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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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schnell.“
    Lucan stieß einen Fluch aus. „Würde es dir was ausmachen, im Augenblick nicht hinter mir herzuschnüffeln? Ich bin nicht in Stimmung dafür. Mir ist nicht nach Gesellschaft.“
    „Nein, wirklich? Fühlen wir uns ein wenig angespannt?“ Tegan stieß sich von der Wand ab und trat vor, um die bereitgelegten Waffen zu inspizieren. Jetzt sah er Lucan nicht an, aber er erkannte seine Qual, als läge sie mit all den Dolchen, Messern und anderen Waffen ausgebreitet auf dem Tisch. „Hast du noch Aggressionen, die du loswerden musst? Ich wette, es ist schwer, sich zu konzentrieren, wenn der Kopf so dröhnt. Das Blut fließt so schnell, dass du sonst nichts mehr hörst. Alles, woran du denken kannst, ist der Hunger. Und als Nächstes hat er die Kontrolle über dich.“
    Lucan wog eine Waffe in der Hand und schätzte die Beschaffenheit und die Balance des handgeschmiedeten Dolchs ab. Seine Augen konnten nichts länger als eine Sekunde scharf fokussieren. Seine Finger sehnten sich danach, die Waffe für mehr als Zielübungen zu benutzen. Mit einem wilden Knurren hob er den Arm und ließ den Dolch fliegen. Er traf die Zielscheibe hart – ein Volltreffer in die Brust, mitten durchs Herz.
    „Verpiss dich, Tegan. Ich brauche keinen Kommentar. Und auch kein Publikum.“
    „Nein, du magst es nicht, wenn jemand dich zu genau beobachtet. Ich verstehe allmählich, warum.“
    „Einen Dreck verstehst du.“
    „Ach ja?“ Tegan starrte ihn lange an. Dann schüttelte er langsam den Kopf und stieß einen leisen Fluch aus. „Sei vorsichtig, Lucan.“
    „Ach, Scheiße“, zischte Lucan und funkelte den Vampir wütend an. „Willst du mir Ratschläge erteilen, T?“
    „Was auch immer.“ Der Mann hob die Schultern zu einem lässigen Achselzucken. „Vielleicht ist es eine Warnung.“
    „Eine Warnung.“ Lucans bellendes Auflachen hallte in dem großen Raum wider. „Köstlich, dass das gerade von dir kommt.“
    „Du bist hart an der Grenze, Mann. Das kann ich in deinen Augen sehen.“ Tegan schüttelte den Kopf, und lohfarbenes Haar fiel ihm ins Gesicht. „Der Abgrund ist tief, Lucan. Ich würde dich ungern fallen sehen.“
    „Erspar mir dein Mitleid. Du bist der Letzte, von dem ich mir das anhöre.“
    „Klar, du hast alles im Griff, nicht?“
    „Genau.“
    „Ja, sag dir das selbst, Lucan. Vielleicht glaubst du es irgendwann. Aber wenn ich dich so sehe, glaube ich es todsicher nicht.“
    Die Unterstellung stachelte Lucans Jähzorn maßlos an. In einem Wirbel aus Geschwindigkeit und Wut stürzte er sich auf den anderen Vampir, die Fangzähne zu einem wilden Fauchen gebleckt. Ihm war nicht mal bewusst, dass er eine Waffe in der Hand hielt, bis er die Silberschneide sah, die hart gegen Tegans Kehle drückte. „Geh mir verdammt noch mal aus den Augen. Hörst du mich jetzt klar und deutlich?“
    „Willst du mich verletzen, Lucan? Musst du mich bluten lassen? Mach doch. Mach schon, verdammt noch mal! Es ist mir scheißegal.“
    Lucan warf den Dolch weg, brüllte auf und packte Tegan mit beiden Fäusten am Hemd. Mit Waffen war es zu einfach. Er musste Fleisch und Knochen in den Händen spüren, musste fühlen, wie es zerriss, wie sie zerbrachen, wenn er sich der Bestie beugte, die kurz davor stand, seinen Geist zu unterwerfen.
    „Scheiße.“ Tegan begann zu kichern, sein unverschämter Blick taxierte die fieberhafte Wildheit, die in Lucans Augen leuchtete. „Du stehst ja schon mit einem Fuß im Abgrund. Oder etwa nicht?“
    „Fick dich selbst, du Arschloch“, knurrte Lucan den Vampir an, der einst, vor langer Zeit, ein treuer Freund gewesen war. „Ich sollte dich töten, Tegan. Ich hätte dich damals töten sollen.“
    Tegan zuckte mit keiner Wimper. „Du suchst nach Feinden, Lucan? Dann sieh mal in den Spiegel. Das ist der einzige Scheißkerl, der dich jedes Mal besiegen wird.“
    Lucan riss Tegan herum und knallte ihn an die gegenüberliegende Wand des Trainingsraums. Das Spiegelglas zerbrach unter dem Aufprall, und die Scherben flogen um Tegans Schultern und Rumpf wie ein blitzender Heiligenschein.
    Ganz gleich, wie sehr er die Wahrheit in dem Gesagten auch leugnete – Lucan erhaschte einen Blick auf sein eigenes entfesseltes Spiegelbild, hundertfach zurückgeworfen von dem Spinnennetz aus Scherben. Er sah die geschlitzten Pupillen, die glühenden Iris – er starrte in die Augen eines Rogue. Riesige Fangzahne ragten aus dem Mund, das Gesicht war zu einer grausigen Fratze verzerrt.
    Er sah alles, was er

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