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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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einer in den Dachbalken!“
    Es geschah in einem einzigen Augenblick.
    Lucan wirbelte herum, Kampfeslust schoss durch jeden Muskel seines Körpers. Er blickte nach oben, wo Rio hingezeigt hatte. Hoch über ihren Köpfen kroch ein Rogues-Vampir über das Gerüst an der Decke des Lagerhauses. Er trug etwas, das wie ein kleiner Fußball aus Metall aussah, unter seinem Arm. Ein kleines rotes Licht an dem Ball blinkte hektisch auf und begann dann gleichmäßig zu leuchten.
    „Auf den Boden!“ Nikolai hob seine Spezial-Beretta und zielte. „Der Kerl will eine verdammte Bombe werfen!“
    Lucan hörte den scharfen Knall des Schusses.
    Und sah, wie Nikos Kugel den Rogue direkt zwischen die glühenden gelben Augen traf.
    Aber die Bombe befand sich schon in der Luft.
    Und eine halbe Sekunde später explodierte sie.

27
    Gabrielle schreckte mit einem Ruck aus einem unruhigen Nickerchen auf dem Sofa hoch. Die Frauen hatten die vergangenen Stunden in Savannahs Wohnzimmer zusammengesessen, bis auf Eva, die vor einiger Zeit in die Kapelle gegangen war, um zu beten. Die Stammesgefährtin war nervöser als der Rest von ihnen, sie war den größten Teil des Abends herumgelaufen und hatte auf ihrer Lippe gekaut.
    Von irgendwo über dem Labyrinth aus Gängen und Räumen drangen die gedämpften Geräusche von Bewegungen und abgehackte Worte von Männerstimmen zu ihnen herunter. Das schwache Summen des Fahrstuhls von der Oberfläche ließ die Luft vibrieren, als der Aufzug seinen Abstieg zur Hauptetage des Quartiers begann.
    Irgendetwas stimmte nicht.
    Sie konnte es fühlen.
    „Lucan.“
    Gabrielle schob die Chenilledecke beiseite, unter der sie gelegen hatte, und drehte sich herum, um ihre Füße auf den Boden zu setzen. Ihr Herz raste und verengte sich bei jedem verzweifelten Schlag mehr in ihrer Brust.
    „Mir gefällt der Klang auch nicht.“ Savannah ließ einen angespannten Blick durch den Raum gleiten.
    Gabrielle, Savannah und Danika strömten aus der Wohnung, um die Krieger zu begrüßen. Keine von ihnen sagte ein Wort, und sie atmeten kaum, als sie in Richtung des ankommenden Fahrstuhls eilten.
    Noch bevor die Stahltür aufglitt, wurde durch die hektischen Geräusche im Inneren des Aufzugs deutlich, dass schlechte Nachrichten im Anmarsch waren.
    Gabrielle war nur nicht darauf vorbereitet, wie schlimm es war.
    Der Geruch von Qualm und Blut traf sie wie ein physischer Schlag. Sie zuckte bei dem fauligen Gestank nach Krieg und Tod zusammen und spähte verwirrt in die Kabine. Keiner der Krieger kam heraus. Zwei lagen auf dem Boden, drei andere kauerten um sie herum.
    „Hol saubere Handtücher und Decken!“, rief Gideon Savannah zu. „Bring so viele, wie du kannst, Liebling!“ Als sie sich auf den Weg machte, fügte er hinzu: „Wir brauchen auch etwas zum Transportieren. Da ist eine fahrbare Krankentrage auf der Krankenstation –“
    „Ich hole sie“, antwortete Niko aus dem Inneren des Fahrstuhls.
    Er sprang über eine der beiden übel zugerichteten Gestalten, die ausgestreckt auf dem Boden lagen. Als er an ihr vorbeieilte, sah Gabrielle, dass sein Gesicht, sein Haar und seine Hände rußgeschwärzt waren. Die Kleidung des Kriegers war zerrissen, und seine Haut war mit Hunderten blutender Schürfwunden übersät. Gideon und Dante sahen ähnlich aus.
    Aber ihre Wunden waren unbedeutend gegen die schweren Verletzungen, die die anderen beiden Stammeskrieger erlitten hatten. Offenbar hatten ihre Brüder sie bewusstlos von der Straße hereingetragen.
    Gabrielle spürte das bleierne Gewicht in ihrem Herzen und wusste, dass einer von ihnen Lucan war. Leise trat sie vor und hielt den Atem an, als sie sah, dass ihre Ängste Wirklichkeit geworden waren.
    Blut sammelte sich unter ihm, ergoss sich dunkel wie Rotwein auf den weißen Marmor des Portals. Seine Stiefel und seine Lederkleidung waren zerfetzt wie auch der größte Teil seiner Haut an Armen und Beinen. Sein Gesicht war ein hässliches Chaos aus schwarzem Ruß und karmesinroten Schnittwunden. Aber zumindest war er am Leben. Er bleckte die Zähne und zischte durch seine ausgefahrenen Fangzähne hindurch, als Gideon ihn bewegen musste, um ihm einen behelfsmäßigen Stauschlauch anzulegen und die tiefe, blutende Schnittwunde an seinem Arm abzubinden.
    „Scheiße – es tut mir so leid, Lucan. Das ist ziemlich tief. Himmel, diese Scheiße hört nicht auf zu bluten.“
    „Helft … Rio.“ Die Worte wurden mit einem dunklen Knurren ausgestoßen. Es war ein direkter Befehl, auch

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