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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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sie mit den Augen und nickte.
    „Und wann?“
    „Letzte Nacht. Praktisch die ganze Nacht.“
    Jamies Begeisterungsschrei zog die Aufmerksamkeit von einigen Nachbartischen auf sich. Er beruhigte sich, strahlte sie aber wie eine stolze Glucke an. „Er war gut, ja?“
    „Fantastisch.“
    „Okay, wie kommt es, dass ich nichts über diesen geheimnisvollen Mann weiß?“, warf Megan nun ein. „Und er ist Polizist, sagt ihr? Vielleicht kennt Ray ihn ja. Ich könnte ihn fragen …“
    „Nein.“ Gabrielle schüttelte den Kopf. „Bitte sagt zu niemandem ein Wort. Es ist nicht so, als ob ich eine Beziehung mit Lucan hätte. Er kam gestern Abend her, um mein Handy zurückzubringen, und die Dinge … gerieten, also, einfach außer Kontrolle. Ich weiß nicht mal, ob ich ihn jemals wiedersehe.“
    Sie hatte keine Ahnung, aber bei Gott, sie hoffte es.
    Eine innere Stimme sagte ihr, dass das, was zwischen ihnen geschehen war, unbesonnen und leichtsinnig gewesen war. Es war verrückt. Sie hatte sich selbst immer als vernünftigen, vorsichtigen Menschen betrachtet – jemand, der seine Freunde vor ebensolchen Unvorsichtigkeiten, wie sie sie letzte Nacht begangen hatte, warnte.
    Dumm, dumm, dumm.
    Und das nicht nur aus dem Grund, weil sie in ihrem Rausch jede Art von Schutz vergessen hatte. Mit einem praktisch Fremden ins Bett zu gehen war selten eine gute Idee, aber Gabrielle hatte das schreckliche Gefühl, dass sie drauf und dran war, ihr Herz an einen Mann wie Lucan Thorne zu verlieren.
    Und das, da war sie sich sicher, wäre reichlich idiotisch.
    Aber Sex mit ihm war nichts Alltägliches. Zumindest nicht für sie. Allein der Gedanke an Lucan Thorne ließ jede Faser ihres Körpers vor süßer Sehnsucht erbeben. Wenn er zufällig jetzt im Moment das Restaurant beträte, würde sie wahrscheinlich über die Tische hüpfen und über ihn herfallen.
    „Wir hatten eine unglaubliche Nacht zusammen, aber für den Augenblick ist das alles. Ich möchte nicht mehr hineininterpretieren.“
    „Aha.“ Jamie stützte seinen Ellbogen auf den Tisch und beugte sich verschwörerisch zu ihr hinüber. „Warum kannst du dann nicht aufhören zu lächeln?“
     
    „Wo zum Teufel bist du gewesen?“
    Lucan roch Tegan, bevor er den Vampir um die Ecke des Flurs des Wohntraktes im Inneren des Quartiers biegen sah. Der Mann war erst kürzlich auf der Jagd gewesen. Ihm haftete noch der metallische, süße Blutgeruch an – sowohl von menschlichem als auch von Rogues-Blut.
    Als er sah, wie Lucan vor einer der Wohnungen auf ihn wartete, blieb er stehen, seine Hände in den Taschen seiner tief sitzenden Jeans zu Fäusten geballt. Tegans graues T-Shirt war stellenweise zerrissen und mit Schmutz und Blut verdreckt. Unter seinen hellgrünen, verquollenen Augen lagen dunkle Ringe. Langes, ungekämmtes lohfarbenes Haar fiel ihm ins Gesicht.
    „Du siehst beschissen aus, Tegan.“
    Dieser blickte unter den Strähnen aus schmutzigem blondem Haar auf und grinste wie üblich höhnisch.
    Glyphen zogen sich über seine Unterarme und den ausgeprägten Bizeps. Die eleganten Zeichen waren nur eine Spur dunkler als sein eigener goldener Hautton, und ihre Farbe verriet nichts über die aktuelle Stimmung des Vampirs. Lucan wusste nicht, ob er es mit reiner Willenskraft schaffte, dass seine Haut stets Gleichgültigkeit ausdrückte, oder ob seine dunkle Vergangenheit tatsächlich jedes Gefühl in ihm abgetötet hatte.
    Gott wusste, er hatte so viel erdulden müssen, dass es ausgereicht hätte, um einen ganzen Kader von Kriegern daran zerbrechen zu lassen.
    Aber Tegans persönliche Dämonen waren sein eigenes Problem. Alles, was für Lucan zählte, war, dass der Orden stark und handlungsfällig blieb. Da war kein Platz für schwache Glieder in der Kette.
    „Du hast dich fünf Tage lang nicht gemeldet, Tegan. Ich frage noch mal, wo zum Teufel bist du gewesen?“
    Tegan lachte. „Verpiss dich, Mann. Du bist nicht meine Mutter.“
    Als er weggehen wollte, versperrte Lucan ihm den Weg, indem er atemberaubend schnell die Distanz zwischen ihnen überwand. Er packte Tegan an der Kehle und stieß ihn mit dem Rücken gegen die Flurwand, um ihm eine Reaktion zu entlocken.
    Er war kurz vor einem Wutausbruch – wegen Tegans nachlässiger Haltung gegenüber den anderen Mitgliedern des Ordens in letzter Zeit, aber noch mehr wegen sich selbst. Wie konnte er nur so naiv gewesen sein zu glauben, dass er eine Nacht mit Gabrielle Maxwell verbringen und sie dann vergessen könnte?
    Weder

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