Geliebte der Nacht
Kehle. Sein Haar wurde länger, sein Fell zog sich zurück und auch seine Beine und Arme nahmen wieder ihre natürliche Form an. Sie hörte die Schritte der Herren, die sich ihnen näherten, und blickte auf. Ihr Knurren wurde immer lauter und sie war bereit James zu verteidigen. Die Nimrode drohten ihr Leben zu zerstören, waren imstande ihr ihre große Liebe zu nehmen und nun wollte sie ihn beschützen, wie er sie so oft beschützt hatte. Diese Männer, Jäger der Bruderschaft, ließen die schwarze Wölfin nicht aus den Augen und versuchten sie einzukreisen. Der Größte unter ihnen, der Kerl mit der Armbrust, spannte einen neuen Pfeil in die Waffe und sie erkannte ihre Chance. Sie setzte zu einem Sprung an und landete auf ihm. Sie war zu schnell, als das er noch reagieren konnte, sie hatte ihn mit solch einer Wucht getroffen, dass es ihn von den Füßen gerisse n hatte, und verbiss sich in seiner Kehle. Er versuchte das Ungetüm abzuschütteln, doch jede Gegenwehr verursachte nur, dass Cassandra sich mehr und mehr in seinem Hals festbiss. Sie spürte seinen Kehlkopf zwischen ihren Zähnen und auch, dass seine Gefährten sie gepackt hatten, und bemühten sich sie von ihm herunter zu ziehen. Er gab einen gurgelnden Laut von sich, als das Blut in seinen Schlund lief und schließlich schafften die anderen beiden es, den schwarzen Wolf von ihm herunterzuziehen. Es gab ein reißendes Geräusch, als sie ihm den Adamsapfel herausriss. Das Blut spritzte aus seinem Hals und die Männer ließen von ihr ab, während James stöhnend am Boden lag.
Ein Kampf zwischen ihr und den Menschen entbrannte. Um jeden Preis wollte sie James beschützen, ganz egal, was ihr dabei geschehen würde. Die silbernen Schwerter schnitten in ihre Haut und sie jaulte vor Schmerz auf. »Cassandra nicht«, hörte sie James leise flehen, doch sie war rachsüchtig. Diese Männer bedrohten sie und ihren Gemahl und sie wollte verhindern, dass sie ihn ihr nahmen. Einer dieser Jäger hob die Klinge und rammte sie in ihren Rumpf. Jaulend ging sie zu Boden und atmete schnell. Ihre Gestalt begann sich zu verändern und sie sah zu James herüber. »Jetzt werden wir euch vor den Augen des jeweils anderen töten«, lachten sie im Chor. Mit seiner verbliebenen Kraft kroch der nackte Graf über den Waldboden zu seiner Gemahlin, die mit aufgerissenen Lidern im Erdreich lag. Das Blut strömte aus ihrem Leib und ihre Atmung wurde schwächer. »Meine Schöne«, hauchte er, als er sie endlich erreicht hatte und sie sah ihn an.
»Ich liebe dich, James«, flüsterte sie und sie hielten sich an ihren Händen.
Die Schwerter sausten auf sie nieder und zerschnitten die Luft ...
Mit einem erschreckten Aufschrei ruckte Cassandra hoch und sah sich in ihrem Gemach um. Der neue Tag war angebrochen und James saß an ihrer Seite.
»Hast du gut geschlafen meine Schöne?«, fragte er gut gelaunt. Sie schüttelte den Kopf.
»Ich ... war ein Werwolf«, erwiderte sie verstört und starrte ihn an. James schmunzelte.
»Meine Schöne du bist, nachdem unser Sohn das Licht erblickte, normal eingeschlafen und alles ist gut. Es geht dir gut und du bist kein Lykanthrop«, beruhigte er sie und küsste ihre Stirn.
Wie Schuppen fiel es der Gräfin von den Augen, sie hatte es nur geträumt.
~ Familie ~
Erleichtert atmete Cassandra auf und war froh, dass es nur ein böser Traum war, den sie erlebt hatte und nicht die Realität. James lächelte seine geliebte Gemahlin an und streichelte ihre Wange.
»Du siehst aus, als hättest du Geister gesehen«, sagte er belustigt.
»Ich schwöre dir James, es war, als würde ich es wirklich erleben. Ich spürte den Schmerz bei der Verwandlung, die Pein als diese Herren ...«, sie brach ab und senkte ihren Blick auf die Decke. »Welche Männer?«, fragte er.
»Sie sahen aus wie Cyrus. Runen zierten ihre Arme, sie waren mit Silberklingen bewaffnet und ... sie haben uns umgebracht«, antwortete sie leise und verspürte die Angst, dass es tatsächlich passieren könnte.
Vorsichtig zog der Graf sie in eine Umarmung und hauchte einen Kuss auf ihr Haar.
»So etwas wird nicht geschehen. Ich werde alles tun, um dich und Aydan zu schützen, selbst, wenn es heißt, Avabruck zu verlassen«, redete er auf sie ein.
Nach weiteren Küssen auf ihr Haupt erhob James sich.
»Ich glaube, jemand möchte seine Mutter richtig begrüßen«, sagte er freudestrahlend und ging an die Wiege, während Cassandra sich umsah.
Das Gemach war unverändert und auch sie schien
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