Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Valentine
Vom Netzwerk:
geschlossenen Augen, die Luft ein. Er legte die Stirn in Falten, denn ihm drang ein schwerer Geruch in die Nase. Wenn ihn nicht alles täuschte, war es eine Kräutermischung und … etwas Metallisches. Er öffnete die Lider. Bedächtig folgte er der Spur und achtete darauf sich im Verborgenen zu halten. Geschickt wich er den niedrig hängenden Ästen der Fichten und Eichen aus. James wollte erfahr en, we r dahinter steckte. Der Duft wurde stärker und er versteckte sich hinter dem Baumstamm eines weiteren Fichtenbaum. Vorsichtig lugte er um den Stamm herum. Drei Herren saßen um ein Lagerfeuer und es wirkte, als kochten sie etwas. Ihm war bewusst, dass nichts gekocht wurde. Dafür lag der Geruch des geschmolzenen Silbers zu schwer in der Luft. Das Feuer brannte heißer, als ein herkömmliches. James fragte sich, wie sie diese Temperatur erreicht hatten, denn im gewöhnlichen Flammenmeer schmolz das Edelmetall nicht. Es loderte auch nicht mit normaler Flamme, sie war grün-blau. Die Männer hatten sich auf dem Boden niedergelassen und unterhielten sich in einer Sprache miteinander, die James nicht verstand. Sie hörte sich wie eine Mischung aus der lateinischen und einer alten keltischen Sprache an. Latein hatte er einst gelernt, doch mit dem Keltischen war er gnadenlos überfordert.
    »Avabruck morietur«, drang es an sein übernatürliches Gehör und er wurde hellhörig.
    Ein weiterer Herr verfiel wieder in die Fremdsprache der Länder.
    »Wie meinst du das, dass Avabruck sterben wird?« James beobachtete sie. Der erste Sprecher war von muskulöser Statur, glich einem Bullen von Mann, der sein rotblondes Haar lang und offen trug. Der Bart des Hünen war verfilzt und ungepflegt. Der Andere, der Fragesteller, war athletisch wie James und gepflegt. Er hatte kurzes hellbraunes Haupthaar und keinen Vollbart. Der dritte Herr war es allerdings der James‘ Aufmerksamkeit erweckte. »Wir werden James von Avabruck und seine Linie auslöschen«, antwortete der Erste auf die Frage.
    Seine Züge ähnelten der der Amme, die er für Aydan beschäftigte. Sein blondes Haar hatte denselben Glanz, seine Augen dasselbe Blau und sein Gesicht war ebenso rund wie das Emilias. Vorsichtig ging James um den Baumstamm herum und zertrat einen Ast.
    »Verdammt«, fluchte der Graf flüsternd.
    »Was war das?«, vernahm er einen der Herren. »Bestimmt nur ein Tier im Unterholz«, antwortete ein anderer.
    »Ich gehe nachsehen«, hörte er den dritten Herrn sagen.
    James war alles egal, er wandte sich ab und rannte los. Er wollte sich nicht von diesen Männern, die ihm nach dem Leben trachteten, erwischen lassen.
    James wurde verfolgt. Sein Atem ging hektisch, als er sein treues Ross erblickte. Der Graf legte noch einmal an Geschwindigkeit zu und Shadow kam ihm entgegen. Schnell ergriff James die ledernen Zügel und schwang sich auf den Rücken des majestätischen Tieres. Mit einem festen Ruck am Zaumzeug wandte Shadow sich um. Das Pferd galoppierte sofort los. An James Ohr sauste ein Pfeil vorbei und er sah über seine Schulter. Sein Verfolger, der Herr der Emilia ähnelte, stand mitten im Unterholz und hielt seine Armbrust erhoben. Er hatte Angst um Cassandra und Aydan. Seit Monaten hatte er sie ignoriert und nun wurde ihm bewusst, dass er sie keinesfalls verlieren wollte. Er liebte seine Gemahlin abgöttisch, doch leider hatte er es versäumt, auch ihr dieses Gefühl zu geben. Auf dem Rücken Shadows ritt er durch Avabruck und geradewegs zu seinem Grundbesitz. Auf der staubigen Straße fuhr eine geschlossene Kutsche an ihm vorbei und er war zu schnell, um hineinzusehen. Er vertrieb den Gedanken, dass Cassandra ihn verlassen haben könnte, und schüttelte den Kopf. Während er versuchte seine Sinne von dem Gesehenen freizubekommen, galoppierte der Hengst weiter und erreichte das Anwesen des Grafen. Noch als Shadow auslief, sprang James von seinem Rücken und stürmte ins Haus.
    »Cassandra?«, hallte durch das Foyer und er hastete in den Korridor, in dem ihr gemeinsames Gemach lag.
    »Cassandra?«, rief er abermals, doch sie antwortete ihm nicht. Er wandte sich um und eilte zur Küche. James hielt nicht an, um die Tür ruhig zu öffnen, er schwang sie auf. James erblickte Esra und Marg ret, d ie sich küssten. Die Bediensteten trennten sich erschreckt und sahen ihn ebenso an.
    »Habt Ihr meine Gemahlin gesehen?«, fragte James atemlos. Esra war es, der seine Stimme als Erstes wiederfand.
    »Sie ist abgereist Herr«, erwiderte er. James sog tief

Weitere Kostenlose Bücher