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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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nach immer mehr Blut. Viele Vampire erkannten diese Grenze nicht und ergaben sich dem Blutrausch, manche mit voller Absicht, manche aus Unwissenheit, wieder andere aufgrund mangelnder Willenskraft. Wenn der Sucht nicht rechtzeitig Einhalt geboten wurde, gab es keine Hoffnung auf eine Umkehr. Dann wurde ein Vampir zu einem Rogue, so wie diese wilden Bestien, die nun knurrend vor ihm standen. Rogues waren heißhungrige Sklaven ihrer Sucht und ein Problem für den restlichen Stamm, das man am besten durch eine rasche Ausrottung der Rogues lösen konnte.
    Begierig darauf, die vier Rogues zu besiegen, schlug Lucan seine langen Klingen zusammen, Funken sprühten, als eine titanverstärkte Klinge gegen die andere krachte.
    Der junge Mann hatte sich noch immer nicht von der Stelle gerührt, erstarrt vor Angst, unfähig, auch nur einen Schritt zu tun. Sein Blick irrte zwischen den vorrückenden Rogues und Lucan, der unerschütterlich dastand, hin und her. Dass er nicht fortlief, bedeutete sein Todesurteil, wie Lucan wusste, aber das war nicht sein Problem. Ihm ging es einzig und allein darum, diese Blutsauger und den Rest ihrer kranken Art auszumerzen.
    Einer der Rogues wischte sich mit einer schmutzigen Hand über den geifernden Mund. „Lass uns in Ruhe, Arschloch. Wir brauchen Nahrung.“
    „Nicht heute Nacht“, knurrte Lucan. „Nicht in meiner Stadt.“
    „Deine Stadt?“ Die anderen lachten höhnisch, als der Rogue, der ganz vorne stand, Lucan vor die Füße spuckte. „Diese Stadt gehört uns. Es dauert nicht lange, bis uns alles gehört.“
    „So ist es“, höhnte einer der anderen. „Sieht also so aus, als ob du der Eindringling hier wärest.“
    Der junge Mann schien indes zu sich zu kommen und versuchte zu fliehen, doch er kam nicht weit. Schneller als man gucken konnte, ließ einer der Rogues seine Hand nach vorne schnellen und packte den Mann an der Kehle. Er riss ihn mit einem Ruck von den Füßen und hielt ihn hoch, sodass die hohen schwarzen Turnschuhe des Mannes fünfzehn Zentimeter über dem Boden hingen. Der Mann röchelte und wand sich. Er wehrte sich verzweifelt, doch der Rogue drückte fester zu und würgte ihn langsam mit der bloßen Hand. Lucan sah ungerührt zu, wie der Vampir seine zuckende Beute fallen ließ und dem Mann mit seinen Zähnen den Hals aufriss.
    Aus den Augenwinkeln sah Lucan, wie Dante sich leise hinter den Rogues anschlich. Mit entblößten Fangzähnen leckte er sich die Lippen, voller Kampfeslust. Er wurde nicht enttäuscht. Lucan schlug zuerst zu, und dann war die Straße erfüllt von klirrendem Metall und dem Knacken brechender Knochen.
    Während Dante wie ein Dämon aus der Hölle kämpfte, mit blitzenden Malebranche -Klingen und lauten Schlachtrufen, die die nächtliche Stille durchbrachen, behielt Lucan seine kühle Selbstbeherrschung und seine tödliche Präzision bei. Die Rogues fielen nacheinander den gnadenlosen Schlägen der Kämpfer zum Opfer. Der Kuss der Titanspitze seines Schwerts tobte wie Gift durch ihr verdorbenes Blut und brachte den Tod. Sofort begannen sich ihre Körper zu zersetzen.
    Als die Feinde zur Strecke gebracht waren und sich ihre Leichname von Fleisch und Blut in feine Asche, die vom Wind verweht wurde, verwandelt hatten, betrachteten Lucan und Dante das Opfer des anderen Blutbads.
    Der Mann bewegte sich nicht mehr, er blutete stark aus der Wunde an seiner zerfetzten Kehle.
    Dante kniete sich neben den Mann und roch an der übel zugerichteten Gestalt. „Er ist tot. Oder er wird es in einer Minute sein.“
    Der Geruch nach frischem Blut stieg Lucan mit einer Heftigkeit – einem Faustschlag in den Magen gleich – in die Nase. Seine Zähne, die noch vor Kampfeslust ausgefahren waren, pochten nun vor Verlangen nach Nahrung. Er blickte angeekelt auf den sterbenden Menschen hinunter. Sicher, er brauchte Blut zum Überleben, doch stieß ihn die Vorstellung ab, seinen Hunger an den Resten, die die Rogues hinterlassen hatten, zu stillen. Er zog es vor, seinen Hunger an willigen Blutwirtinnen zu befriedigen, die er sich selbst aussuchte, auch wenn dies nur reichte, um den größten Hunger zu stillen.
    Früher oder später musste jeder Vampir töten.
    Lucan versuchte nicht sein Naturell zu verleugnen, aber wenn er töten musste, dann nach seinen eigenen Regeln. Wenn er nach Opfern suchte, suchte er sich in erster Linie Verbrecher, Drogendealer, Junkies und anderes Pack aus. Er metzelte niemals nur um des Tötens willen. Alle Angehörigen des Stammes

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