Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Valentine
Vom Netzwerk:
schrie beinahe und wieder näherten sich eilige Schritte.
    Die Werwölfin stand schließlich in ihrer menschlichen Gestalt vor ihm und sah ihn fragend an. Sie war eine hübsche Dame. Langes rotes Haar, zierliche Gestalt und Iriden so klar wie ein Bergsee. »Holt einen Arzt. Reitet ins Dorf und holt ihn so schnell wie nur möglich«, bat James heiser.
    Tränen füllten in seine Augen.
    No ch vor Kurzem h atte er allem furchtlos entgegengesehen und nichts hätte ihn verunsichern können. Aber jetzt, wo Cassandra an diesem Fieber litt, war er nicht er selbst. Er wandte sich wieder der Schlafstatt zu und sah, dass Margret die Decke über Cassandras Beinen lüftete.
    »Herr ich fürchte, wir vergaßen etwas.« Sie hob ihren Blick von der Scham der Adligen und sah ihn an.
    »Was?« James näherte sich dem Bett und nahm auf der Bettkante Platz.
    »Die Nachgeburt«, antwortete Margret und tastete vorsichtig den, noch immer geschwollenen, Bauch der Gräfin ab. »Holt sie heraus, egal wie.«
    Die Magd schüttelte leicht den Kopf.
    »Wir sollten auf den Arzt warten, ich möchte Eurer Gattin nicht wehtun. Sie ist zu stark verletzt«, widersprach sie James zum ersten Mal, seit sie in seinem Dienst stand.
    Der Graf raunte und streichelte Cassandras Haar. »Du darfst mich nicht verlassen, bitte tu mir das nicht an«, flüsterte er ihr zu.
    Quälend langsam verging die Zeit. Sekunden wurden zu Minuten, Minuten wurden zu Stunden und die Gräfin regte sich nicht. Verzweifelt musterte James die junge Dame im Bett und seine Sorge wuchs ins Unermessliche. Schwerfällig sank seine linke Hand auf ihre, während seine rechte weiter ihr Haar streichelte. Ihre Haut war eiskalt. Glücklicherweise schlief Aydan selig in seiner Wiege. Denn James wusste nicht, ob er in der Lage war sich in diesen Augenblicken um seinen Sohn zu kümmern. Der Hass auf Cyrus keimte einmal mehr in ihm auf und er hoffte, dass auch er seine Chance auf Rache bekommen würde. Er hatte das Gefühl, dass die Zeit nich t verging, und sah die Magd an. »Wo bleibt dieser gottverdammte Arzt?«, herrschte er sie laut an, sodass sie zusammenzuckte.
    »D-da-das w eiß ich nicht, Herr.«
    Ihre Stimme zitterte und sie wog sich in der Hoffnung, dass er sich nicht noch mehr aufregte.

    ~ Cassandra ~

    Die Gräfin war gefangen in ihrem Fieberwahn. Vor sich sah sie ihren Sohn und James, sie wollte nach ihnen rufen, doch bekam sie keinen Ton heraus. Sie hörte die Sprachmelodie ihres Gemahls, aber noch immer brachte sie kein Wort über ihre Lippen.
    Schritte näherten und entfernten sich, Stimmen sprachen leiser und lauter. Und auf einmal polterte James drauf los.
    »Wo ist dieser Kerl?«, fragte er ungehalten.
    »Er verschwand«, antwortete ein Herr.
    »Wie kann ein Jäger, dem ihr die Glieder ausgerissen habt, verschwinden?«, wollte er erfahren.
    Zu gern hätte Cassandra etwas gesagt, nur die Schmerzen und die Hit ze, di e von ihrer Körpermitte ausgingen, nahmen ihr jegliche Kraft. Ihre Arme und Beine waren schwer wie Blei. Das Ticken der Wanduhr war ohrenbetäubend, jedes noch so leise gesprochene Wort ebenfalls. Sie spürte, dass ihr Atem schnell ging und doch flach war.
    »Ich weiß es nicht. Er lebte nicht mehr James und löste sich einfach auf.«
    Cassandra erkannte, dass es Calebs Stimme war. Weitere Schritte näherten sich.
    »Endlich seid Ihr da«, hörte sie James.
    »Verzeiht Graf von Avabruck, aber mein Pferd lahmte im Schnee«, entschuldigte sich jemand.
    Sie wusste, dass sie ihn bereits einmal vernommen hatte, gleichwohl erinnerte sie sich nicht an den Herrn, dem sie gehörte.
    »Wie lange ist sie schon nicht mehr bei Bewusstsein?«, fragte die Stimme.
    »Seit zwei Stunden, ich d achte, sie wäre eingeschlafen«, antwortete James.
    Die Schritte näherten sich dem Bett, in dem sie lag. Cassandra fühlte eine eiskalte Hand auf ihrer Stirn und empfand es als Erleichterung Kühlung zu erlangen, denn ihr war unnatürlich heiß. Sie versuchte zumindest zu stöhnen, doch noch immer drang kein Laut über ihre Lippen.
    »Ich nehme an, dass sie am Kindbettfieber leidet, aber das hat in ihrem Fall viel zu zügig eingesetzt«, erklärte die Stimme.
    »Meine Magd sagte, dass die Nachgeburt vergessen wurde, nachdem unser Sohn das Licht erblickte«, entgegnete James.
    »Dann muss ich sie so schnell, wie möglich entfernen sonst entzündet sich der Uterus der Gräfin und sie kann daran sterben.«
    »Bitte tut alles, was Ihr könnt. Ich möchte meine Gemahlin nicht verlieren.«
    »Ich

Weitere Kostenlose Bücher