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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Valentine
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    Seufzend sah Cassandra auf die Landschaft Avabrucks, dessen letztes Dorf sie gerade hinter sich gelassen hatten. Lang würde es nicht mehr dauern und sie würden Foschina erreichen. Von dort war es nicht mehr weit zur Sommerresidenz ihrer Familie.
    »Lady Cassandra hört Ihr mir nicht zu?«, fragte Emilia.
    Cassandra schüttelte den Kopf und sah Aydans Amme fragend an.
    »Entschuldigt, was sagtet Ihr?«, fragte sie.
    »I ch sagte, es ist schade, dass Euer Gemahl Euch nicht begleitet«, wiederholte die Gouvernante.
    Die Gräfin nickte gedankenverloren und sah wieder hinaus auf die Landschaft. Die Kutsche ruckelte, weshalb Aydan fröhlich gluckste.

    Auch nachdem Margret verschwunden war, hatte James sich nicht bewegt. Nachdenklich saß er am Schreibtisch und ließ die letzten Monate Revue passieren. Es versetzte ihm einen Stich ins Herz, wie ablehnend er Cassandra gegenüber aufgetreten war. Stets waren ihre blauen Augen von Einsamkeit und Traurigkeit erfüllt gewesen, doch hatte er sich daran nicht gestört. Nun, wo diese Herren im Wald eine Bedrohung darstellten, bereute er sein Verhalten zutiefst. Jetzt wo die Gefahr gegenwärtig war, dass er seine geliebte Gemahlin und seinen Sohn verlieren könnte, überdachte er seine Handlungen. Cyrus war nicht mehr aufgetaucht seit dieser schicksalhaften Nacht, in der Aydan das Licht erblickt hatte. Ein schweres Seufzen verließ seine Lippen und er schloss die Lider. Vor seinem geistigen Auge tauchte sofort Cassandras Antlitz auf. Er merkte, wie seine Mundwinkel sich zu einem Lächeln verformten. James schlug die Augen auf. Sein schlechtes Gewissen und all die Fehler, die er gemacht hatte, waren wieder präsent . Cassandra spürte die Träne in ihrem Augenwinkel nicht, bevor sie diesen verließ und ihre Wange hinab kullerte. »Seid ihr traurig?«, fragte Emilia leise. Die Gräfin blinzelte und sah ihre Begleiterin an. »Nein, bloß ist dieser Anblick so wundervoll«, log sie. Natürlich war sie niedergeschlagen wegen der Behandlung, die James ihr hatte zuteilwerden lassen. Nie hätte sie gedacht, dass er sie so verletzen würde, nachdem es so lange gedauert h atte, bis sie endlich zueinander gefunden hatten. Um ihn zu schützen, hatte sie sogar Hernan sterben lassen und ihn nicht vor Mira gerettet. Die Zeit in der Silberstreifgilde fehlte ihr. Zu gern wäre sie wieder ein Teil davon und dachte über die Worte des Rates nach, als man sie damals um ihres Kindes wegen aus ihrer Berufung entlassen hatte.

Kapitel 7
    ~ James & Caleb ~

    Zwei Tage waren vergangen, seit James den Brief an seinen ältesten Freund geschrieben und Margret übergeben hatte. Nachdenklich saß der Graf in seinem Schreibzimmer und starrte auf eine Karte Avabrucks. Er hatte mit einer Bleifeder den Weg gekennzeichnet, den Cassandra genommen haben musste. Er schob sie beiseite und sah eine andere Landkarte an. Sie zeigte Dulanis und seine Umgebung. Vor Monaten hatte seine Gemahlin dort die Grundbesitze ihrer Familie eingezeichnet und beschriftet. Die Sommerresidenz lag fast am Rande des Herzogtums, sie war weiter weg, als das Schloss ihrer Eltern. James seufzte.
    »Ob sie je zu mir zurückkehren wird?«, fragte er sich leise.
    »Das glaube ich kaum«, hörte er Calebs Stimme und schaute auf.
    Ein Lächeln breitete sich auf den Zügen seines Gefährten aus. James erhob sich.
    »Caleb wie schön, dass du gekommen bist«, grüßte James.
    Der Besucher nickte. Caleb musterte seinen Freund lächelnd.
    »Ist dir deine Gemahlin etwa davon gelaufen?«, fragte er belustigt.
    James schnaubte. »Sie besucht ihren Bruder, aber ich sah Jäger im Wald und habe Sorge, dass ihr und meinem Sohn etwas zustoßen könnte auf der Reise. Diese Herren sprachen darüber mich töten zu wollen und ich würde annehmen, dass sie auch Cassandra und Aydan etwas antun.«
    Caleb nickte und trat näher an seinen Kameraden heran.
    »Ich habe Barbara und die Kinder mitgebracht. Sie waren verängstigt, nachdem ich sie über deinen Brief eingeweiht habe«, erklärte er.
    Diesmal stimmte James zu.
    »Esra wird sich um ihre Sicherheit kümmern. Wir haben Glück, dass der Vollmond nicht naht.« Caleb nahm in einem der Sessel vor dem Schreibtisch Platz und musterte James.
    »Eigentlich bist du es selbst schuld, dass Cassandra gegangen ist. James, es ist normal, dass der Körper nach einer Niederkunft nicht mehr ist wie vorher, aber ihr habt euch Aydan gewünscht. Er ist ein Zeichen eurer Liebe«, meinte Caleb.
    James ließ sich wieder in seinen

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