Geliebte des Blitzes
Schmerz und alle Nuancen dazwischen lagen. Die Klimax verebbte. Aber Wyatts Penis blieb mit ihr verbunden, berührte jenen Punkt,
der sie zum Wahnsinn trieb, zu einem neuen Orgasmus. Ihre Erschütterungen jagten auch ihn zum Gipfel empor. Atemlos ergoss er sich in ihr.
Erst danach – erst dann nahm er sie in die Arme und hielt sie so zärtlich fest, dass sie kaum glauben konnte, wie wild und hemmungslos er soeben seine Lust ausgekostet hatte.
Faith fühlte sich wie in tausend Stücke zerbrochen, und wie es bei jeder gewaltigen Explosion der Fall ist, hatte sie nun mit den Schrapnellen zu kämpfen, was ihre Gefühle betraf.
»UND DAS«, BETONTE ANNIKA IN RUHIGEM TON, während sie mit dem Fuß auf die Luftröhre ihres Gegners drückte, »ist der Grund, warum du niemals diesen Griff anwenden solltest. Ganz egal, was deine alten SWAT-Trainer dir eingebläut haben.«
Ihr Gegenüber, ein bulliger Pyrokinetiker namens Chad, lag auf dem Rücken und schnappte nach Luft. Um sich zu befreien, packte er ihren Fußknöchel. Als sie ihm gerade demonstrieren wollte, wie bitter er diesen Entschluss bereuen würde, klingelte ihr Handy, und sie besann sich anders. Vorerst ließ sie Chad bei Bewusstsein bleiben.
»Das Handy ist deine Rettung.« Sie marschierte zu dem Seesack am anderen Ende des Fitnessraums, vorbei an der Studentengruppe, die sie in ihrem Kampfsportkurs für Fortgeschrittene unterrichtete. Zweimal jährlich fand dieser Kurs statt, der speziell für die sogenannte Hell-Month-Ausbildung konzipiert war. Dabei mussten
die Agenten vier Wochen lang ein Dauertraining absolvieren, fast ohne jegliche Unterbrechung. Lediglich ein paar Stunden Schlaf pro Tag waren erlaubt.
»Was ist los, Dev?«, fragte sie ins Handy.
»Es ist was passiert …«
»Bist du okay?«, unterbrach sie ihn, weil sie sich nicht erinnern konnte, dass Devs Stimme je so – verzweifelt geklungen hatte, und sie kannte ihn in- und auswendig. Bei der folgenden langen Pause krampfte sich ihr Herz zusammen.
»Um mich geht’s nicht. Wo ist Creed?«
»Wahrscheinlich bei sich zu Hause. Warum? Was ist denn los?«
»Weißt du denn, wo er stecken könnte? Wo würde er sonst hingehen?«
»Verdammt, Dev, erklär mir endlich, was das eigentlich soll!«
»Such ihn einfach, er braucht dich«, erwiderte Dev und legte auf.
Unheimlich, geradezu beängstigend. Annika stopfte das Handy in ihren Seesack und schlang den Riemen über die Schulter. »Schluss für heute!«, rief sie den Studenten zu, die erleichtert nickten. Kaum jemand nahm freiwillig an diesem Unterricht teil.
Nur mit Shorts und dem Sport-BH bekleidet, den sie beim Training immer trug, stürmte sie in die kalte Nachtluft hinaus. Eine Adrenalinflut ließ ihre Hände zittern, als sie den alten Jeep startete. Normalerweise zitterte sie niemals so heftig. Aber der Gedanke, Creed könnte etwas zugestoßen sein, ob körperlich oder seelisch …
In rasantem Tempo fuhr sie aus dem Parkplatz und verließ das ACRO-Gelände. Im Radio, auf Creeds Lieblingssender mit Rockmusik eingestellt, gab es gerade Informationen über den Hurrikan Lily und dass er bald an der Küste zuschlagen würde.
Doch Annika hörte nicht zu. Mit Lily hatte sie nicht viel zu tun, darum kümmerten sich Remy und Haley. Über Nebenstraßen sauste der Jeep zu Creeds Haus – wo seine Harley nirgends zu sehen war.
Fluchend fuhr sie weiter zu der Biker-Bar, wo er gern herumhing. Ganz klar, da stand das Motorrad, ziemlich schlampig neben dem Eingang geparkt. Vor Erleichterung begannen Annikas Hände wieder zu zittern, und das irritierte sie noch mehr.
Als sie die Kneipe betrat, gellte AC/DC in ihren Ohren. Das Erste, was sie sah, war ein Wall aus Leder und Tattoos, nur nichts davon gehörte Creed. Zu viele Biker für ihren Geschmack.
Das Zweite, was sie sah, war ein Wall aus Titten und zu viel nackter weiblicher Haut, alle um Creed geschart, der in einer Ecknische herumlungerte, eine Flasche Whiskey und ein Longdrinkglas in den Händen. Gerade nahm er einen kräftigen Schluck aus der Flasche, und sie fragte sich, was er so gesehen überhaupt mit dem Glas wollte.
In der Nische saß ihm eine der Nutten gegenüber und legte ihre Hand auf seinen Schenkel. Annikas Eifersucht ging in Amüsement über, als er das Glas auf den Tisch knallte und die Hand wegstieß. Doch die Schlampe ließ sich nicht beirren. Sie neigte sich nach vorne und flüsterte etwas in sein Ohr. Da schloss er die Augen und schüttelte den Kopf.
Annika glitt
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