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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Valentine
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Schrei eines Mannes in der Eingangshalle.
    Tief schlug Cassandra ihre Fangzähne in das Fleisch des Bediensteten und riss es von seinen Knochen. Knurrend baute James sich hinter dem fressenden Wolf auf und vergrub seine Zähne in ihrem Genick, kraftvoll zog der Alpha des Hauses sie von ihrem Opfer weg, was sie wimmern ließ. Die Haustür stand offen und vermutlich hatte Cassandras Beute gerade erst das Herrenhaus betreten. Zumindest ließ seine Kleidung darauf schließen. Der braune Lykanthrop zerrte den Schwarzen zur Tür hinaus und warf ihn die Stufen herunter. Ein lautes Knurren und Cassandra kam wieder auf ihre Pfoten. Ohne nachzudenken, wandte sie sich ab und rannte los, die vielen Gerüche und Eindrücke brannten sich sofort in ihr Gedächtnis, auch wenn sie ihr völlig fremd erschienen.
    Hinter sich hörte sie James heulen und schwere Pfotenschläge, die ihr folgten. Unbedingt musste sie ihren Verfolger abschütteln, denn sie verlangte da nach, allein zu sein. Jagen, einsam durch die Wälder Avabrucks streifen und Beute reißen. Der Duft des Blutes hatte sie rasend werden lassen, der Geschmack ihren Blutdurst geweckt und diesen wollte die Gräfin stillen. Ihr empfindlicher Geruchssinn witterte ein verletztes Tier oder einen Bauern, der Geruch war kaum zu unterscheiden für sie. Es war ihre erste Verwandlung in einen Wolf. Ihre Pfoten trugen sie näher an den angrenzenden Forst und der schwere Duft des Mooses stieg ihr in die Nase. James verfolgte seiner Gemahlin. Er kannte diese Gegend besser als jeder andere Mensch oder Monstrum. Immerhin war er hier aufgewachsen, und seit ihn dieser Fluch ereilt hatte, war er immer in den Wald geflohen, um dort seinen tierischen Instinkten zu folgen. Es war kein Vollmond, seine Verwandlung war freiwillig erfolgt und so konnte er noch menschlich denken. Er fragte sich, wohin Cassandra lief und ob sie eine weitere Person riss. Der Graf war erleichtert, dass er es hatte verhindern können, dass sie Aydan angriff, ganz gleich das es ein Opfer erfordert hatte. Er hatte den Herrn, den sie getötet hatte, nic ht mehr erkannt, so sehr hatte sie ihn entstellt und er bedauerte es. James wollte sie nicht allein auf die Jagd lassen, obwohl es schwer sein würde sie aufzu halten, w enn sie erst einmal im Blutrausch war.

~ Cassandra ~

    Der schwarze Werwolf war den ganzen Tag durch Avabruck gestreift. Verfolgt vom braunen Wolf hatte er nichts gerissen und nun fand er sich auf einer Lichtung im Wald wieder. Der Ton der Pfoten auf dem Waldboden war dumpf, wurde beinahe vom feuchten Moos verschluckt und Dunkelheit breitete sich aus. Die Sonne ging unter in der Grafschaft und das Geräusch raschelnder Blätter zog die Aufmerksamkeit des Lykanthropen auf sich. Tief sog das Ungetüm die Luft ein, um zu wittern wer oder was sich zwischen den Bäumen herumtrieb. Hinter ihr knurrte der braune Wolf, James, und näherte sich ihr. Allerdings trieb sich im Wald etwas herum, das ihnen gefährlich werden konnte, sie spürte es. Links von ihr barsten Äste und ruckartig drehte sie ihren Kopf in diese Richtung. Rechts von ihr dasselbe, doch konzentrierte sie sich auf die linke Seite. James kam an ihre Seite und flankierte sie rechts. Seine grünen Iriden hefteten sich auf die andere Geräuschquelle und vor ihnen brach jemand aus dem Gebüsch. Er zog die Aufmerksamkeit der beiden Werwölfe auf sich und holte eine Armbrust hervor. James und Cassandra fletschten die Zähne und legten die Ohren an. Bedrohliches Knurren unterbrach die friedliche Stille des Waldes. Von links und rechts kamen zwei weitere Männer aus dem Dickicht und starrten die Lykanthropen an. Sie zogen Schwerter und näherten sich James und Cassandra langsam. Die Wölfe wechselten in Angriffsstellung und ihr Grollen wurde lauter, gefährlicher. Die Iriden der Kreaturen fixierten die Mannsbilder, die Runen auf ihren muskulösen Armen hatten. Ein Pfeil löste sich aus der Armbrust und die Werwölfe sprangen zur Seite. Cassandra schaffte es gerade noch auszuweichen, doch James ging winselnd zu Boden.
    »Einen haben wir, fehlt noch das andere Vieh«, stellte einer von ihnen fest.
    Hätte sie es gekonnt, hätte Cassandra die Augen verdreht bei dieser überaus scharfsinnigen Feststellung. Die schwarze Wölfin sah zu James und erkannte, dass sein Körper sich veränderte, er nahm seine menschliche Gestalt an. Eilig trugen ihre vier Pfoten sie zu ihm und sie stupste ihn mit der Nasenspitze an, eine Mischung aus Winseln und Stöhnen entfuhr seiner

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