. »Was? Kein ›Hi, Wulf, wie geht’s?‹«
    »Natürlich kenne ich dich, Wikinger. Du rufst mich nur an, wenn’s Probleme gibt. Also, was ist los? Fällt es dir schwer, Cassandra unter Kontrolle zu bringen?«
    »Ich werde Vater.«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte tiefe Stille. Wie erfreulich, dass die Neuigkeit ihn ebenso verblüfft wie mich selber, dachte Wulf.
    »Dann lautet die Antwort auf meine Frage vermutlich - nein«, bemerkte Acheron schließlich. Nach einer weiteren Pause fügte er hinzu: »Bist du okay?«

    »Überrascht es dich nicht, dass ich eine Frau geschwängert habe?«
    »Nein, ich wusste, dass du dazu fähig bist.«
    Die Zähne zusammengebissen, versuchte Wulf seinen Zorn zu bezähmen. Das hatte der Atlantäer die ganze Zeit gewusst? »Für mich wäre diese Information sehr wichtig gewesen. Verdammt, Ash, warum hast du mir das nie gesagt?«
    »Was hätte das geändert? Zwölf Jahrhunderte lang hättest du nicht gewagt, eine Frau anzufassen - vor lauter Angst, du würdest sie schwängern und sie könnte sich nicht an den Vater ihres Kindes erinnern. Du hattest schon genug Probleme. Damit wollte ich dich nicht auch noch belasten.«
    Immer noch erbost, fragte Wulf: »Und wenn ich eine andere geschwängert hätte?«
    »Das hast du nicht getan.«
    »Wieso weißt du das?«
    »Glaub mir, ich weiß es. Wäre das geschehen, hätte ich es dir erzählt. So ein Arschloch, dir so was zu verheimlichen, bin ich nun auch wieder nicht.«
    Ja, okay. Wenn Ash diese wichtige Tatsache verheimlicht hatte - was behielt er sonst noch für sich? »Soll ich dir immer noch vertrauen? Nachdem du soeben diese Lüge zugegeben hast?«
    »Ich fürchte, du unterhältst dich viel zu oft mit Talon. Jetzt redest du genauso einen Unsinn wie dieser Kerl. Ja, Wulf, du kannst mir vertrauen. Ich habe dich niemals belogen , sondern nur versäumt, ein paar Dinge zu erwähnen.«
    Dazu gab Wulf keinen Kommentar ab. Aber er bedauerte, dass Acheron so weit entfernt war und dass er ihn nicht zu Brei schlagen konnte.

    »Wie verkraftet Cassandra ihre Schwangerschaft?«, fragte Ash.
    Wulf begann zu frösteln. Manchmal war Ash geradezu unheimlich. »Wieso weißt du eigentlich, dass Cassandra die Mutter ist?«
    »Oh, ich weiß sehr viel, wenn ich mich anstrenge.«
    »Dann solltest du vielleicht lernen, ein paar dieser Einzelheiten zu verraten - besonders, wenn sie das Schicksal anderer Leute betreffen.«
    Ash seufzte. »Falls es dich beruhigt - die Entwicklung der Dinge gefällt mir genauso wenig wie dir. Aber manchmal muss etwas schieflaufen, damit es wieder in Ordnung kommt.«
    »Was meinst du damit?«
    »Eines Tages wirst du es verstehen, kleiner Bruder.«
    »Verdammt, ich hasse es, wenn du Schicksalsgöttin spielst!«, fauchte Wulf.
    »Das weiß ich. Das hasst ihr alle. Aber was kann ich schon sagen? Es ist mein Job, euch zu ärgern.«
    »Vielleicht solltest du dir eine neue Beschäftigung suchen.«
    »Warum? Zufällig macht mir meine Arbeit Spaß.« Aber irgendetwas in Acherons Stimme verriet, dass er schon wieder log.
    Deshalb beschloss Wulf, das Thema zu wechseln. »Da du mir zu diesem Punkt nichts Nützliches erzählen willst, möchte ich dir eine andere Frage stellen. Kennst du eine von Artemis’ Dienerinnen namens Katra? Sie ist hier und behauptet, sie würde auf unserer Seite stehen. Seit fünf Jahren beschützt sie Cassandra. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich ihr vertrauen kann.«
    »Eine

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