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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Stelle treffen, was bin ich für ein Trottel“, rief Jamie plötzlich aus und unterbrach damit ihre Gedanken. „Ich habe schon wieder vergessen, es dir zu erzählen: Gestern habe ich in der Galerie einen Anruf wegen deiner Fotos bekommen. Irgendein hohes Tier in der Stadt ist interessiert an einer Privatausstellung.“
    „Ernsthaft? Wer ist es?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Weiß ich nicht, meine Süße. Ich habe nicht mit dem möglichen Käufer oder der möglichen Käuferin gesprochen, aber wenn ich daran denke, wie großkotzig sein oder ihr Assistent tat, würde ich sagen, wer auch immer dein Verehrer oder deine Verehrerin ist, jedenfalls schwimmt er oder sie in Geld. Ich habe morgen Abend einen Termin in einem der Gebäude im Bankenviertel. Wir reden hier über ein Büro in einem Penthouse, mein Liebling.“
    „Oh Gott“, seufzte sie ungläubig.
    „Hm. Très cool, mein Schatz. Sehr bald wirst du zu gut für unbedeutende Kunsthändler wie mich sein“, grinste er. Man merkte ihm an, wie aufgeregt er wegen dieses Angebots war.
    Auch Gabrielle konnte sich dieser Aufregung nicht entziehen, besonders wenn man bedachte, was sie in den vergangenen Tagen alles erlebt hatte. Sie hatte sich eine ansehnliche Anhängerschaft erarbeitet und einige sehr hübsche Auszeichnungen für ihre Arbeit erhalten, aber eine Privatausstellung für einen anonymen Käufer war eine Premiere.
    „Welche Stücke sollst du mitbringen?“
    Jamie hob sein Weinglas und prostete ihr gespielt ehrerbietig zu. „Alle, Miss Thang {2} . Jedes einzelne Stück aus der Sammlung.“
     
    Von dem Dach des alten Backsteingebäudes in dem geschäftigen Theaterviertel der Stadt schimmerte der Mondschein auf den tödlichen Fangzähnen eines höhnisch grinsenden, schwarz gekleideten Vampirs. Nahe dem Fenstersims in Stellung kauernd, wandte der Stammeskrieger seinen dunkelhaarigen Kopf. Dann streckte er die Hand aus und gab ein geheimes Signal.
    Vier Rogues. Eine menschliche Beute. Die direkt auf sie zukommt.
    Lucan nickte Dante zu und sprang von der Feuerleiter im fünften Stock, die für die letzte halbe Stunde sein Beobachtungsposten gewesen war. Er landete mit einer geschmeidigen Bewegung, so lautlos wie eine Katze, auf der Straße. Die beiden Klingen seines Zwillingsschwerts steckten in Scheiden, die überkreuz angeordnet waren, auf seinem Rücken und ragten wie Dämonenflügel über seine Schultern hinaus. Lucan zog beinahe lautlos die Waffen und verschwand in die Dunkelheit der schmalen Seitenstraße, in Erwartung der weiteren Ereignisse dieser Nacht.
    Es war etwa elf Uhr abends, also zwei Stunden nach der Zeit, zu der er bei Gabrielle Maxwells Wohnung hätte eintreffen sollen, um ihr das Mobiltelefon zurückzugeben, wie er es ihr versprochen hatte. Das Gerät befand sich noch immer bei Gideon im Techniklabor, der die Bilder bearbeitete und sie durch die Internationale Identifikationsdatenbank des Stammes laufen ließ. Tatsächlich hatte Lucan nicht die Absicht, Gabrielle das Handy zurückzugeben, ob nun persönlich oder auf andere Weise. Die Bilder des Angriffs der Rogues mussten vor menschlichem Zugriff geschützt werden. Außerdem war es nach der Beinahe-Katastrophe, die er in ihrem Schlafzimmer erlebt hatte, besser, wenn er der Frau fernblieb – am besten so fern wie möglich.
    Eine gottverdammte Stammesgefährtin.
    Er hätte es wissen müssen. Wenn er sich recht erinnerte, waren ihm einige Dinge an ihr aufgefallen, die ihn sofort hätten warnen müssen. Zum Beispiel ihre Fähigkeit, den Schleier der vampirischen Bewusstseinskontrolle zu durchdringen, mit denen er und seinesgleichen den Club in jener Nacht durchzogen hatten. Sie hatte die Rogues gesehen – bei ihrem Blutrausch in der Gasse und auf den verschwommenen Bildern ihres Handys –, etwas, was andere Menschen nicht konnten. Später, in ihrer Wohnung, hatte sie sich als resistent gegen Lucans Bemühungen, ihre Gedanken mittels mentaler Suggestion zu lenken, erwiesen. Außerdem vermutete er, dass sie ihm mehr wegen ihres eigenen unbewussten Verlangens nach dem Genuss, den er ihr verschafft hatte, als durch irgendetwas anderes erlegen war.
    Es war kein Geheimnis, dass die Menschenfrauen mit der genetischen Veranlagung der Stammesgefährtinnen über einen scharfen Verstand und eine einwandfreie körperliche Verfassung verfügten. Viele von ihnen besaßen außergewöhnliche übersinnliche Kräfte oder paranormale Talente, die sich noch verstärkten, wenn sie erst die Blutverbindung mit

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